Arbeits-Fluss: Hessens Umweltministerin Priska Hinz (vorne links) übergibt einen Förderbescheid über 223.000 € an Bürgermeister Götz Konrad. Von der Hessischen Landgesellschaft HLG kümmern sich Geschäftsführer Dr. Gerald Kunzelmann und Projektleiter Ingo Pfeiffer nun um die weitere Renaturierung der Dietzhölze. (Foto: Frank Rademacher)

Land gibt 223.000 € für Renaturierung des Baches

Arbeits-Fluss: Hessens Umweltministerin Priska Hinz (vorne links) übergibt einen Förderbescheid über 223.000 € an Bürgermeister Götz Konrad. Von der Hessischen Landgesellschaft HLG kümmern sich Geschäftsführer Dr. Gerald Kunzelmann und Projektleiter Ingo Pfeiffer nun um die weitere Renaturierung der Dietzhölze. (Foto: Frank Rademacher)

 „Ich freue mich, heute bereits den zweiten Förderbescheid unseres Programms ,100 Wilde Bäche‘ überreichen zu können. Mit 223.000 Euro wird die Dietzhölze in der Gemeinde Eschenburg wieder naturnah gestaltet“, sagte Umweltministerin Priska Hinz, die den Bescheid an Bürgermeister Götz Konrad übergab. Das Land Hessen übernimmt damit 85 Prozent der Kosten der Renaturierung. Auf 2,3 Kilometern sollen die Lebensbedingungen für Fauna und Flora verbessert werden.

Die Dietzhölze gehört zu vier Bächen im Lahn-Dill-Kreis, die in das Programm aufgenommen wurden. Hinz betonte, dass die Gemeinde bereits Vorarbeiten für die Renaturierung geleistet habe, mit der am Ende auch der Wasserrahmenrichtlinie der EU Rechnung getragen werden soll. Weil die Dietzhölze gleich durch zwei Naturschutzgebiete fließe, komme der Renaturierung eine besondere Bedeutung zu.

Das Projekt diene aber nicht nur dem Naturschutz, sondern leiste zugleich einen Beitrag für den Hochwasserschutz. Weil die Dietzhölze künftig wieder mehr Platz bekomme, könne sie auch mehr Wasser aufnehmen, das aber langsamer fließe. Götz Konrad berichtete, dass man sich derzeit intensiv darum bemühe, interkommunal einen Verbund zu schaffen, um gemeinsam das Hochwasserrisiko im Einzugsgebiet der Dill zu verringern. Und weil mit der Renaturierung auch ein stärkerer Bewuchs im Uferbereich der Dietzhölze verbunden sein wird, werde auch etwas gegen den Klimawandel unternommen. „Auch die Bevölkerung vor Ort profitiert von den Maßnahmen. Vielfältige Bachstrukturen bieten einen höheren Erholungswert“, verwies die Ministerin auf einen weiteren Aspekt.

Träger des Projekts ist vor Ort die Hessische Landgesellschaft (HLG) und wird betreut von Ingo Pfeiffer. Nun soll die „lineare Durchgängigkeit“ der Dietzhölze wieder hergestellt werden durch den Rück- oder Umbau von Wehren sowie Veränderung der Befestigung von Ufer und Grund. Dadurch kann sich der Bach wieder natürlich durch die Landschaft schlängeln.

Auf einer Länge von 3,2 Kilometern sind einzelne Verbesserungen vorgesehen, die beispielsweise Eisvogel, Sumpfschwertlilie und Edelkrebs noch bessere Lebensbedingungen geben.

Im Lahn-Dill-Kreis sollen neben der Dietzhölze noch der Aubach, der Wetzbach und der Welschbach renaturiert und damit wieder „wilder“ werden.