Autorarchive: Götz Konrad

Gottesdienste in Eschenburg – zum Jungschartag und zu Fronleichnam

Gottesdienste Eschenburg ist ein YouTube-Kanal, auf dem die evangelischen Kirchengemeinden Eibelshausen, Eiershausen, Hirzenhain, Simmersbach und Wissenbach ihre Gottesdienste veröffentlichen.

Wieder Präsenzveranstaltungen plus Videos über Youtube – Infos auf der Internetseite (www.kirche-eschenburg.de)

Evangelische Kirchengemeinde Eibelshausen (neue Internet-Adresse www.kirchengemeinde-eibelshausen.de) – Gottesdienste auch im Youtube-Kanal des CVJM Eibelshausen

  • 4. Juni 10:00 Uhr Missionsfest mit der EMO
  • 11. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (mit Elke Thielmann)

Evangelische Kirchengemeinde Hirzenhain

  • 4. Juni 10:00 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst mit Sina Schmidt und Band, Ev. Kirche im Dorf (Pfr. i. R. Hoppe und Team), anschließend Kirchencafé
  • 11. Juni 10:00 Missionsfest mit Indianermissionar Bernhard Grupp, Pfarrgarten Simmersbach, im Anschluss Grillen

Evangelische Kirchengemeinde Simmersbach

  • 4. Juni 10:00 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst mit Sina Schmidt und Band, Ev. Kirche im Dorf (Pfr. i. R. Hoppe und Team), anschließend Kirchencafé
  • 11. Juni 10:00 Missionsfest mit Indianermissionar Bernhard Grupp, Pfarrgarten Simmersbach, im Anschluss Grillen

Evangelische Kirchengemeinde Eiershausen

  • 4. Juni 10:30 Uhr Gottesdienst, Ev. Kirche Eiershausen (Pfr. Paul-Ulrich Rabe)
  • 11. Juni 10:30 Uhr Gottesdienst, Ev. Kirche Eiershausen  (Prädikant Werner Brietzke)

Evangelische Kirchengemeinde Wissenbach

Evangelische Kirchengemeinde Roth

  • 3. Juni 16:00 Uhr Gottesdienst (mit Vikar Mario Berkefeld)
  • 11. Juni 10:45 Uhr Gottesdienst (mit Prädikant Detlef Ruffert)

FeG Eibelshausen

  • 4. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (Predigt: Karsten Künzl)
  • 11. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (Predigt: Benjamin Bögel)

FeG SimmersbachGottesdienste online hier

  • 4. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (Predigt: Andreas Klotz, Leiter Bibellesebund)
  • 11. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (Predigt: David Giesbrecht Student FTH)
  • 18. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

FeG Wissenbach

  • 4. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (mit Katja Hölscher)
  • 11. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (mit Dennis Betke)
  • 18. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst (mit Frank Kepper)
  • 24. Juni 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (mit Dennis Betke)
  • 30. Juni 19:30 Uhr Konzertgottesdienst mit Lars Peter

Katholische Kirchengemeinde „Zum guten Hirten an der Dill“

  • 5. Juni 09:00 Uhr Ewersbach Heilige Messe
  • 8. Juni 10:00 Uhr Ewersbach Heilige Messe zu Fronleichnam mit Prozession
  • 11. Juni 09:00 Ewersbach Ewersbach Heilige Messe
  • 14. Juni 18:00 Uhr Eibelshausen Heilige Messe
  • 15. Juni 18:00 Uhr Hirzenhain Heilige Messe
  • 18. Juni 09:00 Ewersbach Ewersbach Heilige Messe

Die katholischen Pfarreien Herz Jesu Dillenburg und Sankt Petrus Herborn haben sich zusammengeschlossen zur Pfarrei „Zum guten Hirten an der Dill“ und sind über den YoutubeKanal „Katholisch an der Dill“ gemeinsam präsent.

Kontakt: Kath. Pfarrei Zum Guten Hirten an der Dill, Wilhelmsplatz 16, 35683 Dillenburg, 02771-26376-0, email: info@katholischanderdill.de; Homepage: www.herzjesu-dillenburg.de

In seelsorgerischen Anliegen auch (02771) -26376-11, 26376-56 und 26376-66, WhatsApp/SMS: 01625390852

Evangelisch-methodistische Kirche Hirzenhain

  •  4. Juni 09:30 Uhr Gottesdienst

Eschenburg hilft … Häuser, Wohnungen und Arbeitsgelegenheiten gesucht

Logo Eschenburg hilft

Eschenburg hilft… Häuser, Wohnungen und Arbeitsgelegenheiten gesucht

Für Flüchtlingsunterbringung mietet die Gemeinde Eschenburg weiter Wohnraum an, um nicht Dorfgemeinschaftshäuser und Mehrzweckhalle belegen zu müssen. Angebote und Anfragen bitte an die E-Mail-Adresse hilfe@eschenburg.de – auf der Internetseite eschenburg.de/hilft gibt es weitere aktuelle Informationen.

Hierbei wird auch daran gedacht, Flüchtlingen mit Bleibeperspektive und Erlaubnis Arbeitsgelegenheiten zu vermitteln. Dabei gibt es Fördermöglichkeiten aus dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) – mehr Infos https://www.arbeitsagentur.de/k/weiterbildung-qualifizierungsoffensive

Kommunen wollen gemeinsam Container-Lösungen schaffen: Auch wenn der Landkreis die Kommunen über so genannte Zuweisungen einbezieht, können Städte und Gemeinden nur Notunterkünfte bereitstellen, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Um die Flüchtlingsunterbringung zu vereinfachen und womöglich Verfahren zu beschleunigen, wollen die 23 Kommunen mit dem Kreis Container-Quartiere gemeinsam beschaffen, betreiben und betreuen. EU, Bund, Land und Kreis bitten wir um schnelle Verfahren, klare Abläufe bei Flüchtlings-Unterbringung und Asyl-Verfahren und verlässliche Vereinbarungen untereinander.

In Eschenburg werden wir in der Eiershäuser Straße – zwischen Feuerwehrgerätehaus und Bushaltestelle – ein Container-Dorf errichten. 

„Sport integriert“: Mit einem Zuwendungsbescheid über 6.000 € fördert das Land Hessen weiterhin die Beteiligung von Flüchtlingen im Sport. Wie das Programm „Sport integriert Hessen“ in den Vereinen und vor Ort genutzt werden kann, sagt unser Sport-Coach Dr. Paul Cyris, der sich dankenswerterweise weiterhin zur Verfügung stellt.

Dank an Auslandshilfe und Median Klinik: Für die Flüchtlingshilfe geht eine kleine Spende und großer Dank an die Auslandshilfe und den Sanitätsdienst der FeG. In ihrem Ankunftszentrum in Wissenbach haben sie auch bei den ersten Zuweisungen als Anlaufstelle dienen können. Bei der regulären Aufnahme von Asylbewerbern sind nun wieder staatliche Stellen gefragt. Mit Hilfskonvois und anderen Einsätzen ist die Auslandshilfe weiter tätig. Auch die Median Klinik Eschenburg hat die Gemeinde mit einer kurzfristigen Flüchtlingsunterbringung unterstützt.


Möbel-Börse:

Die „Möbel-Börse“ unter www.eschenburg.de/hilft ist angelaufen. Wer etwas anbietet, bitte kurze Mail an buergermeister@eschenburg.de – und wir stellen etwas ein. Nachfragen dann direkt an die Anbieter.

  • Sofa und Federbett abzugeben. (Heidrun Schäfer)
  • Wohnzimmerschrank, 3-türig, fast neuwertig. Ledersessel mit Fußablage. Akkusauger stromlos, wie neu. (Roland Sobota)

    2 Ikea Schubladenschränke, zusammengebaut und in gutem Zustand, abzugeben. Die Maße sind: L x  B x H =  80 x 48 x 78 cm und 80 x 48 x 124 cm. Innerhalb von Eschenburg und Dietzhölztal werden die Möbel von uns  bis zur Bordsteinkante gebracht. (Burkhard Christof, Habachstr. 17)

  • Gitterbett (inkl. Matratze) abzugeben.  Liefern geht auch. (Daniel Treupel)
  • Kleine Leder Couch 1,40×95 (abzuholen bis 06.05.2022 bei Roland Deis, Danzigerstr. 1)
  • Bücherschrank – B/H/T 100/160/39 cm. (Reinhold Müller, Eiershausen, 02774/6586)
  • Neuwertiges, hohes Bett (1,40×2,00 Meter) abzugeben. Mit Schubkästen als Stauraum, Lattenrost und Matratze wären dabei. Ist in einem tadellosen Zustand. Wenn gebraucht wird, hätte ich noch Bettwäsche sowie eine Bettdecke und ein Kissen. (Angelika Schubert, Hirzenhain/Bhf., 02770 2719300)
  • 2 Sofas anzubieten.3- und 2- Sitzer in der Farbe blau (Karin Schubert, Eibelshausen)

  • TeppicheZwei große und zwei kleine Teppiche abzugeben. Eventuell werden hier Wohnungen für Flüchtlinge aus der Ukrainer eingerichtet und sollten diese leer sein, so wäre das doch ein schöner Anfang (Wissenbach, Thomas Schauer

 


Sport

Hier ist man willkommen – auch für eine längere, schwere Zeit. Das wollen die Vereine ganz klar signalisieren, die für Flüchtlinge aus der Ukraine ein Angebot haben.

GuT Wissenbach: „Ich habe mich beim Landessportbund Hessen erkundigt. Unsere Sportversicherung übernimmt aus humanitären Gründen auch die Haftung für Flüchtlinge aus der Ukraine. Somit laden wir diese herzlich ein bei uns im Verein kostenlos teilzunehmen, das ist etwas für Erwachsene und Kinder“, schreibt Sabine Konrad, Vorsitzende des Vereins GuT in Wissenbach (www.gut-wissenbach.de).

„Sport integriert“ ist der neue Name des Förderprogrammes „Sport und Flüchtlinge“, bei dem die Gemeinde Eschenburg seit 2016 mitmacht. Über Sport-Coach Dr. Paul Cyris können vor allem Verein Förderung erfahren, die in ihren Angeboten Geflüchtete aufnehmen. Auch die gemeinsame Ausstattung kann gefördert werden. Interessierte Vereine sollten direkt den Sportcoach ansprechen.


Miteinander - FüreinanderDie Flüchtlingshilfe Eschenburg FHE ist unter www.helpto.de auch noch registriert für „Privat an Privat“. Vermittlung von Hilfen läuft über die E-Mail-Adresse miteinander-eschenburg@gmx.de. Hierbei geht es um die Verteilung von Aktion.

Nur Information?  Wer in den schnellen E-Mail-Verteiler des Bürgermeisters aufgenommen werden möchte, sendet hier eine kurze E-Mail.

 

 

 

 


Die FeG-Auslandshilfe hat in unserem Ortsteil Wissenbach (Birkenweg 10-12 ihr Lager.  Warenannahme freitags von  4-17 Uhr.  Ihre Ukraine-Hilfe umfasst bietet viele Wege zum Helfen und Mitmachen, darunter die Hilfspakete

Eigentlich sollte das Hilfs-Portal HelpTo.DE abgeschaltet werden, bekommt aber nun einen ganz neuen Sinn zur Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine. Wer Hilfe braucht oder geben mag, kann sich dort „privat an privat“ selbst vermitteln.

Der Krieg in der Ukraine treibt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Die Unterbringung von Flüchtlingen organisiert bei uns der Lahn-Dill-Kreis.  Die Kreisverwaltung sucht intensiv nach Wohnraum für eine Wohnraumbörse. Wer ein freies Zimmer, eine freie Wohnung oder ein Haus zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich per E-Mail an integration@lahn-dill-kreis.de zu wenden. Unter der Telefonnummer 06441 407 1464 können sich Bürgerinnen und Bürger zwischen 8 und 16 Uhr melden.

Auf der Internet-Seite „Sie wollen helfen?“ stehen Kontakte für die gezielte Spendenaktion für die Flüchtlingsunterbringung im Lahn-Dill-Kreis. Als Unterkünfte werden jetzt wieder verstärkt Häuser und Wohnungen gesucht, die der Kreis anmieten kann.


 

Logo Eschenburg hilft

 

Eschenburg hilft – unter dieser Rubrik vermitteln wir seit März 2020 Hilfen vielerlei Art. Sie brauchen Hilfe? Sie möchten helfen: Melden Sie sich per Telefon oder E-Mail. Im Rathaus können wir vermitteln. Aus Kirchen und Vereinen kommen Menschen, die helfen wollen. Ihre Anfrage vermitteln wir weiter dorthin, damit Sie an Ort und Stelle Unterstützung bekommen können. Unter der Rubrik „Eschenburg hilft“ – unter der Adresse www.eschenburg.de/hilft im Internet und hier in der Wochenzeitung zu finden wollen wir auch Berichte geben und gelungene Beispiele aufzeigen.

Der direkte Draht zur Gemeinde Eschenburg

Telefon 02774 915-0 und 

E-Mail buergermeister@eschenburg.de


Eschenburg und Dietzhölztal veranstalten Ferienprogramm

Logo FerienpaßWegen Corona kann man noch gar nichts sicher planen, ehe die Schutzimpfung nicht durch ist. Die Sommerferien stehen dennoch im Kalender (19. Juli bis 29. August). Für ein Ferienpass-Programm braucht es gute Ideen, die sich nötigenfalls auch „kontaktfrei“ umsetzen lassen. Basteln mit Material zum Abholen, das digitale Dorfspiel, ein kleiner Wettbewerb…. Wir suchen gute Vorschläge, die wir gerne über unsere Internetseite https://eschenburg.ferienprogramm-online.de später präsentieren. Es wird übrigens der erste „interkommunale Ferienpass“, denn Dietzhölztal und Eschenburg arbeiten auch auf diesem Gebiet zusammen. Ideen von Eschenburger Seite kann man mit Carina Hinze-Hellebrand, Telefon (02774) 915-212, E-Mail: c.hinze-hellebrand@eschenburg.de besprechen. In Dietzhölztal ist Steffi Becker, Telefon (02774) 80734, E-Mail s.becker@dietzhoelztal.de, Ansprechpartnerin.


„Steinedorf“ in Simmersbach

Die Anfrage war schnell mit einem „Ja, gerne“ geantwortet: Drei kreative Frauen aus Simmersbach hatten die Idee, ein „Steinedorf“ entstehen zu lassen, wo jedermann selbst gestaltete Steine dazu legen darf. Als Ort hatten sie sich eine Stelle oberhalb der Philippsbuche am Wegesrand ausgesucht und bereits ein paar Steine ausgelegt. „Es würde uns sehr freuen, wenn wir dadurch, gerade in dieser besonderen Zeit, vielen Wanderer und Pilger eine Freude machen könnten und ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, schrieben Gudrun Wagner, Christiane Dietrich und Doris Achenbach. Wir danken den drei für die Initiative und sind gespannt, wie das „Steinedorf“ sich entwickelt.

Blickfang und Besinnung: Am Wegesrand oberhalb der „Philippsbuche“ ensteht ein Steinedorf, wo jedermann selbst gestaltete Steine dazu legen darf.
Blickfang und Besinnung: Am Wegesrand oberhalb der „Philippsbuche“ ensteht ein Steinedorf, wo jedermann selbst gestaltete Steine dazu legen darf.

Testen hilft, vorsichtig zu bleiben

Corona-Teststation
In der Mehrzweckhalle Wissenbach betreiben wir gemeinsam die Corona-Teststation.

So schnell kommt man zum Corona-Schnelltest: Einfach einen Termin buchen, zur Teststation in die Mehrzweckhalle Wissenbach (Forsthausstraße 22) kommen und eine halbe Stunde später hat man das Ergebnis per E-Mail auf dem Schirm. Dank der Initiative der Holderberg-Apotheke konnte diese Teststation aufgebaut werden, wo Bürger auch den wöchentlich einen kostenlosen Schnelltest bekommen können.

Obwohl vieles von Bund, Land und Kreis nicht geklärt war, hat die Apotheke diese Teststation eingerichtet. Weil sich der Betrieb nicht so leicht rechnet, hat die Gemeinde Eschenburg auch eine Miete für die Mehrzweckhalle verzichtet.

„Diese Teststation wollen wir gemeinsam betreiben, um zum einen Arztpraxen und Kliniken zu entlasten und zum anderen der Bevölkerung mehr Sicherheit zu geben, die wir brauchen für jeden weiteren Schritt in die Normalität“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. Er wirbt deshalb um Unterstützung für die Teststation.

Gesucht werden

  1. Medizinisches Fachpersonal oder Person mit Sachkundenachweis für die Abnahme des nasopharyngealen Abstriches
  2. Angelerntes Personal, im Idealfall mit Praxiserfahrung bei Labortätigkeiten.  Aufgabe: Durchführung des PoC Antigen Schnelltests
  3. Sonstiges Personal mit EDV-Kenntnissen Aufgaben: Empfang, Steuerung des Buchungssystems, kontaktfreies Fiebermessen

Arzthelferinnen im Ruhestand, Teilzeitkräfte, Ehrenamtliche… Wer sich vorstellen kann, hier mitzutun, kann sich am besten per E-Mail an buergermeister@eschenburg.de melden, seine Kontaktdaten und seine (Beruf-)Erfahrungen schildern. Den „Dienstplan“ wird die Apotheke erstellen.


Sprechstunde mit dem Bürgermeister digital dienstags 14 Uhr

Sprechstunde digitalHaben Sie Ideen, was wir in Eschenburg auch unter Corona gemeinsam angehen können? Dann lassen Sie uns darüber in der Sprechstunde digital dienstags ab 14 Uhr reden. Einfach anmelden bei buergermeister@eschenburg.de und Sie erhalten die Zugangsdaten per E-Mail.


Hilfe bei der Fahrt zum Impfzentrum

Das Regionale Impfzentrum in Heuchelheim und das Impfzentrum des Lahn-Dill-Kreises in Lahnau haben mit der Impfung von Personen, die älter als 80 Jahre sind, ihre Arbeit begonnen. Informationen dazu über das Internet-Portal www.impfterminservice.hessen.de und die Telefonnummer 116 117.

Weil es Einzel-Termine sind, sollten sich die Familie, Freunde oder Nachbarn am besten um eine Fahrt zum Impfzentrum kümmern. Wenn die Krankenkasse die Fahrtkosten übernimmt und der Hausarzt einen „Transportschein“ ausstellen kann, kommen hierfür auch professionelle Dienstleister in Frage.

Für den seltenen Fall eines Fahrdienstes suchen wir Freiwillige. Die ersten Ehrenamtlichen Fahrer für die Tour zum Impfzentrum und zurück haben wir gefunden:

  • Wolfgang Kunz (Eibelshausen), Telefon 02774 1240
  • Peter und Birgit Reeh (Hirzenhain), Telefon 02770 608

 

Anfragen:

  • Ehrenamtliche Hilfe gesucht fürs Kursana-Domizil: Im Kursana-Domizil in Eibelshausen soll das neue Jahr am 4. Januar mit der Corona-Schutzimpfung starten.  Vorbereitung und Begleitung durch das Team bringen einen erhöhten Aufwand mit sich.  Die letzten Tage mussten sich zwei Vollzeitkräfte allein mit dem Thema Impfung befassen. Das geht zu Lasten der Betreuung und wird auch bei den künftigen Antigen-Tests täglich ein bis zwei Kräfte binden, die dann im Tagesgeschäft fehlen.  „Wir suchen Menschen in der Nähe, die ehrenamtlich stundenweise in der Betreuung oder auch beim Testen selbst helfen möchten“, sagt der neue Leiter Alexander Sgodda. Kontakt: Interessenten können sich an Fr. Vanessa Krumme (Leitung) oder Fr. Britta Welsch melden, Telefon 02774 91770692 oder Mail an britta.welsch@dussmann.de

Angebote:

Helfen Sie der Gastronomie!

Zwar sind die Lokale geschlossen wie die meisten Läden, aber es gibt Lieferservice und Abholmöglichkeiten. Wer kocht was? Adressen, Angebote und Öffnungszeiten veröffentlichen wir gerne hier.  Gastronome aus Eschenburg melden sich direkt unter buergermeister@eschenburg.de per E-Mail.

  • Piccola Pompei – Italienisches Restaurant und Pizzeria. Laaspher Straße 1, Telefon 02774 8001720. Wir bieten Abholung und Lieferungen. Öffnungszeiten sind 11:30 bis 14 Uhr und 17 bis 22 Uhr.  Ruhetag am Dienstag.

Eibelshausen

  • Einkaufservice und Nachbarschaftshilfe Ev. Kirche über Gemeindebüro 02774 1353
  • Einkaufservice FeG Eibelshausen Jonathan Schwehn, 02774 1639

Hirzenhain

  • CDs von Gottesdiensten bringen: Birgit + Peter Reeh, 02770 608
  • CDs von Gottesdiensten bringen: Diana Winkelmann, 02770 911978
  • Einkäufe: Mirjam Roth, Hirzenhain – Bahnhof. 02771 3206981
  • Einkäufe: Diana Winkelmann, 02770 911978 (Hihai-Dorf)
  • Hilfe für Einkaufen, Arztbesuche, etc.: Markus Stoll, Mobil 0176 30743197
  • Hilfe bei Einkäufen Besorgungen: Anke Hockauf, Mobil 0177 3781776

Wissenbach

  • Einkaufservice CVJM Thomas Giersbach thomas@cvjmwissenbach.de

Simmersbach

  • Gottesdienst auf USB-Stick: Corinna Reitz, 02774 92080

Eiershausen

Netz-Nutzen


Berichte und Beispiele

„C(h)orona-Konzert“ erfreute am Altenheim

Am Altenheim ist Neues entstanden: Der „FPC Eibelshausen“ hatte seine Premiere bei einem Gartenkonzert am Kursana-Domizil. Hinter der Abkürzung steht der „Freiluft-Posaunenchor“, den Musiker des CVJM und der Evangelischen Kirchengemeinde Eibelshausen gebildet hatten. Unter den Sicherheitsbedingungen der Corona-Krise ist der Besuch im Altenheim streng geregelt und auch Musiker haben es nicht leicht, ist doch das gemeinsame Spiel derzeit nicht so einfach möglich. Für eine Probe trafen sich die Musiker extra auf dem Alten Wissenbacher Sportplatz, um die notwendigen Sicherheitsabstände einzuhalten. Am Samstag nahm der FPC hinter dem Domizil Aufstellung, damit Bewohner im Garten und auf ihren Zimmern dem Konzert lauschen konnten. Dirigent Thomas Pfeifer bekam von der Feuerwehr technische Hilfe in Form eines Megafons, mit dem er die Lieder ansagen konnte. Nach dem „Washington Post March“ als Eingangsstück gab es eine Runde Märsche mit „Siegerländer Marschlieder“, „Danket dem Herrn“, „Stern auf den ich schaue“ und „Geh‘ aus mein Herz“. In der zweiten Abteilung erklangen die Volkslieder „Wie lieblich ist der Maien“, „Im schönsten Wiesengrunde“, „Nun ruhen alle Wälder“ und ein „Marsch aus Böhmen“. Den dritten Part trugen die geistlichen Lieder „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, „Welch ein Freund ist unser Jesus“ und „Großer Gott, wir loben dich“. Mit dem Marsch „Erinnerung an Naunhof – Leipzig“ und dem Choral „Nun danket alle Gott“ klang dieses gelungene Gartenkonzert aus, das Bewohnern wie Pflegepersonal eine große Freude machte. Selbst Zuhörern in der Ferne gab dieses „C(h)orona-Konzert“ einen Eindruck davon, wie ein ganzes Ensemble zusammen klingt, das derzeit auch nicht proben kann und aus Gründen der Sicherheit in Eibelshausen abends um sieben Uhr getrennt voneinander vereinzelt auf dem Balkon oder hinter dem Haus spielt. „Nur Trübsal blasen wir nicht“, sagt Chorleiter Thomas Pfeifer. Mehr Informationen über den Posaunenchor findet sich unter www.cvjm-eibelshausen.de im Internet.

Bericht aus Vorstand, Verwaltung und Verbänden (01.06.2023)

Gesamt-Gemeinde:

  1. Eschenburg hilft… Häuser, Wohnungen und Arbeitsgelegenheiten gesucht: Für Flüchtlingsunterbringung mietet die Gemeinde Eschenburg weiter Wohnraum an, um nicht Dorfgemeinschaftshäuser und Mehrzweckhalle belegen zu müssen. Angebote und Anfragen bitte an die E-Mail-Adresse hilfe@eschenburg.de – auf der Internetseite eschenburg.de/hilft gibt es weitere aktuelle Informationen. Hierbei wird auch daran gedacht, Flüchtlingen mit Bleibeperspektive und Erlaubnis Arbeitsgelegenheiten zu vermitteln.
  1. Kommunen wollen gemeinsam Container-Lösungen schaffen: Auch wenn der Landkreis die Kommunen über so genannte Zuweisungen einbezieht, können Städte und Gemeinden nur Notunterkünfte bereitstellen, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Um die Flüchtlingsunterbringung zu vereinfachen und womöglich Verfahren zu beschleunigen, wollen die 23 Kommunen mit dem Kreis Container-Quartiere gemeinsam beschaffen, betreiben und betreuen. EU, Bund, Land und Kreis bitten wir um schnelle Verfahren, klare Abläufe bei Flüchtlings-Unterbringung und Asyl-Verfahren und verlässliche Vereinbarungen untereinander.
  1. Weiter Förderung von „Sport integriert“: Mit einem Zuwendungsbescheid über 6.000 € fördert das Land Hessen weiterhin die Beteiligung von Flüchtlingen im Sport. Wie das Programm „Sport integriert Hessen“ in den Vereinen und vor Ort genutzt werden kann, sagt unser Sport-Coach Dr. Paul Cyris, der sich dankenswerterweise weiterhin zur Verfügung stellt.
  1. Dank an Auslandshilfe und Median Klinik: Für die Flüchtlingshilfe geht eine kleine Spende und großer Dank an die Auslandshilfe und den Sanitätsdienst der FeG. In ihrem Ankunftszentrum in Wissenbach haben sie auch bei den ersten Zuweisungen als Anlaufstelle dienen können. Bei der regulären Aufnahme von Asylbewerbern sind nun wieder staatliche Stellen gefragt. Mit Hilfskonvois und anderen Einsätzen ist die Auslandshilfe weiter tätig. Auch die Median Klinik Eschenburg hat die Gemeinde mit einer kurzfristigen Flüchtlingsunterbringung unterstützt.
  1. Gemeinsame Sicht vieler Dinge: Die Gesundheitsversorgung in Eschenburg und Dietzhölztal stand ganz oben auf der Agenda, als sich die beiden Gemeindevorstände getroffen haben. Weitere Themen der gemeinsamen Sitzung waren Bürgerbus und Mitfahrbänke, wo Dietzhölztal gute Erfahrungen gemacht hat, wenn sich genügend Fahrer finden. Der Kläranlagen-Neubau und der gemeinsame Ferienpass (unser-ferienprogramm.de/edi) wurden von beiden Seiten als gemeinsame Projekte positiv betrachtet.
  1. Ärzte finden und binden: Die Gemeindevertretung hat am 15.12.2022 beschlossen, „die Suche nach neuen Ärztinnen und Ärzten für Eschenburg mit Medizinstipendien zu fördern. Dafür sind die Mittel im Haushalt bereitzustellen und ein Regelwerk auszuarbeiten. Im Haushalt 2023 sind überdies Mittel bereitzustellen, um für die Gesundheitsversorgung in Eschenburg und Dietzhölztal weitere Infrastrukturinvestitionen planen und projektieren zu können. Der Gemeindevorstand der Gemeinde Eschenburg wird beauftragt, dieses Projekt zusammen mit der Gemeinde Dietzhölztal zu planen und zu verwirklichen. Dem Gemeindevorstand der Gemeinde Eschenburg bleibt es unbenommen, mit dem Landarztnetz weiterhin zu kooperieren.“ Für eine Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung sind weitere Gespräche geführt worden, mit Vertretern der IWG-Gruppe, dem Landarztnetz und dem Gemeindevorstand der Gemeinde Dietzhölztal. Allen fehlen bislang Ärzte, die für eine tragfähige Kooperation bereit sind. Der Gemeindevorstand von Dietzhölztal hat auf Nachfrage ausgesagt, dass eine finanzielle Beteiligung an der Beauftragung der IWG-Gruppe nicht notwendig wäre. Auch die Frage, ob sich die Gemeinde Eschenburg an anderer Stelle finanziell beteiligen könnte, wurde verneint. Es bleibt vorrangiges Ziel, für eine tragfähige Kooperation, Ärzte zu finden und zu binden. Die bereitgestellten Haushaltsmittel (75.000 Euro) sollten deshalb gezielt für diese Anwerbung eingesetzt werden. Für Stipendien für Medizinstudenten ergibt sich eine Synergie mit der Landarztquote des Landes Hessen (75 Studienplätze jährlich ohne NC für Studierende, die sich für zehn Jahre als Landärztin oder Landarzt verpflichten). Der Gemeindevorstand schlägt vor, Stipendien auszuschreiben mit einer Förderung von 1.000 € monatlich für Medizin-Studenten, die sich für 10 Jahre Dienst als Landärzte in Eschenburg verpflichten. Der Suchradius wird ausgedehnt, kooperationswillige Ärztinnen und Ärzte zu finden und zu binden.
  1. Ideenwettbewerb um Ehrenteller: Für die Neugestaltung unseres „Ehrentellers“ oder einen Nachfolger als Auszeichnung fürs Ehrenamt hat der Gemeindevorstand einen Ideen-Wettbewerb gestartet. Als Preis wird eine Schwimmbadkarte im Wert von 50 € ausgelobt. Die Ideen sollen bis zum 30.09.2023 gesammelt werden.
  1. Weiterer Gewinn für Energiegenossenschaft: Die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft hat für das Jahr 2022 vier Prozent Gewinn ausgeschüttet. Für alle weiteren Projekte ist wichtig, dass über die Lahn-Dill-Bergland Energie GmbH Kooperation der Kommunen und über die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft breite Bürgerbeteiligung ermöglicht und Alleingänge Einzelner zurückgedrängt wird.
  1. Aufträge für neuen Wertstoffhof: An der Eiershäuser Straße 59 soll der neue Wertstoffhof entstehen. Für Tiefbau und Asphaltarbeiten ist der Auftrag für 76.454 € an die Fa. Karl Fey erteilt worden. Die Arbeiten sollen im September / Oktober beginnen. Den Zaunbau besorgt die Eschenburger Firma Mandic, die mit dem Preis von 13.119 € das günstigste Angebot abgegeben hatte.
  1. Eschenburger „entern“ Entenrennen: Beim Dillenburger Entenrennen am 08.07.2023 werden erstmals offiziell Eschenburger teilnehmen. Mit dem Veranstalter Round Table (rt57.de) wurde geklärt, dass erst das Wasser der Dietzhölze die Dill zur „Rennstrecke“ macht.
  2. Holderbergschule ausgezeichnete Naturparkschule: Als erste Naturparkschule vor fünf Jahren gestartet, ist die Holderbergschule nun mit dem Naturschutzpreis des Lahn-Dill-Kreises ausgezeichnet worden. Dazu gab es die Nachzertifizierung, demnach die Gesamtschule mit Gymnasialzweig auch in den kommenden fünf Jahren das Gütesiegel trägt.
  1. Azubis gesucht für Zerspanungsmechaniker: Damit doch noch eine Klasse für Zerspanungsmechaniker in Dillenburg starten kann, werden bis August ein Dutzend neue Auszubildende in der Region gesucht. Mehr am „Schwarzen Brett“ unter https://www.gs-ldk.de/ im Netz.
  1. Unternehmen wollen Regionalportal starten: Bis zum nächsten Runden Tisch für Wirtschaft & Gesellschaft „Eschenburg UNTERNEHMEN“ wird weiter für die Idee vom Regionalportal geworben und dann konkret angegangen. Die nächsten Termine sind 6. September und 28. November. Treffpunkt ist – soweit nichts anderes vereinbart und unter eschenburg.de/unternehmen bekannt gegeben wird – jeweils 20 Uhr das Sitzungszimmer 1.01 im Rathaus. Wer in Kontakt kommen und auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei buergermeister@eschenburg.de per E-Mail.
  1. Aussteller und Ausbilder anmelden zur Energie-Messe: Am 11. + 12. November steigt die elfte Auflage der Beratungsbörse (jeweils 11 bis 17 Uhr in der Mehrzweckhalle). Neben Tipps und Tricks fürs Sanieren und Sparen geht es hierbei verstärkt um die E-Berufe, mit denen Energiewende und Klimaschutz gelingen können. Aussteller, Ausbilder und Referenten sollten sich alsbald anmelden. Mehr Informationen unter endlich-energie.de im Internet.  
  1. Energiesprechstunde und -Beratung: Für die „Energiesprechstunde“ im Rathaus laufen die Anmeldungen telefonisch über die Rathaus-Zentrale (02774) 915-0 während der Dienstzeiten. Die „Energiesprechstunde“ im Rathaus findet jeden ersten Montag im Monat ab 14 Uhr statt und wird von der Verbraucherzentrale Hessen kostenlos angeboten. Ratsuchende erhalten Tipps zum Sanieren und Energiesparen sowie Informationen zur Bestandssanierung, Heiztechnik, Regenerativen Energien und Fördermöglichkeiten. Neben der monatlichen Energiesprechstunde im Eschenburger Rathaus gibt es auch die Möglichkeit, Energieberater Bernd Schütz für einen Vor-Ort-Termin zu buchen. Einen Vor-Ort-Termin macht man direkt mit Bernd Schütz aus. Der Bauingenieur ist erreichbar per E-Mail an ibwbautechnik@web.de, Telefon (02774) 921843 sowie mobil (0152) 09832874. Eine Energieberatung zuhause kostet 30 € Gebühr.  
  1. Ansprechpartner für Radverkehr gesucht: Die Gemeinde Eschenburg sucht weiter eine oder einen ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten. Es wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 € pro Monat sowie ein Sitzungsgeld für die Teilnahme an Sitzungen mit dem Thema Radverkehr gezahlt. Am 12. Juli ist das Thema groß im Bau- und Umweltausschuss: Dann stellen die vom Kreis beauftragten Planer ihre Ansätze für einen Radverkehrsplan Lahn-Dill vor, der für Eschenburg Projekte für 8,9 Mio. € vorschlägt. Diese Ideen sind nun zu priorisieren und danach auch zu finanzieren.

Kommission Zukunft

Die „Kommission Zukunft” (kurz: KommZu – im Internet zu finden unter www.eschenburg.de/zukunft) setzt sich für Umwelt, Natur und Klimaschutz sowie für nachhaltiges Planen und Bauen ein.

„Unser Dorf soll grüner werden“: Baum oder Busch für jedes Haus

Nachdem die „Aktion saubere Landschaft“ erstmals wieder in allen Ortsteilen startete und eine weitere Pflanzaktion den „Bürgerwald“ vergrößerte, soll in Eschenburg für jedes Haus ein Baum oder Busch kostenlos angeboten werden, damit hier prima Klima herrscht. Statt den Garten mit Schotter zu einer Wüste zu verwandeln, kann mehr Grün das Klima ganz praktisch schützen. Wie einfach das ist, soll im Herbst eine Pflanzaktion für zuhause zeigen. Interessenten bekommen dann Tipps von heimischen Experten und von der Gemeinde eine Pflanze für zuhause geschenkt. Dafür werden bis zu den Sommerferien verschiedene Bäume und Büsche gezeigt, die mit Obst oder als Zierde jeden Garten und jede Grünfläche verschönern.

„Bürger-Forum online“ am 28.06.2023 stellt die Aktion vor

Die Aktion „Unser Dorf soll grüner werden“ und die Online-Auswahl an Bäumen und Büschen wird am 28.06.2023 beim „Bürger-Forum online“ vorgestellt. Die monatliche Video-Konferenz beginnt um 20 Uhr. Informationen und Zugangsdaten finden sich unter www.eschenburg.de/forum im Internet.

Weitere Informationen aus den Ortsteilen:

Eibelshausen:

 

  1. Für eine Sanierung des Holderbergstadions ist Einigkeit mit dem Sportverein „Grün-Rot“ und dem LC Diabü Eschenburg erzielt worden. Nach den Fußballern wollen nun auch die Leichtathleten den Pachtvertrag unterschreiben, damit gemeinsam mit Hilfe der Gemeinde ein Förderantrag für Fußballplatz und Laufbahn gestellt werden kann. Für die Nutzung des Holderbergstadions beim Schulsport erhoffen wir nun eine zukunftsfähige Zuwendung des Kreises für die Unterhaltung.
  1. Die Probleme in der Rehgartenstraße werden von der Fa. Oppermann behoben, nachdem sie bei der Ausschreibung der ausstehenden Tiefbau- und Pflasterarbeiten mit 18.146,91 € das günstigste von fünf Angeboten abgegeben hatte. Die ursprünglich beauftragte Firma war unseren Aufforderungen zur Beseitigung von Mängeln nicht nachgekommen, sodass der Vertrag gemäß § 8 VOB/B fristlos gekündigt worden war. Abgerechnet werden nur die Leistungen, die auch erbracht wurden.
  1. Für die Neugestaltung der Nahversorgung werden alle Einzelhandelsstandorte im Ensemble betrachtet und womöglich verbessert. Für eine Umsiedlung in Eibelshausen wurde die Verkaufsbereitschaft von Eigentümern für Grundstücke „Auf der Leimkaut“ abgefragt. Die Bereitschaft lässt hoffen, für den Markt einen neuen Standort gestalten zu können.

Hirzenhain:

  1. Für den Spielplatz in der Straße Segelfliegerhang in Hirzenhain sucht der Ortsbeirat Hirzenhain weiterhin konkrete Vorschläge. 15.000 € sind für die Neugestaltung vorgesehen. Der Ortsbeirat will bis zu seiner nächsten Sitzung am 27. Juni gemeinsam mit Jan Knöbel vom Kultur- und Sozialausschuss Ideengeber und Unterstützer einladen.
  1. Aus dem ehemaligen Minigolf-Platz könnte ein Bikepark entstehen, regt der Ortsbeirat Hirzenhain an. Wie bei der Aktion „Mehr Spielplätze“ (gemeinde-eschenburg.de/spielplatz) in einer gemeinsamen Ausschusssitzung berichtet, gibt es gute Möglichkeiten für Biker und Skater. Der Ortsbeirat hätte nun gerne geprüft, ob das gesamte Gelände (Bolzplatz, Basketballfeld/Eisbahn, Minigolfanlage) im Zuge eines Gesamtkonzeptes für eine solche Anlage (Pumptrack, Skateranlage, etc.) ausgestaltet werden könnte.
  1. Am 02.07.2023 feiert der Kindergarten „Raupe Nimmersatt“ am Bahnhof sein 50-jähriges Bestehen. Um 10:45 Uhr beginnt das Jubiläum mit einem Gottesdienst, danach stehen Spaß, Spiel und gutes Essen auf dem Programm. Passend zum Jubiläum hat die Kita ein Hochbeet von der EAM gesponsert bekommen.

Wissenbach:

  1. Im Bau- und Umweltausschuss sind die Pläne für den Dorfplatz vorgestellt worden. Nach dem Schadstoffgutachten (Kosten: 4.928,39 €) ist der „Bauantrag“ zum Abriss des alten Rathauses in Wissenbach gestellt werden. Der für 60.706,66 € erteilte Abriss-Auftrag erhöht sich um weitere 4.938,50 €, die für die Entsorgung von 15 m2 Fliesenkleber aus der Küche anfallen. Damit steigen die Kosten für den reinen Abriss auf 66.545,16 €.
  1. Für die steigenden Anforderungen an die Mittagsbetreuung möchte der Lahn-Dill-Kreis die Grundschule erweitern in Richtung Spielplatz. Der bisherige Bolzplatz, so die Idee bei einem ersten Ortstermin, könnte durch ein modernes Multifunktionsfeld ersetzt werden, was über Flächenverluste hinwegtrösten mag.
  1. Der CVJM feiert das 100-jährige Bestehen. Zum Jubiläum ist der Wissenbacher Verein an Fronleichnam (-04.06.2023) Gastgeber für den Kreisjungschartag auf dem Alten Wissenbacher Sportplatz. Für den 10.09.2023 wird ein Jubiläumstag an der Mehrzweckhalle geplant. Infos unter https://cvjmwissenbach.de

Simmersbach:

  1. Mit dem Start der Wanderrunde „Grenzerfahrung“ am 17.06.2023 um 09:30 Uhr am Streitwasser beginnt der Reigen zur 700-Jahr-Feier. Das Festwochenende zum Jubiläum ist vom 1. bis 4. September.
  1. Der Gesangverein „Liederkranz“ 1883 Simmersbach hat sich aufgelöst. Sieben Akteure singen nun im MGV „Harmonie“ Roth, der auch beim Dorfjubiläum in Simmersbach auftritt.
  1. Das Gemeinde-Grundstück neben der Grundschule wird auch in Simmersbach für eine Erweiterung benötigt. Etwaige Ideen des Ortsbeirates sind mit den Erweiterungsplänen in Einklang zu bringen, um möglichst beides zu ermöglichen.
  1. Für die Sanierung der Kita in der Feldstraße übernimmt die Firma Donath Heimdecor (Eschenburg) die Fassadendämmung mit einem Wärmeverbundsystem, die mit 935,78 € das günstigste Angebot geliefert hat. Die Sanierung der Beleuchtungstechnik übernimmt Elektro Burgmann GmbH (Dietzhölztal), die mit 14.982,84 € im Angebot günstigster Bieter waren.
  1. Für Asphaltarbeiten am Friedhof-Parkplatz Simmersbach war die Firma Heinrich Lauber mit knapp 50.000 € günstiger Bieter, der teuerste lag bei über 70.000 €.

Eiershausen:

  1. In der Flurstraße werden Kanal, Wasserleitung und Straße erneuert. Für die Bauarbeiten sind 10 bis 12 Wochen veranschlagt. Die Firma Bernshausen-Bau GmbH & Co.KG (Bad Laasphe) hat den Auftrag erhalten, nachdem sie mit 248.927,65 € das günstigste von acht Angeboten abgegeben hatte. Das teuerste Angebot lag bei fast 358.000 €.
  1. Für die Entwicklung weiterer Wohnbaugrundstücke „Auf den Zäun“ sind erst 55 % der 55 angeschriebenen Eigentümer verkaufsbereit. Sollten nicht weitere Besitzer zum Verkauf oder Tausch bereit sein, wird kein Bebauungsplan aufgestellt, hat der Gemeindevorstand beschlossen. Das Land bleibt dann Gartenland und kann nicht bebaut werden.

Roth: 

  1. Behörden bremsen die Solarpark-Pläne für den Bio-Betrieb aufm Roth. Auf unseren Bebauungsplan für die wohl erste „Agri-PV“-Anlage in Mittelhessen fordern die Abteilung des RP Gießen dem Bauherren noch etliche Nachweise und Änderungen ab.

Abwasserverband „Obere Dietzhölze“

  1. Kläranlage wird neu gebaut: Um die ständig steigenden Anforderungen in der Abwasserbehandlung zukunftssicher leisten zu können, muss die Kläranlage neu gebaut werden. Wie nach Beschluss im Januar bereits besprochen, wird der Neubau gerade europaweit ausgeschrieben. Über die Vergabe ist Anfang August zu entscheiden. Die ursprünglich am 02.04.20219 von der Verbandsversammlung beschlossene Ausbaustrategie, die noch von einer zukunftsfähigen Sanierung und Erweiterung ausging, wird damit erweitert.  
  1. Jahresabschluss 2022 mit Überschuss: Für 2022 hat der Verbandsvorstand ein Plus von 580.470,76 € im Ergebnis festgestellt. Die Bilanzsumme liegt bei 12.143.950,96 €.  
  1. Weiterer Grunderwerb notwendig: Der im Herbst 2020 begonnene Grunderwerb für die Kläranlage kommt zum Ziel. Nachdem bereits rd. 120.000 € für den Ankauf von Wiesenflächen aufgewandt worden sind, steht nun der Erwerb großer Abstands- und Ausgleichflächen an. Der Erwerb dieser Grundstücke ist im aktuellen Haushaltsplan nicht enthalten, wird aber wegen der Wende in Richtung Neubau nun als unvorhersehbare, aber unabweisbare Ausgabe zu beschließen sein. Mit der aktuellen Liquidität von 1,4 Mio. € wird dieser Grunderwerb gesichert, der vom Vorstand mit einem Kaufpreis von 400.000 € beschlossen worden ist. Bei Räumung des Grundstücks binnen eines halben Jahres wird der Kaufpreis um 100.000 € erhöht, lautet der Beschluss. Für den Nachtragshaushalt wird nun die Finanzierung aus dem Bauprogramm 2021-2026 herangezogen, mit dem von den Mitgliedsgemeinden jährlich 851.232,83 € als Investitionszuweisung geleistet werden (492.171,10 € von Eschenburg, 359.063,54 € von Dietzhölztal).
  1. Gespann gebildet: Für die Leitung des Verbandes und der Kläranlage hat der Vorstand ein „Gespann“ aus Geschäftsführer und Betriebsleiter gebildet. Das Duo mit der ergänzenden Arbeitsteilung kann aus den bisherigen Abwassermeistern gebildet werden und wird in Satzung und Stellenplan aufgenommen.

Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“

  1. Solidar-Modell soll Schwimmbäder sichern: Die Chancen steigen für den „Bonus für Bäder“. Wenn der Kommunale Finanzausgleich (KFA) in Hessen 2025 weiter verbessert wird, soll er eine besondere Zuweisung für Schwimmbäder enthalten als Entlastung des Betriebs. Für die anstehende „Evaluation“ haben sich Experten des Landes und der kommunalen Spitzenverbände das Beispiel Schleswig-Holstein angeschaut, wo Schwimmbäder unterstützt werden, in denen man Schwimmen lernen kann. Im Land zwischen den Meeren, in dem es angeblich mehr Badestellen und Strandabschnitte als Einwohner gibt, funktioniert das, was die F.A.Z „Gemeinsam finanziert baden gehen“ (04.05.2023) überschrieben hat.  
  1. Verstärkung für Verbandsverwaltung: Für die vakante Verwaltungsstelle beim Schwimmbad-Zweckverband hat der Vorstand eine Nachfolgerin finden können. Die Stelle ist ab August besetzt. Danach kann auch der digitale Sitzungsdienst für beide Verbände eingeführt werden.
  1. Familien-Fest am 14.10.2023: Fürs Jubiläum „50 Jahre Freizeitbad“ gibt es aus den Gremien bislang keine Initiativen. Das Freizeitbad-Familien-Fest, das im Wesentlichen vom Förderverein gestaltet wird, kann nicht am angepeilten August-Termin steigen, sondern wird auf den 14.10.2023 verschoben.
  1. Türöffner-Tag 3. Oktober: Am Tag der Deutschen Einheit hat das Freizeitbad traditionell geöffnet wie am Wochenende (7-17 Uhr). Mit den Technik-Touren zum „Türöffner-Tag“ der Fernseh-Maus lassen sich womöglich weitere Aktionen verbinden, die zum „Geburtstag“ das Schwimmbad „hochleben“ lassen.
  1. Drei Wochen Revision geplant: Um eine komplette Umrüstung der Schwimmbad-Beleuchtung auf sparsame LED-Technik zu ermöglichen, wird die Schließung für Revision und Reparaturen nach den Herbstferien auf die Zeit vom 30. Oktober bis 19. November geplant.

Bürger-Forum online: „Unser Dorf soll grüner werden“ stellen wir am 28.06.2023 vor

„Unser Dorf soll grüner werden“ stellen wir am 28.06.2023 vor

Das für 31.05.2023 geplante Bürger-Forum online zum Thema „Von der Such-Maschine zur Find-Gemeinschaft“. muss leider ausfallen. Bis zum Runden Tisch „Eschenburg UNTERNEHMEN“  am 6. September wird für das Regionalportal zu werben sein, das für eine Fülle von Themen gemeinsame Plattform werden kann.

Die Aktion „Unser Dorf soll grüner werden“ und die Online-Auswahl an Bäumen und Büschen wird am 28.06.2023 beim „Bürger-Forum online“ vorgestellt werden, die gerade von der Kommission Zukunft (KommZu) geplant wird. Im Herbst soll in Eschenburg für jedes Haus ein Baum oder Busch kostenlos angeboten werden, damit hier prima Klima herrscht. Was man bis zu den Sommerferien kostenlos an Büschen und Bäumen „bestellen“ kann und wie die Aktion abläuft, verrät das nächste „Bürger-Forum online“ am 28.06.2023.  

Hier beim „Bürger Forum  online“ (www.eschenburg.de/forum) sind  weitere Themen und Termine vorgesehen; die Links hinter den Terminen und Themen führen direkt zur Video-Konferenz via Teams. Beginn ist jeweils 20 Uhr

Weitere Themen, Fragen und Vorschläge können über die Adresse zukunft@eschenburg.de per E-Mail adressiert werden.


„Zukunft für Zukunfts-Berufe“ (26.04.2023)

Lassen sich bis August noch genügend Auszubildende finden für den Beruf des Zerspanungsmechaniker, damit die Berufsschulklasse in Dillenburg bleibt? Was können wir tun für die Zukunft solcher Zukunftsberufe? Wie bekommen wir zur 11. Energie-Messe die „Berufe mit Zukunft“ vorgestellt, damit alle Chancen genutzt werden für Karriere und Klimaschutz? Beim „Bürger-Forum online“ geht es am 26.04.2023 um das Thema  „Zukunft für Zukunfts-Berufe“. „Es sieht gut aus und es gibt viel zu tun, so kann man die Runde zusammenfassen“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. Die Präsentation mit Links zu weiteren Informationen ist hier zum Herunterladen als PDF.


Mission: Mehr Spielplätze (29.03.2023)

Die Umfrage „Was zieht nach Eschenburg?“ zeigt – wenn man den vielfachen Wunsch weniger nach einer Dietzhölztalbahn, dass die Aufenthaltsqualität wichtig ist. Spielplätze und das Schwimmbad zählen zu den wichtigen Angeboten. Umfrageergebnis und Präsentation des Forums gibt es hier. Die „Mission: Mehr Spielplätze“ ist unter www.eschenburg.de/spielplatz auf der Internetseite der Gemeinde zu finden. Hier steckt viel Kreativität in der Bürgerbeteiligung. Und das Thema bringt Dynamik in die Innenentwicklung – in allen Ortsteilen. Konkret geht es um die Gestaltung des Spielplatzes an der Straße am Segelfliegerhang in Hirzenhain, aber auch die weitere Vorgehensweise.


Neue Mitte – Kita & Co. (22.02.2023 )

Kita im Kern: An der Stelle des alten Kinos wird eine viergruppige Kita gebaut, Damit möchte die Gemeinde Eschenburg weitere Akzente zur Entwicklung setzen.

Wie schon unser Video zum ersten Bürger-Forum online zeigt, ist die „Neue Mitte“ ist mehr als ein Ort. Der Gemeinde Eschenburg geht es hier um ihre Entwicklung. Kern des Konzepts ist eine neue Kita in der Mitte. Das „Bürger-Forum online“ am 22.02.2023 hatte daher das Thema „Neue Mitte – Kita & Co.“. Hier die Präsentation.

Viele Jahre hatte die Gemeinde Eschenburg darauf gesetzt, mit einem Supermarkt im Zentrum Impulse für die Innenentwicklung zu erreichen. Jetzt kommt alles anders: „Wir setzen auf die neuen 3G – Innenentwicklung mit Ganztagsplatz, Gastronomie und Gesundheit“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. Fast wie in Wetzlar: Das alte Kino am „Nassauer Hof“ wird abgerissen und eine Kita „Neue Mitte“ dort gebaut.

Ein neuer viergruppiger Kindergarten deckt den Bedarf – mit Blick auf ganz Eschenburg: In der Nähe zu Schulen und Rathaus, Banken und Geschäften sollen die Ganztagsplätze für U3 und Ü3 auch Familien helfen, die zum Arbeiten in die Gemeinde kommen.  Während gerade ganz Eschenburg Glasfaser bis an jedes Haus bekommt, bleibt Eibelshausen wichtiges Zentrum: „Eibelshausen Markt“ avanciert als barrierefreie Bushaltestelle zum Umsteigen und Aussteigen. Neben dem Expressbus X41 im schnellen Takt zwischen Dillenburg und Biedenkopf halten hier die drei Linien 300 (Hirzenhain – Roth – Simmersbach – Eiershausen – Eibelshausen), 301 (Holderbergschule – Eschenburg / Dietzhölztal) und 302 (Dietzhölztal – Dillenburg). Insgesamt 119 Busse halten am Markt werktags, 60 an Samstagen und 10 an Sonn- und Feiertagen.

„Mit der Kita Neue Mitte wird es mehr Leben in ganz Eschenburg geben“, sagt Bürgermeister Konrad. Für eine neue Nutzung des „Nassauer Hofs“ wird zwar noch ein Gastronom gesucht, aber ein neues Konzept mit einer Tagespflege der  Diakoniestation Dietzhölztal-Eschenburg kommt einer generationen­übergreifenden Nutzung zu Pass. Wenn eine Küche Kitas und Schulen beliefern kann, Mittagstisch für Senioren anbietet und eine Begegnungsstätte in der „Neuen Mitte“ betreiben kann, haben alle etwas davon. „Dann wird die ‚Neue Mitte‘ zu einem neuen Miteinander“, sagt Konrad.Kita Neue Mitte


„Aufholen nach Corona“ – Anträge bis Ende Februar abgeben (25.01.2023)

Die Auswertung unserer Umfrage „Was wollen wir aufholen nach Corona?“.

Gemeinschaft steht ganz groß in der Wortwolke. Der Begriff ist bei unserer Umfrage „Was wollen wir aufholen nach Corona?“ am häufigsten genannt worden. Beim ersten „Bürger-Forum“ online ging es ums Thema „Aufholen nach Corona“, wie die Präsentation und Auswertung zeigt. Noch bis Ende Februar können für Vereine und Veranstaltungen Anträge gestellt werden. Informationen zum Programm „Aufholen nach Corona“ gibt es hier unter www.eschenburg.de/aufholen


„Mehr Spielplätze“ (02.11.2022 + 14.12.2022)

Viel Bürgerbeteiligung für „Mehr Spielplätze“: Die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses sind dankbar für eine große Resonanz: Auf die Umfrage „Was wünschen wir uns für die Spielplätze in Eschenburg?“ gab es 101 Einsendung, die in einer Wortwolke die wichtigen Begriffe zeigen. Zudem kamen über die Adresse zukunft@eschenburg.de bis zur Sitzung mehr als 40 Mails mit einzelnen Ideen und ganzen Ausarbeitungen. Das Sammeln von Ideen und Suchen nach Partnern geht weiter, war sich der Ausschuss einig. Neben einem Konzept für die bereits bestehenden 25 Spiel- und Bolzplätze der Gemeinde sollen weitere Attraktionen geschaffen werden. Themen wie Wasserspielplatz, Klettern und Mountainbike tauchten bei der Umfrage auf und sollen nun weiterbearbeitet werden. Über den aktuellen Stand der Dinge und weiteren Mitwirkungs-Möglichkeiten wird die Seite eschenburg.de/spielplatz im neuen Jahr informieren.

Die Präsentationen der beiden Bürger-Foren finden Sie hier:

Made in Eschenburg: Wiedersehen macht Freu(n)de (05.10.2022)

Einkaufen, Freunde treffen, Bier trinken – das waren die meisten Nennungen auf unsere Umfrage „Was wünsche ich mir vom Markt?“ Das Bürger-Forum online hat am 5. Oktober den Markt in Eibelshausen vorbereitet, der am 9. und 10. Oktober endlich wieder startet. Bürgermeister Konrad stellte die Planung anhand einer Präsentation vor.  

Nachdem der Markt wieder zum Laufen gebracht werden kann, wird die bisherige „AG Markt“ erweitert um Vereine, Firmen und andere Akteure, die in einer Projektgruppe „Made in Eschenburg“ an der Weiterentwicklung der Märkte und ggf. an einem Eschenburg-Event zwischen den Markt-Terminen arbeiten möchten. Interessenten an der Projektgruppe melden sich hier an zukunft@eschenburg.de per E-Mail.


 Zukunft der Vereine – Vereine der Zukunft (13.09.2022)

Wortwolke Vereins-Zukunft
Was braucht mein Verein für die Zukunft…? Die Wortwolke zeigte nach der Umfrage die wichtigen Themen, die in Eschenburg gemeinsam angepackt werden.

Um einen Erfahrungsaustausch unter Ehrenamtlichen zu bündeln und eine Plattform zu bieten, hat Bürgermeister Götz Konrad am 13.09.2022 das Bürger-Forum online genutzt, um die Vereine in Eschenburg direkt anzusprechen und einzuladen.

Unter dem Thema „Zukunft der Vereine – Vereine der Zukunft“ gab es zwei wichtige Impulse:

Diese Plattform soll nun genutzt werden, um dort eine offene Projekt-Gruppe „Vereins-Zukunft Eschenburg“ zu starten. Interessenten an einer Zusammenarbeit können sich melden unter zukunft@eschenburg.de per E-Mail. Themen gibt es viele, wie eine Umfrage „Mein Verein braucht für die Zukunft…?“ ergab. Erste Ansätze beinhaltet auch die Präsentation zum Bürgerforum am 13.09.2022 (hier zum Herunterladen)


Breitband für alle: GlasfaserPlus mit der Telekom (10. 08.2022)

Die Telekom baut gerade alle Ortsteile der Gemeinde Eschenburg mit Glasfaser aus bis an jedes Haus (FTTH). Dieser fast vollständige Ausbau mit der Telekom  ist 2022 gut gestartet und zieht sich bis ins Jahr 2023. Für das „offene“ Netz werden gerade die Kooperations-Details auch mit anderen Telekommunikations-Anbietern verhandelt, Telekom-Kunden  können jetzt schon den Hausanschluss bekommen – gratis.

Weitere Beratung ist auf diesen Wegen weiterhin möglich.

 


Berufe mit Zukunft (06.07.2022)

Ehrung für Europameister Dorndorf
Ehrung für den Europameister: Stefan Zienert (rechts), Obermeister der Dillenburger SHK- Innung ehrt Simon Dorndorf für sein Engagement. (Foto: SHK-Innung)

Am 6. Juli um 19 Uhr heißt es „Berufe mit Zukunft“ beim nächsten Bürger-Forum online. Hierbei können sich auch Eschenburger Firmen einbringen, die für ihre Zukunfts-Jobs Auszubildende suchen, und auch Jugendliche, die ihren eigenen Zukunfts-Job suchen.
Die Gemeinde Eschenburg sucht im Juli auch wieder Bewerber für die Verwaltungsfachangestellten-Ausbildung. Die aktuellen Azubis stellen selbst Ausbildung bei der Gemeinde, Gemeindewerke und den beiden Verbänden vor. Und sie stehen für Fragen selbstredend zur Verfügung. Im „Raum 1“ der Video-Konferenz geht es um die Berufe
• Verwaltungsfachangestellte
• Forstwirt bei der Gemeinde Eschenburg
• Fachangestellte für Bäderbetriebe
• Fachkraft für Wasserversorgungstechnik
• Fachkraft für Abwassertechnik
Im „Raum 2“ erzählt ein „Europameister“ von seinem Beruf: Simon Dorndorf ist als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik beim europäischen Wettbewerb gewonnen und kann aber auch über die Arbeit der „Heizungsbauer“ hierzulande authentisch erzählen. Dazu werden sich hoffentlich weitere Azubi-Guides gesellen, die am besten über ihren Top-Job berichten können.
Die EAM wird in einem weiteren „Raum“ vorstellen, wie der kommunale Konzern für die Energiewende und unser aller Zukunft ausbildet. Gerne bietet die Gemeinde Eschenburg auch weiteren Firmen die Chance, sich und ihre Ausbildungs-Möglichkeiten vorzustellen. Hierzu können sich Interessenten noch melden per E-Mail an die Adresse zukunft@eschenburg.de


Beim Sportplatz nicht ins Abschreibungs-Abseits kommen (22.06.2022)

Beim Bürger-Forum online am 22.06.2022 war bei einer Umfrage vorab die Frage zu beantworten,  „wofür soll die Gemeinde Eschenburg mehr investieren?“ Bei der Auswertung in einer Wortwolke stehen die Spielplätze ganz groß da.  Das Thema „Die Krux der Kommunalfinanzen knacken – Nachhaltigkeit und Neugestaltungskraft“ erläuterte Bürgermeister Götz Konrad am Beispiel des neuen Babybeckens. Die Investition wird über 25 Jahre abgeschrieben. Das bedeutet in den kommenden 25 Jahren jährlich rund 6.000 € im Aufwand. So wie der Wertverlust über die Abschreibung auf der Aufwandsseite ins Gewicht fällt, kann auf der Ertragsseite auch etwas dagegen gesetzt werden. Wenn z. B. Zuschüsse oder Spenden fpr das Projekt kommen, können sie ebenfalls über 25 Jahre in die Waagschale gelegt werden – ertragswirksame Sonderpostenauflösung nennen das die Buchhalter.

„Sonderposten“ kommen in der freien Wirtschaft selten vor – für Kommunen sind sie Survival-Strategie.  Weil eine Kommune wenig von der Steuer hat – von der Gewerbesteuer bleibt in Eschenburg derzeit nur ein Fünftel, während Kreis, Land und Bund den Rest lautlos einstreichen.  Deshalb muss die Kommune andere Wege finden, ihre Ergebnisrechnung in die Waage zu bringen. Dabei geht es auch darum, wie ein neuer Kunstrasen-Fußballplatz gebaut werden kann, ohne die Allgemeinheit ins Abschreibungs-Abseits zu bringen.

Den Vortrag „Die Krux der Kommunalfinanzen knacken – Nachhaltigkeit und Neugestaltungskraft“ gibt es hier zum Herunterladen.


Bonus für Bäder: Wie wir den Schwimmbad-Betrieb entlasten (29.04.2022)

Am Beispiel des neuen Babybeckens im Freizeitbad „Panoramablick“ kann man gut erklären, was das Problem für Schwimmbäder ist und wie man es lösen kann.  „Bonus für Bäder“. heißt unser Vorschlag für Hessen, der in Schleswig-Holstein bereits eingerichtet worden ist.: Eine jährliche Zuweisung im Kommunalen Finanzausgleich ist dort für alle Schwimmbäder eingerichtet, in denen Schwimmunterricht angeboten wird. Über das Thema „Bonus für Bäder“ gibt es unter www.freizeitbad-Panoramablick.de/Bonus einen Blog.

Der Vortrag zum Thema „Bonus für Bäder: Wie wir den Schwimmbad-Betrieb entlasten“ gibt es hier zum Herunterladen.

 


E wie Eschenburg – Energie & mehr (23.03.2022)

Was wichtig ist beim Thema Energie zeigt die „Wortwolke“. Vor und während des Bürger-Forums konnte abgestimmt werden.

Der Krieg in der Ukraine, der Welthandel, der Klimawandel, die steigenden Energie-Preise, das Alter der eigenen Heizung… vieles lässt die Menschen derzeit ins Grübeln kommen. Nachhaltigkeit und eine autarke Stromversorgung sind wichtig, hat das zweite „Bürger-Forum online“ in Eschenburg ergeben. Als nächste Schritte in Sachen Energie geht es an die „Wärme-Brücken“ und Wissens-Lücken, ergab das Gespräch.
Wärme-Brücken sind Stellen im Haus, wo die Wärme von drinnen zu schnell nach außen kommt und verloren geht. Ecken, Rollokästen, Fenster- und Türanschlüsse, auskrakende Dachüberstände oder Balkone sind nicht nur Ursache für Wärmeverluste, bei denen man „zum Fenster rausheizt“; beim Unterschreiten des so „Taupunkts“ kondensiert die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit auch an solchen Stellen und kann Schimmel begünstigen.
Wo bekommen wir unsere Energie her? Die meisten Fragen drehen sich um einen Heizungs-Tausch, berichtete Energie-Berater Bernd Schütz. „Und das zu beantworten ist hier bei uns nicht so leicht wie in Berlin, wo überall Gas und Nahwärme vor der Haustür liegt“, sagt der Ingenieur.
44.000 der rund 70.000 Heizungen im Lahn-Dill-Kreis sind „älter als 20 Jahre“, weiß Klimaschutz-Manager Ingo Dorsten. „Das ist ein Riesenberg für die 85 Innungsbetriebe der Heizungsbauer.“
„Gefragt sind Pfiffige Ideen“, sagt Marko Dorndorf, der als Schornsteinfeger und einer der (zu) wenigen Experten der Liste www.energie-effizienz-experten.de in der Region mehr Aufklärung wünscht. „Die Physik kann viel mehr als der politische Wille ihr zutraut“, sagt Jürgen Bepperling, Geschäftsführer der Stadtwerke Herborn.
„Kühlen Kopf bewahren und nachdenken“, rät Klimaschutz-Manager Dorsten. Zuerst muss die Frage nach dem wirklichen Energie-Bedarf gestellt werden: „Mit einer 25-KW-Heizung brauche ich mir nicht den ganzen Sommer hindurch das Wasser zum Zähneputzen heiß machen“, nennt Bernd Schütz ein Beispiel. Oft seien kleine Tipps und Tricks wie der Hydraulische Abgleich oder die Heizlast-Einstellung eine effektive Hilfe, wie das Sparen noch lange vor dem Sanieren helfen könne.
„Es geht um die Wärmewände für die eigenen Wände“, fasste Bürgermeister Götz Konrad zusammen. Drei Punkte werde die Gemeinde Eschenburg deshalb fortsetzen und forcieren:

  • Energiesprechstunden im Rathaus als Angebot für die Region sollen fortgesetzt werden, nachdem die „Hessische Energiesparaktion“ in der Landesenergieagentur aufgegangen sei und das so nicht mehr anbiete.
  • Vorträge zu Orientierung sollten fortgesetzt werden, notfalls auch online, aber in jedem Fall über die Gemeinde Eschenburg.
  • „Zukunftswerkstatt Energie“ ist die Vorstellung der E-Berufe.

Im Portal www.endlich-energie.de informiert die Gemeinde Eschenburg, nachdem zehn Energie-Messen, mehr als 190 Energie-Vorträge und -Exkursionen sowie zahlreiche Energiesprechstunden organisiert worden sind. „Mit Bienenwiese und Brennstoffzelle allein lässt sich die Welt nicht retten“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. „Beratung und Bewusstseinsbildung sind der Beginn, um später Lösungen für den Hausgebrauch zu finden“, so Konrad.

23.03.2022 Bürger-Forum „E wie Eschenburg – Energie & mehr“> Präsentation zum Herunterladen


Bürger-Forum Eschenburg: Gesundheitsversorgung, Ganztagsplatz und Gastronomie (10.02.2022)

Zur Information unserer Bürger, Unternehmer und Interessenten hat die Gemeinde Eschenburg am 10.02.2022 ein neues Format gestartet: Das „Bürger-Forum“ soll Themen vorstellen, die in den Gremien auf der Agenda stehen.

Los ging es mit dem großen Thema Gesundheitsversorgung, die in Eschenburg bereits seit 2008 formuliertes Ziel war – nun aber auf gutem Weg und wichtige Schritte weiter ist: Vom Supermarkt als „Zugpferd“ der Innenentwicklung möchte die Gemeinde Eschenburg „umsatteln“ auf die Themen Gesundheitsversorgung, Ganztagsplatz und Gastronomie.

Gesundheitsversorgung?", lautete die Frage, die während der Veranstaltung von den Teilnehmern mit Stichwörtern gefüllt werden konnte.
„Was ist Ihnen wichtig zur Gesundheitsversorgung?“, lautete die Frage, die während der Veranstaltung von den Teilnehmern mit Stichwörtern gefüllt werden konnte.

Was als Rahmenbedingungen für die Gremien zu gestalten ist und was daraus werden kann, soll schon vorher beim „Bürger-Forum“ mit Interessierten angesprochen werden. Bei den Gremien-Sitzungen haben danach nur die Mitglieder die Möglichkeit zum Nachfragen. Und unter Corona ist auch bei den zwingend öffentlichen Sitzungen dringende Vorsicht geboten. „Deshalb fangen wir vor allem mit dem Schlagwort ‚Gesundheits-Quartier‘ an und suchen gemeinsam nach dem Potenzial, das in Eschenburg steckt“, sagt Bürgermeister Götz Konrad.

Diese Vorab-Beteiligung von Bürgern und Vernetzung mit Experten ist günstig für eine Bewerbung beim Wettbewerb „Ab in die Mitte!“, wo das diesjährige „Gemeinsam gewinnt!“ lautet. Das Bürger-Forum kann zu einem dauerhaften Weg der Beteiligung werden wie auch ein Netzwerk daraus entwickelt wird. „Die Zeit der Kaminrunden und Stammtische ist nicht nur wegen der Pandemie vorbei – wir müssen neue Wege finden, miteinander das große Wort Bürgerbeteiligung in die Praxis umzusetzen“, so Konrad weiter. „Zuhören ist wichtiger denn je“.

Hier ist die ganze Präsentation zum Herunterladen  – und nachfolgend ein paar Bilder:

 

 

KommZu Eschenburg: „Unser Dorf soll grüner werden“

 „Kommission Zukunft“ mit Kreis-Klimaschützer (von links): Katrin Schwehn, Bernd Schütz, Peter Hermann, Ingo Dorsten, Jannis Steinle, Collin Wilczek, Iris Orth und Jacob Manderbach. (Foto: Götz Konrad)

„Unser Dorf soll grüner werden“

Muntere Müllsammler: Zur „Aktion Saubere Landschaft“ kamen, wie hier in Eiershausen, viele Helfer.
Muntere Müllsammler: Zur „Aktion Saubere Landschaft“ kamen, wie hier in Eiershausen, viele Helfer.

„Frühjahrsputz“ in allen Ortsteilen! Eine „Aktion saubere Landschaft“ hat es endlich wieder in allen Ortsteilen gegeben. Die kleinen und großen Helfer waren erstaunt, manchmal auch erbost darüber, was andere Zeitgenossen einfach so in die Landschaft oder in den Wald werfen. Die Kommission Zukunft freut sich über den Start und plant die nächste

 

Aktion, bei der nicht nur jedes Dorf, sondern jede Familie und jeder Haushalt mitmachen kann: Unter dem Motto „Unser Dorf soll grüner werden“ soll jeder Haushalt einen Baum für zuhause angeboten bekommen. Die drei Obst- und Gartenbauvereine aus Wissenbach, Eiershausen und Hirzenhain wie auch die Holderbergschule als Naturparkschule wollen beim Planen, Pflanzen und Pflegen helfen.

Pflanzzeit ist der Herbst, wenn das Laub runter ist und der Boden feucht. Bis zu den Sommerferien wollen wir bei den Baumschulen bestellen, was im Herbst gepflanzt werden soll. Eine Vorschlagsliste zur Auswahl (mit Vorteilen und Pflanz- und Pflegetipps, Anforderungen an den Standort, Boden, Sonne, Schatten) wird vorbereitet.

Kontakt: Mehr Informationen zu solchen Aktionen gibt die „KommZu“ gerne weiter hier auf der Internetseite www.eschenburg.de/zukunft und freut sich über Mitteilungen an zukunft@eschenburg.de per E-Mail.

 

 „Kommission Zukunft“ mit Kreis-Klimaschützer (von links): Katrin Schwehn, Bernd Schütz, Peter Hermann, Ingo Dorsten, Jannis Steinle, Collin Wilczek, Iris Orth und Jacob Manderbach. (Foto: Götz Konrad)

„Kommission Zukunft“ mit Kreis-Klimaschützer (von links): Katrin Schwehn, Bernd Schütz, Peter Hermann, Ingo Dorsten, Jannis Steinle, Collin Wilczek, Iris Orth und Jacob Manderbach. (Foto: Götz Konrad)Ein Gremium, das sich für prima Klima einsetzt: Die neu gebildete Kommission „Zukunft“ hat ihre Arbeit aufgenommen und lädt zum Mitmachen ein. „Unser Dorf soll grüner werden“, ist dabei ein Ansatz für eine Aktion: Jeder Haushalt soll einen Baum für Zuhause bekommen.

Collin Wilczek und Jacob Manderbach vom Gemeindevorstand, Peter Hermann, Katrin Schwehn und Jannis Steinle von der Gemeindevertretung sowie Iris Orth und Bernd Schütz als Experten von außerhalb der Gremien sind in die „Kommission Zukunft“ berufen worden, die sich mit den Themen Umwelt, Natur, Nachhaltigkeit, Bauen, Verkehr und Klimaschutz befasst. Seit der ersten Sitzung Ende November haben sie sich bereits sechs Mal getroffen, auch digital mit den Mobilgeräten der Gemeinde-Gremien.

Als Ideengeber und Ratgeber zuarbeiten, Gremien wie Bürgerschaft informieren und sensibilisieren, innovative Ideen entwickeln, wie Eschenburg den Titel „Klima-Kommune“ mit Leben füllen kann – das sind die Ziele der „KommZu“.

Im Februar kam die „Kommission Zukunft“ mit Ingo Dorsten zusammen, der seit sieben Jahren das Klimaschutz-Management beim Kreis aufbaut. Der Kreis hat zwar eine Klimaschutzkommission, aber bei den Kommunen ist die „KommZu“ Eschenburg Vorreiter.

Dabei geht es mehr um Vorbilder statt Verbote, mehr um Vorschläge als um Vorschriften, ist der Klima-Gruppe bewusst: Kommunen verbrauchen nur 2 % der Energie, haben aber eine Vorbildfunktion.

„Grün statt grau“ – unter diesem Arbeits-Titel wollen Kreis und „KommZu“ einen Flyer entwerfen und jede Familie zum Mitmachen einladen:

„Jede Wiese, die erhalten bleibt, ist Gold wert“, schärfte Ingo Dorsten dem Bau- und Umweltausschuss in Eschenburg ein, wo Kommission und Klima-Manager sich gemeinsam vorstellten.

Gemeinsam für die Zukunft in Eschenburg  – Schreiben Sie uns zukunft@eschenburg.de

Tools fürs Tun:

Vortrag„Kommunale Handlungsfelder bei Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Mobilität“ von Ingo Dorsten (08.02.2023)

 

„Eschenburg UNTERNEHMEN“ – Runder Tisch für Wirtschaft & Gesellschaft

„Eschenburg UNTERNEHMEN“ – Runder Tisch für Wirtschaft & Gesellschaft

Konrad geht auf SommertourBeim Runden Tisch „Eschenburg UNTERNEHMEN“ war einhellige Meinung, das „Regionalportal“ bis zum Herbst-Termin (der ist am 6. September) vorzustellen und Mitstreiter für einen Start zu finden. Beim nächsten Bürger-Forum online am 31.05.2023 geht es deshalb schon einmal um das Thema „Von der Such-Maschine zur Find-Gemeinschaft“. Das Regionalportal spielt dabei ebenso eine Rolle wie die gemeinsame Suche nach Personal und Partnern in der Gesundheitsversorgung.

Unter dem Stichwort „Eschenburg UNTERNEHMEN“ hat Bürgermeister Götz Konrad einen Runden Tisch für Wirtschaft & Gesellschaft eingerichtet. Weite

Die Termine sind

  • Mi 06.09.2023 – Regionalportal – Von der Such-Maschine zur Find-Gemeinschaft
  • Di 28.11.2023

Treffpunkt ist – soweit nichts anderes vereinbart und auf der Internetseite www.eschenburg.de/unternehmen bekannt gegeben – jeweils 20 Uhr das Sitzungszimmer 1.01 im Rathaus. Bitte den Hintereingang vom Bürgerhaus-Parkplatz (Jahnstraße) benutzen.


Runder Tisch startet im Rathaus

Um die „Zukunft für Zukunfts-Berufe“ haben wir uns bereits Ende April beim „Bürger-Forum online“ gekümmert. Mit einem ersten Etappen-Erfolg: Wenn sich 12 neue Azubis für den Beruf des Zerspanungsmechaniker finden lassen, soll in Dillenburg eine neue Berufsschul-Klasse starten und bleiben dürfen. Bei der IHK sind von den Ausbildungs-Betrieben Zusagen für 14 Lehrstellen, wovon schon sechs Verträge abgeschlossen worden sind. Weitere Themen:

  • Regional-Portal – von der Such-Maschine zur Find-Gemeinschaft
  • Wegweiser-System fürs Gewerbegebiet Heerfeld
  • Ortspläne in den Vitrinen
  • Energie-Messe am 11. + 12. November (www.endlich-energie.de). Wir wollen bei einer Modenschau der Zukunfts-Berufe alles auf den Laufsteg bringen, was die Region zu bieten hat.
  • Verkaufsoffene Sonntage 14. Mai (Frühjahrsmarkt), 8. Oktober (Herbstmarkt) und 12. November (Energiemesse) jeweils von 13 bis 18 Uhr

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer in Kontakt kommen und auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich einfach per E-Mail an Bürgermeister Konrad (buergermeister@eschenburg.de) direkt.


Zukunft für Zukunfts-Berufe: Mit Rückzugsplänen starten wir keine Offensive

Die Arbeit ist hier vor Ort, die Ausbildung muss auch hier bleiben – das geht mir durch den Kopf, als ich die Ausbildungs- und Studienmesse (10. und 11. März 2023) in Biedenkopf besuche. Der Plan wird zum Wahn: Das Hessische Kultusministerium tut mit seinem rückständigen Reformwerk „Die zukunftsfähige Berufsschule“ so, als gebe es keinen Trend zur flexiblen Generalisten-Ausbildung, und ignoriert völlig, dass in den zurückliegenden drei Jahren vieles zum Erliegen gekommen ist. Berufe, die wenig bis garnicht für ihre Ausbildung werben konnten, werden angezählt. Im vorauseilenden Wahn planen die Landkreise nun, einige Berufe auf wenigen Standorten zu konzentrieren – um die Klassenstärken zu erhalten. Was Schulleiter und Bildungspolitiker hinter verschlossenen Türen an die Wand werfen (Die Novellierung der Schulbezirkssatzung – eine einmalige Chance und ein sehr guter Beitrag zur Fachkräftesicherung im Lahn-Dill-Kreis),  wird demnächst in den Gremien des Kreistages „sehrbürokratisch“ verklausuliert. Im Gremienportal des Kreises kann man die kommende Sitzungen sehen. Nicht nur Termine wie dem Bildungsausschuss (21.03.2023 um 16:30 Uhr), sondern auch die Themen liegen vor für die öffentliche Sitzung:  „Änderung der Satzung über die Bildung von Schulbezirken für die Berufsschulen im Lahn-Dill-Kreis vom 7. Februar 2011, zuletzt geändert am 22. Februar 2021“ heißt die Vorlage, zu der es viele Anlagen gibt.

Das Gremienportal des Kreises zeigt für die kommenden Sitzungen Termine und Themen. Mit dem kleinen Haken ober rechts kann man sich den Termin gleich in den Kalender laden.

Der Haupt-, Finanz-, Wirtschafts- und Organisationsausschuss hat das Thema am 23.03.2023 auf der Tagesordnung.  Beim Kreistag am 27.03.2023 ab 13:30 Uhr ist der „Schulentwicklungswahn“ TOP 11 von insgesamt 31.  Fraglich ist, ob die in der Vorlage angedeuteten Stellungnahmen aus allen beruflichen Schulen des Lahn-Dill-Kreises noch vorgelegt werden. Auch wäre es dienlich, über Inhalt und Ergebnis der Gespräche mit Kreishandwerkerschaft und IHK Lahn-Dill zu berichtet statt Bildungspolitikern und studierten Ehrenamtlichen die Zukunft von Zukunftsberufen zu überlassen.

Bildungsausschuss und Kreistag müssen keine solchen einsamen Entscheidungen treffen, sondern können die Vorlage ablehnen, die Entscheidung vertagen, den Schulentwicklungsplan pausieren, das Land zur Einsicht mahnen und Ausbildern wie Jugendlichen auch die Chance zum Aufholen nach Corona zu geben.

Wir werden bei der Energie-Messe in Eschenburg am 11. und 12. November gezielt für alle angezählten Zukunftsberufe werben. Schon seit Jahren haben Handwerker wie Dachdecker, Heizungsbauer und Elektriker so viel zu tun, dass sie keine Zeit haben, für ihren Beruf zu werben. Und das wird jetzt noch schwerer, wenn die Berufsschule weiter in die Ferne rückt.

Bald Not-Abitur im LDK?

Die Beschlussvorlage, über die die Gremien des Lahn-Dill-Kreises zu entscheiden haben, wird ein neues „Not-Abitur“  einführen: Junge Menschen erlernen nicht einen Zukunftsberuf, sondern drücken aus der Not bildungspolitischer Orientierungslosigkeit weiter die Schulbank.

Schulbezirke kann man (wieder) ändern, mag man diese Rückzugstaktik deuten, damit ein Beruf nicht ganz aus dem Kreis verschwindet. Mit Rückzugsplänen starten wir aber keine Offensive, die bei den Zukunfts-Berufen jetzt eigentlich notwendig wäre. Angebot schafft Nachfrage, wenn man werben kann. Und wer nicht wirbt, stirbt.

Die Sitzungen der Kreis-Gremien sind öffentlich. Das heißt, Zuschauer haben kein Rederecht, sie können aber sehen, wer hier vor der Entscheidung sauber abwägt. Das ist nämlich das Handwerk jedweder Politik. Einsicht ist der beste Lerneffekt – das gilt auch in der Bildungspolitik.


Klassen-Erhalt ist mehr als ein Saisonziel

Im Regionalmuseum lief eine sehenswerte Ausstellung über „Ausgestorbene Berufe“. Ich möchte nicht, dass wir dort bald die drei Berufe der Friseure, Zerspanungsmechaniker und Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ausstellen. Politik braucht manchmal Nachhilfe, wenn es um das Thema Schule geht. Denn so geradlinig ist keine Berufs-Karriere, dass sie einer Strukturreform des Landes oder dem Schulentwicklungsplan des Kreises (am 27.03.2023 Thema im Kreistag) folgt – schon gar nicht zu Krisen-Zeiten. Der Plan des Kreises, ab Sommer für diese drei Berufe in Dillenburg an den Gewerblichen Schulen keine Klassen mehr zu starten, geht meiner Ansicht nach völlig am Bedarf vorbei.

Denn der Bedarf ist verzögert: Die Friseure hatten in den drei zurückliegenden Jahren fast ein Berufsverbot. 30 Prozent haben aufgegeben, weit mehr nicht mehr ausgebildet. Und heute bringt kaum jemand auf die Reihe, dass die Menschheit für „Wellness“ viel Geld ausgibt und man mit diesem Handwerk nicht nur die Frisur in Form bringt.

Bei den Elektrikern will ich nicht einsehen, warum man die Gebäude-Elektriker von den Betriebs-Elektrikern trennen soll – dadurch werden die Klassen ganz automatisch kleiner, bekommt man schon mit dem Einmaleins ermittelt.

Und beim „Zerspanungsmechaniker“ ist es vielleicht der etwas unhandliche Name, der diesen tollen Beruf etwas ins Abseits gebracht hat. Unter den 70 offenen Ausbildungsstellen im Blickfeld der Berufsschule sind 15 Zerspanungsmechaniker. Würden diese Stellen besetzt, wäre das eine Klasse! Wir müssen vielleicht mal einen Zerspanungsmechanker zum YouTube-Star machen, dann klappt’s auch mit dem Job. Kreis und Land sollten solchen Zukunfts-Berufen eine Zukunft geben und der dualen Ausbildung gerade jetzt die Chance belassen zum „Aufholen“ nach Corona. Schulen und Firmen haben nämlich in diesen drei Jahren das ganze Land und ihren Laden am Laufen gehalten, dafür darf man sie jetzt nicht ins Museum bringen. Für mich ist der Klassenerhalt mehr als ein Saisonziel, sondern eine Zukunfts-Frage. Mein Appell an Kreis und Land: Aussetzen der Pläne zum Atemholen und Aufholen nach Corona. Nach der ersten Runde am 15.02.2022 bleibe ich dran.


Die Berufsschule darf nicht den Bach runtergehen

 

Das Hessische Kultusministerium hat eine Strukturreform mit dem Titel „Die zukunftsfähige Berufsschule“ vor, die ab dem Schuljahr 2025/2026 greifen soll. Positiv klingt hierbei zunächst, dass die geforderten Mindestgrößen der Klassen herabgesetzt werden von 15 auf 12 für das erste Lehrjahr, auf 9 für das zweite Lehrjahr, auf 8 für das dritte und auf 5 für das letzte halbe Jahr bei dreieinhalbjährigen Ausbildungen. Nach den Plänen sollen Klassen ganz abgezogen werden, wenn diese Mindestanforderungen über zwei Jahre nicht erreicht werden.

Für die Gewerblichen Schulen in Dillenburg greift zudem aktuell der Schulentwicklungsplan des Lahn-Dill-Kreises. Laut einem Schreiben vom 19.12.2022 sollen ab Sommer für drei Berufe keine neuen Klassen mehr begonnen werden:

  • Friseure
  • Zerspannungsmechaniker
  • Elektroniker für Energie -und Gebäudetechnik

Die Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik kamen bislang in einer Klasse gut mit den Elektronikern für Betriebstechnik aus, was nun nicht mehr sein soll. „Die Schwerpunktbildung und Spezialisierung klingt zunächst gut, ist aber (Arbeits)lebens­­fremd“, meint Bürgermeister Konrad.

Gerade die Elektriker, die jede Wallbox und jede Wärmepumpe anschließen sollen, haben jetzt schon zu viel zu tun und zu wenig Zeit fürs Werben in eigener Sache. Aus diesem Grund mangelt es an Nachwuchs. Wenn nun noch die Berufsschule nach Wetzlar geht, wird es noch schwieriger, Auszubildende zu finden und die steigenden Aufgaben und Arbeiten erledigen zu können.

Bevor der Kreistag am 27. März 2023 beschließen soll, werden der Bildungsausschuss sowie der Haupt- und Finanzausschuss des Kreises noch beraten.


Wir wollen gemeinsam was unternehmen

Angebot schafft Nachfrage, heißt es seit mehr als 200 Jahren. Seitdem ist viel Wasser die Dietzhölze und die Dill hinuntergeflossen. Vieles ist heute im Fluss, auch die Arbeitswelt. Vieles entwickelt sich, manches muss man entwickeln. Jetzt droht aber ausgerechnet der Schulentwicklungsplan des Kreises, einen – wie ich finde – wichtigen Teil unserer Bildungslandschaft wegzuspülen. Wenn die angehenden Friseure, Zerspanungsmechaniker und Elektriker ab Sommer nicht mehr nach Dillenburg zu den Gewerblichen Schulen gehen dürfen, sondern weiter fahren müssen, erodiert das den Wirtschafts-Standort in Eschenburg und Dietzhölztal.

Ich habe schon immer von einer kreativen Runde mit Unternehmen und Unternehmern geträumt. Jetzt starten wir ausgerechnet mit dem Albtraum, die Berufsschulen könnten „den Bach runtergehen“. Damit das nicht passiert, müssen wir was unternehmen.

Mit dem Arbeitstitel „UNTERNEHMEN Eschenburg“ lade ich herzlich ein zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Haben Sie ein Thema oder einen interessanten Termin in der eigenen Firma. Melden Sie sich direkt bei mir unter buergermeister@eschenburg.de und wir können für diese Gemeinde und die Menschen hier gemeinsam etwas unternehmen.

Ihr

Götz Konrad
Bürgermeister

Roderich Feldes, ein Schriftsteller aus Eschenburg. Er setzte unserer Region ein Denkmal.

Roderich Feldes, ein Schriftsteller aus Eschenburg. Er setzte unserer Region ein Denkmal.

Eine Serie über das Leben und Werk von Roderich Feldes, ausgewählt und kommentiert von Albrecht Thielmann

Im Dezember 2021 wäre der Schriftsteller Roderich Feldes, der in Offdilln geboren wurde und in Eiershausen lebte, 75 Jahre alt geworden. Mit nur 49 Jahren verstarb er an einem Hirntumor. In einem seiner letzten Gedichte gab er seiner Krankheit einen kühl-beherrschten Ausdruck. Bei seiner  Beerdigung   würdigte  der  Ortspfarrer  Heim sein  Werk  so: „Er  hat  uns  einen  Spiegel  vorgehalten.“  und  „Er  hat  uns  ein  Denkmal  gesetzt.“ Es wichtig, an ihn zu erinnern. Das Thema von Feldes war „Heimat“. Was das war und heute sein kann, was einen Menschen trägt, hochaktuell ist das eigentlich, wenn wir nur an wirre politische Parolen in der Sache Identität denken. Aus seinen Erzählungen und Aufsätzen ist dazu viel zu erfahren.

Sein Vater war Förster in Offdilln, so auch Arbeitgeber und galt gesellschaftlich und politisch als der vordere Mann im Dorf. Er war führend unter den jungen Autoren, die Ende der siebziger Jahre entdeckten, dass diese dörfliche Welt für immer verschwinden wird. In seinem ersten Roman Lilar zitiert Feldes als sein Motto den Dichter der Mittelalters Werner von Gartenaere: Hier will ich sagen, waz mir geschach, daz ich mit minen ougen sach (Hier will ich sagen, was sich ereignete, das ich mit meinen eigenen Augen sah).

Wir werden aus dem Roman „Lilar“ von Roderich Feldes Auszüge bringen, um an sein Werk und an unsere gar nicht so ferne Vergangenheit zu erinnern.

Mitglied in Vereinen

Er war auch während seines Studiums aktives Mitglied des Offdillner Gesangsvereins. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Doktorarbeit zog er in seine Heimatregion zurück, zuletzt nach Eiershausen. Hier war dann sein Leben und Schreiben in vielfältiger Weise verknüpft. Seine Frau Gertraud unterrichtete an der Dorfschule und er war aktives Mitglied sowohl im Fußballverein, als auch im Gesangverein, und als Schriftführer in den Vorständen. In all seine Werke sind Erfahrungen dieser Teilnahme am Dorfgeschehen eingegangen. So in seinem zweiten Roman „Das Verschwinden der Harmonie“, in dem er vom tragischen Ende des Gesangvereins „Harmonie“ erzählt: Ein Diebstahl der Vereinskasse gibt den Anlass, detektivisch Einblick in das Innere des Dorflebens zu nehmen. Das Buch wurde vom Fernsehen verfilmt, wie auch andere Werke von ihm. In Eschenburg wurde damals einmal eine Gemeindevertretungssitzung vom Vorsitzenden Hans Holighaus vorzeitig abgebrochen, um die Fernsehverfilmung eines Werkes von Roderich Feldes nicht zu versäumen.

Zu seiner Herkunft stehen

Sein erster Roman heißt „Lilar“. Er erschien 1980 und hat viele biografische Bezüge zu seiner Kindheit in Offdilln. Wir werden in unserer Serie einzelne Szenen zitieren.  Der Namen „Lilar“, findet seine Erklärung in einer Schlüsselszene, in dem eine Junge vom Lehrer für seinen heimischen Dialekt verspottet wird. Die Hauptfigur im Roman ist in einem Dorf mit dem Namen „Birkenroth“ aufgewachsen. Feldes schildert den Versuch ihrer Heimkehr, nachdem sie für Studium und Beruf ihr Dorf verlassen hatte. Das Bild vom Heimatdorf lebte zäh in ihrem Inneren, blieb Fixpunkt, der außerhalb von allen Orten lag. Mit Hartnäckigkeit lässt Feldes durch diese Figur das Be­sondere dieser untergegangenen dörflichen Welt noch ein­mal aufleben, als Vergangenes. Er idealisiert nicht, er erinnert uns, was nicht vergessen werden darf. Und er kann erzählen. Seine Geschichten vom Dorf weisen über das Dorf hinaus: Sie bezeugen den Wandel in der Welt. Er sah sich als Zeuge einer Zeitenwende und er beschreibt die Folgen des Einzugs der Konsumwelt für den Menschen.

Heimatmuseum

Um Erfahrungen der Vergangenheit auch real anschaulich zu machen, initiierte Feldes zusammen mit dem Gastwirt Werner Kring Anfang der achtziger Jahre das Heimat-Museum, heute „Regionalmuseum Eschenburg“, das in vielen Sonderausstellungen Objekte und Darstellungen der dörflichen Lebenswelt in ihrem Wandel in großer Themenvielfalt nochmals vor Augen führt. Auch das ist eine Hinterlassenschaft von ihm.

Das rollende ‚R‘

Lehrerin Frau Bender mit dem jungen Roderich Feldes (letzte Reihe rechts). (Foto: Archiv Harro Schäfer

Der Titel „Lilar“ findet in der folgenden Szene seine Erklärung. Eine Ausdrucksform der dörflichen Kultur ist ihre Sprache: Nassauisch war sie und ist sie noch für die Älteren im Dillkreis und Westerwald, ein mitteldeutsches Idiom, das aber in jedem Dorf mit eigenem Akzent und eigenen Abweichungen gesprochen wird. Lehrer haben im heimischen Raum in den fünfziger und sechziger Jahren den Kindern den Dialekt auszutreiben versucht – dies einer der Gründe für sein Verschwinden – und  dies war dann auch noch mit Spott über die „Kulturform Dorf“ verbunden. Im Roman heißt es zu manchen Gymnasiums-Lehrern: „Sie (die Lehrer) wiederholten gelegentlich ihr applaussicheres Bonmot, obs denn da oben (im Dorf) Birkenroth schon so etwas wie Zivilisation gebe, oder ob die Kinder immer noch abends mit den Fahrrädern um die Tische fahren müssten, damit die Eltern Licht hätten“. Hier sei angemerkt: Südbayrische und schwäbische Regionen hatten und haben mehr Eigenwillen, ihren Dialekt zu bewahren.

„Christopher hatte es schwerer in der Stadt als ich. Seine Sprache ließ ihn leiden, drängte ihn aus der Geborgenheit der Normalität, als wäre über Nacht ein handgroßes Feuermal in seinem Gesicht gewachsen.

Er zeigte in Bahnhof auf die Schachtel mit den Mohrenköpfe und legte einen Groschen in die Schale. Er nahm sich Hefte aus dem Regal im Schreibwarenladen, hielt sie vor der Kasse hoch und wartete mit seinem Geld in der Hand, bis die Zahlenrolle eingerastet war und den Betrag anzeigte. Er versuchte in der Schule Sätze ohne „r“ zu sprechen und hätte, wenn er es gekannt hätte, gerne  Friederike Kempners „Gedicht ohne r“  aufgesagt, alle sechsundvierzig Strophen, wenn im dafür der „Erlkönig“ und „Kaiser Rotbart lobesam“ erspart geblieben wären.

In einem der ersten Diktate in Katzenburg hatte er lila mit „r“ geschrieben, lilar aus Gewohnheit, weil die Lehrer stets das End-R verschluckten. Als der Deutschlehrer die Hefte zurückgab, sagte er tief guttural: ‚Hrr, Christophehrr Wagnehrr, hiehrr ist dein Heft und lilahrr schrreibt man mit ohne Hrr‘. Die Klasse tobte, schrie vor Lachen und machte Christopher innerhalb von einer Minute zum Kehlkopfkrüppel.

Noch heute spricht er gegen seine Natur und schämt sich doppelt, schämt sich seines immer noch auffälligen Akzents und schämt sich, weil er sich deswegen schämt, anstatt dazu zu stehen und ihn als Herkunftzeichen anzunehmen.

Aus einem Dorf zu stammen, die Sprache dieses Dorfes zu sprechen, empfand er als mindestens so peinlich wie Unterhosen, die aus seiner Lederhose herausschauten, wenn sie hinter ihm herriefen, die mit den glatten Zungen und dem leichten Hauch über allen Buchstaben: Hrr, bei dir blitzts…

In Birkenroth war alles direkt. Aufschlüsseln mußte  man nichts, war selbst noch in der Wut des anderen geborgen, weil es ein Gewitter war und nicht wie ein Gewitter, weil sie verflog und nicht beständig über Jahre hinweg wie ein Gewitter war, dem nur ein kleiner Wind fehlte, um endlich loszubrechen. (Lilar Seite 103)“

Volksschule

Unser dritter Beitrag aus dem Roman „Lilar“ von Roderich Feldes schildert eine Szene in der Volksschule, so hieß die Grundschule damals. Ein Junge will eine Glocke mit in die  Schule nehmen. Dieses dörfliche Element stört die schulische Ordnung. Heute würde das vielleicht als kreativ angesehen. Aber damals waren Kinder   eine bitter notwendige Hilfe im Haus und auf den Feldern; Schulen wurden von den Bauern auch als ein Übel des Staates empfunden. Feldes zitiert dazu an anderer Stelle einen Eiershäuser Schwank aus den fünfziger Jahren. „Ein Baby kommt zur Welt. Niemand zu Hause. Auf dem Küchentisch liegt ein Zettel: Komm schnell auf den Acker. Wir häufeln Kartoffeln. Deine Eltern. –Heute müsste er lauten: Ein Baby kommt zur Welt. Niemand zu Hause. Es geht in den Flur ans Telefon, ruft die Eltern während der Arbeit an: Kommt schnell nach Hause und bereitet mich aufs Abitur vor. Eure Ann-Katrin.“

Die Glucke

Energie-Krise nach dem Krieg: Dass Schulkinder Brennholz sammeln und ins Klassenzimmer bringen mussten, stand damals vielerorten auf dem nicht vorhandenen „Lehrplan“. (Foto: Archiv Harro Schäfer)

Einmal fragte Klaus Frau Lehmann, seine Eltern würden fragen lassen, ob die Frau Lehmann damit einverstanden sei, dass er die Glucke mit in die Schule nehme, die würde nämlich immer von den Eiern runtergehn.

Frau Lehmann unterbrach mit einem Zeigestockschlag aufs Pult, sagte: Also, so was.

sagte: jetzt müsse sie sich erst mal setzen,

sagte noch mehrmals an diesem Tag, während wir Päckchen ausrechneten, etwas von bodenloser Frechheit und bäurischer Ungeheuerlichkeit,

sagte zwei- oder dreimal: wir sollten endlich mit dem Gegackere aufhören, schließlich seien wir kein Hühnerstall, noch nicht.

Ach Frau Lehmann, zwischen den Feldern hier und den manchmal vorbeiwischenden Bahnhöfen, weit genug von Birkenroth entfernt, um sich ohne Zwang zu erinnern, ohne von vergangenen Bildern überfallen zu werden, denk ich an Sie, an Ihre fast zarten Seufzer, an ihre Müdigkeit, die jedes Jahr zunahm, jedes Jahr ein bisschen Farbe aus Ihrem Gesicht zog und die Tränensäcke um Millimeter aufblähte.

Sie fürchteten sich vor Versäumnissen und konnten sie dennoch nicht verhindern. Die Pausen dauerten länger, als Sie es für richtig hielten. Die Haushefte entsprachen nicht Ihrer Vorstellung. Die Schuljahre waren immer zu kurz für die langen Lehrpläne.“

Als die Kühe abgeschafft wurden

 

Der Wandel im Dorf: Irgendwann gaben auch die letzten Bauern auf und verkauften ihre Kühe.

Heute geht es um das langsame Verschwinden der Landwirtschaft in den sechziger Jahren. Die meisten Familien lebten von ihr. Das verband, das bildete das Lebensspektrum, das das Dorf umfasste. Man war auf den anderen angewiesen und half sich gegenseitig. Es musste schon etwas ganz Ungewöhnliches vorgefallen sein, wenn jemand im Dorf einen anderen angezeigte oder gar die Polizei geholt wurde, auch wenn man sich nicht immer grün war.

Es gab eine selbstverständliche Verbindung von Mensch, Tier und Natur. Heute lesen wir von Nachbarschaftsprozessen, weil ein Hahn kräht oder von Anzeigen, wenn ein Schäfer durch das Dorf zieht und die Herde kleine dunkle Kügelchen auf der Straße hinterlässt. Über den Verlust des Naturbezugs der Menschen wird heute viel nachgedacht und geschrieben. Roderich Feldes beschreibt in „Lilar“ eine Szene, die exakt den Wandel in der Einstellung der Menschen gegenüber dem alten Dorf dokumentiert:

 „Nur wenige haben durchgehalten, haben keine Fichten auf ihre Felder gepflanzt und ihre Kühe nicht abgeschafft. Vor 15 Jahren gingen die Sonntagsspaziergänger schneller an den vier fünf Höfen vorüber, wo hinter halbhohen grau verputzten Mauern noch Mist saß und aus den Ställen , wenn sie für einen Moment stillstanden und den Atem anhielten, noch das Malmen und Schnauben der Kühe zu hören war.

Heute bleiben sie stehen vor den zweigeteilten Türen mit den blauen und grünen Schildern, die einen gesunden Rinderbestand bescheinigen, erinnern sich an früher, an alles Schöne, an die Morgenkühle während der Heumahdt, an die Mittagsversper zwischen goldgelberdigen Kartoffelhaufen, an die Wurstsuppen, an das quäkende Tuten des Hirtenjungen, wenn er die Kühe in den Hauberg trieb, heben die Kinder über die Ränder der unteren Stalltüre und lassen sie in die dunklen Ställe schauen, in denen die Kühe stehen, mit ihren Schwänzen nach den Fliegen schlagen und langsam ihre Köpfe auf die Menschen im sonnigen Quadrat drehen.

Siehst du Muhchen, fragen sie ihre Kinder, früher haben wir auch Muhchen gehabt. Da, wo jetzt die Garage ist, früher, als die Milch noch nicht in Plastikschläuchen aus der Molkerei ins Dorf kam.

Sie schauen in die Ställe und es kommt ein bisschen Wehmut in ihnen auf, ein schönes Bild aus der Zeit, in der sie mit dem Kuhwagen auf den Feldwegen fuhren und noch nicht mit den Autos auf den Autobahnen.

Sie denken an ihre versteppten Wiesen… und daran, dass die mit den Kühen nicht mit in den Urlaub im Zillertal fahren können, dafür aber die Landschaft vor der völligen Verödung bewahren. Und ihnen fällt ein Wort ein, das der Landrat prägte, als alle , die mitgeholfen hatten, aus Wagenrädern Blumenständern und Baumstämmen Sitzgruppen im Dorf zu bauen, Colabüchsen Reifen Lumpen aus den Wiesen und Hecken zu sammeln und mit dem Mulchgerät die harten Pflanzen, die selbst die Schafe hatten stehen lassen, klein zuknüppeln, den Gruppensieg im Wettbewerb  “Unser Dorf soll schöner werden“ feierten. Er hatte in seiner Rede von den Märtyrern der Ökologie gesprochen, den Bewahrern des Dorfbildes gesprochen, und damit die vier, fünf gemeint, die durchgehalten hatten mit Kühen, Hühnern, Schwein und Schafen.

Wenn sie sich umwenden und die schiefen Holzstapel, den angerosteten Pflug, die darüber gelegte Egge, die an der Hauswand festgezurrten Bohnenstangen, die zum Trocknen schräg gestellten Kisten mit Zwiebeln vor der Waschküche, die mit Plastikplanen abgedeckten Wagen und Karren sehen, den scharfen Jauchegestank aus dem Schweinekoben riechen, wenn sie an dem Vorgarten vorübergehen, in dem Gurken, Tomaten und Kohlköpfe wachsen, und keine Rosen, Astern und Chrysanthemen wie jetzt üblich, vergessen sie ihre Erinnerungen und das Wort des Landrats und denken: ein bisschen mehr Ordnung und ein bisschen weniger Gestank, könnten sich ruhig ein bisschen anpassen.“

Heut kommt der Driller

Der erste Roman von Roderich Feldes, ‚Lilar‘  hat viele biografische Bezüge zum Dorf Offdilln. Das Forsthaus liegt recht abgeschieden und der Hauptheld des Romans, der Sohn des Försters, hier der kleine Alexander, ist noch nicht vertraut mit dem Dorf. Der Driller, der einmal im Jahr ins Dorf kommt, ist ein Großereignis, auf das die Kinder sich schon lange vorher freuten. Das Ereignis war eingebettet ins bäuerliche Jahr und der Driller kam für vier Wochen. Die Kinder hatten nicht dieses Übermaß an Ablenkungen, wie sie es heute haben. Gisela, das Kindermädchen im Försterhaus, will mit Alexander zum ersten Mal ins Dorf gehen, nämlich zum Driller.

Gisela sagt:

‚Heut kommt der ‘Driller‘

Gisela schwärmt

‚Da kannst Du rundfahren und bis an die Wolken fliegen‘.

Gisela verspricht:

„Heut kannst Du beim Aufbau zugucken. Und heut Nacht schläfst Du bei mir. Und morgen gehst Du schon mittags zum Driller und fährst immer um die Welt rum. Und der Anton schießt Dir eine Rose fürs Knopfloch“.

Gisela weiß:

„Das ist das Schönste im ganzen Jahr, wenn der Driller da ist. Abends da fahren wir und da spielen sie ‚Das alte Haus von Rocky Docky‘ und ‚Anneliese , warum bistu bese auf mich‘ und wir sind lustig.“

Gisela rechnet:

„Für eine Mark kriegst Du sechs Karten. Für zwei Mark fünfzig fünfzehn, da bist Du eine Stunde lang in der Luft, so lange dauert eine Fahrt“.

Gisela ist sicher:

Das wird Dir bestimmt gefallen. Nachmittags sind alle Kinder da. Da ist was los. Da wird man gefangen und abgestoßen und saust weit raus und liegt waagrecht in der Luft. Das kitzelt im Magen.“

Gisela fragt:

„Du hast doch Lust mitzukommen oder nicht“

Ich habe Lust, und Vater und Mutter haben nichts dagegen, lassen mich mit dem Dienstmädchen ins Dorf gehen. Sie hält mich an der Hand, hält in der anderen ein kleines Köfferchen mit meinen Sachen“.

Der Junge aus dem Försterhaus – es liegt weit ab – der noch nicht im Dorf war, erblickt das Dorf zum ersten Mal und staunt:

 „Die Haselbüsche. Die Wiese. Die Schwarzerlen… Soweit bin ich bisher oft gegangen. Von hier aus sieht man noch das das blaue Schieferdach und den oberen Rand von meinem Fenster. Aber hinter der Brücke ist alles neu. Die Straße ist geteert, an den Rändern kantige Basaltsteine mit weißen Käppchen drauf. Apfelbäume werfen Schatten. Jetzt seh ich die Häuser, weiße Flächen mit Balken durchzogen, und so dicht beieinander, dass die Dächer fast zusammenstoßen.

Im Dorf gibt es kein Gras, nur Bäume ab und zu auf erdigen Höfen und in den Gärten, in denen linealgerade Reihen mit Möhren, Radieschen, Buschbohnen und Petersilie von Phloxstauden eingerahmt sind.

Am Brunnen stehen drei Jungen so groß, wie ich, schütten Brausepulver in die hohlen Hände, halten sie einen Augenblick unter den Wasserstrahl und lecken die aufbrodelnden Schaumberge weg.

Ich sage ‚Guten Tag und verneige mich zu ihnen hin. Sie halten die Hände vor ihre Münder, lachen durch die Nasen und drehen sich von mir weg und stoßen sich mit den Ellenbogen an.

„Warum lachen die denn so“?

„Weil im Dorf sagen die Kinder nicht Guten Tag, wenigstens nicht so, das sagt man nur zu den Erwachsenen“.

Ich werde rot. Was werde sie jetzt von mir denken.—–

Die nächste Folge aus Lilar beschreibt, wie der junge Alexander diese Erfahrung, von Dorfjungen ausgelacht zu werden, mit ihm macht. Es ist ja seine erste Erfahrung mit dem Dorf. Zunächst will er nur noch nach Hause.

Erstes Heimweh

Roderich Feldes als Kind.

Der erste Roman ‚Lilar‘ von Feldes hat viele biografische Bezüge zum Dorf Offdilln, wo Roderich Feldes aufwuchs (Foto). Auch im Roman liegt das Forsthaus recht abgeschieden und der Sohn des Försters, der kleine Alexander, ist hier noch nicht vertraut mit dem Dorf. Der Driller (das Karussell), der einmal im Jahr ins Dorf kommt, ist ein Großereignis, auf das die Kinder sich schon lange vorher freuten. Gisela, das Dienstmädchen der Försterfamilie, will mit Alexander zum ersten Mal ins Dorf gehen, weil der Driller da ist.  Aber so weit kommen sie nicht. Im Dorf müssen sie am Brunnen vorbei, vor dem Jungen ihre Brausepulver in der hohlen Hand zischen lassen. Alexander ist nicht mit ihnen vertraut und begrüßt sie, wie man Erwachsene begrüßt mit:

‚Guten Tag‘. Die Jungens schubsen sich an und lachen.

„Warum lachen die denn so?,“ frag ich Gisela.

„Weil im Dorf sagen sich Kinder nicht ‚guten Tag‘, wenigstens nicht so, das sagt man nur zu den Erwachsenen“.

Ich werde rot. Was werden sie jetzt von mir denken? Werd ich nachher allein dastehen und sie um mich herum? Werden sie sich anstoßen mit dem Ellenbogen und prusten? Wird mich keiner anstoßen morgen, dass ich waagrecht flieg bis an die Wolken?

„Ich glaub, ich geh besser nach Haus“

„Warum denn? Weil die paar Janhagel gelacht haben vor lauter Dummheit? Der Triller fährt, und wenn sie noch so viel lachen“

„Ich will aber trotzdem heim.“

„Aber warum denn nur? Drillerfahren ist fast so schön wie Weihnachten.“

„Ich hab Heimweh.“

„Heimweh? Man kann doch fast bis zum Forsthaus spucken“.

„Ich will aber heim“

„Also ich geh jetzt nicht nochmal mit Dir bis zum Forsthaus.“

„Brauchst Du auch nicht. Ich weiß den Weg. Zwischen den Steinen mit den weißen Käppchen durch, und von da gehe ich am Bach entlang, als würd ich fischen“.

Ich ging, die Sonne im Rücken, und vor mir ging mein langer Schatten, klebte am Boden, knickte an den Baumstämmen und Steinen hoch, ragte über die Böschung und ging in der Wiese unten weiter. Mein Schatten passte nicht zu den nur mit der Sonne wandernden Schatten der Bäume und Steine.

Und deshalb war ich auch nach Hause gegangen, weil ich nicht ins Dorf passte, noch zu wenig Spielregeln kannte, um wenigstens vorgeben zu können, ich würde passen.

Aber so klar hatte ich das damals nicht im Kopf. Es war ein Gefühl, und deshalb hatte ich es Gisela nicht sagen wollen.—–

An das besondere Ereignis, wenn der Driller ins Dorf kam, erinnert sich der erwachsene Alexander, als er in Katzenburg (Dillenburg d.V.) die Schausteller erkennt, die einst in seiner Kindheit in Birkenroth den Driller aufgebaut haben und er befragt sie:

„Mir sei aufgefallen, dass sie nicht mehr kämen, dass sie Mitte der sechziger Fahre aufgehört hätten, gar nicht mehr nach Birkenroth zu kommen.

Das sei richtig, sagten die Drillermänner auf dem Frühlingsmarkt in Katzenburg, …deren schwarze verwegene Bärtchen grau geworden waren…Nicht nur nach Birkenroth nicht mehr, sie führen überhaupt nicht mehr über die Dörfer, das würde sich nicht mehr lohnen. Nur die Märkte brächten noch einigermaßen was.

Aber früher, da habe doch keiner umfallen können auf dem Dorfplatz, dicht an dicht seien wir gestanden, wenn sonntags der Driller gefahren sei.

Früher, sagten die Trillermänner, nickten mit den Köpfen, vorbei, vorbei. Seit die Leute die Kühe abgeschafften haben, sei nichts mehr drin.

Merkwürdig, ich hätte genau das Gegenteil angenommen.

Hätten viele, aber früher sei der Driller die einzige Abwechslung gewesen und heute, wo alle mit Autos und Motorrad durch die Gegend kutschten…

Schade

Ja, Schade, schön seis gewesen, denn hier (auf dem großen Rummel in Katzenburg d. V) kämen sie sich vor, wie zwei Italienerhühner, die jahrelang lustig auf dem Mist gekratzt hätten und jetzt in eine Legebatterie gesperrt worden seien“

Der Schneesturm einst: Du musst, Du musst durch

Solche Schneehöhen kann sich heute kaum jemand vorstellen, auch nicht den gemeinsamen „Winterdienst” der Dorf-Bewohner. (Foto: Archiv Helmut Groos).

Die Winter waren einst in höheren Lagen des alten Dillkreises streng, dies vor dem Klimawandel. Breitscheid z. B. war dann nahezu abgeschnitten vom ‚Niederland‘, so nannte der damalige Breitscheider Dichter Fritz Philippi die untere Region an der Dill. Er war dort von 1898 bis 1905 Pfarrer. Der Schnee lag hoch, meist weit über einen halben Meter. Gefürchtet war der ‚Woost‘. So hieß der Schneesturm, der vom Höllkopf her fürchterlich wüten konnte. Um die Häuser zu schützen, waren die Dächer auf der Westseite fast bis auf den Erdboden herunter gestreckt. So heißt denn auch ein Werk von Philippi: „Unter den langen Dächern“. Es kam vor, dass Menschen sich im Schneesturm verirrten und erst im Frühjahr gefunden wurden. Wenn Dorfbewohner beim Eintritt der Dunkelheit noch nicht zu Hause waren, läutete man die Glocken, um ihnen eine Orientierung zu geben. Die Bauern konnten in dieser Zeit  Ruhe finden, die wir heute nicht mehr kennen. Es wurde getöpfert (Häfnerei), und es wurden z. B. Körbe geflochten. Es wurde unter den langen Dächern erzählt.

Für die anderen Jahreszeiten gilt, dass die Wachstumsperiode im oberen Westerwald gut einen Monat kürzer war, als im ‚Niederland‘ und Philippi hatte die Sache so ausgedrückt: Die Pflaumen im Westerwald brauchen zur Reifung zwei Jahre. In Offdilln, wo Roderich Feldes aufwuchs, hatte der Winter wohl nicht ganz die Strenge, wie im hohen Westerwald. Auch hier waren Dächer der Häuser Richtung Westen im ‚Niedergang‘.

Sowohl bei Philippi als bei Feldes finden wir eindringliche Schilderungen der Winterzeit, wie sie einmal Teil der menschlichen Erfahrung war: Wir zitieren hierzu eine Szene aus „Lilar“. Feldes  beschreibt, wie die Hauptfigur, der hier noch kleine Alexander, während der Schulpause heimläuft.  Er wurde von einem Klassenkameraden heftig angegriffen, weil die Lehrerin ihn vorlesen ließ, was die andern noch nicht konnten und er hat sich scharf gewehrt und sich dann allein auf den Weg gemacht ins ferne Forsthaus, sein Elternhaus. Er gerät dabei in einen Schneesturm.

Außer dem Wind kein Geräusch. Auf den Fenstern sind Eisblumen gewachsen. Hinter dem Dorf ein weißes Meer mit Bauminseln.

Schnee schießt mir entgegen, sticht in die Augen. Ich muß unter mich sehen, mich gegen den Wind stemmen. Der Weg ist unter den Schneewehen versunken. Ich sinke ein, spüre mein Herz im Hals schlagen, die Knie werden weich und knicken ein. Ich muß immer öfter stehenbleiben. Ich krieche durch die Schneewehen. Die Hosenbeine und Ärmel sind steif gefroren. Ich sehe die Obstbaumallee, kann mich an die Stämme lehnen, im Windschatten ausruhen. Durch durch durch, du mußt durch, egal wie. Und ich achte nicht mehr auf die Knie, den eisigen Schneestaub, der mir in die Ärmel fährt, nicht auf das Versinken, nicht auf den Sturm. Ich torkele über die Wehen, sehe das Brückengeländer, komm auf den Forsthausweg. Die Felsen halten den Wind auf. Ich sehe den Schnee nur noch wirbeln, spür ihn aber nicht mehr. Ich werde überall durchkommen. Ich habe mich lange genug verstellt und freundlich getan, und sie hassen mich dafür, sollen sie doch, ich will ja nur durch. Und zu Mama sag ich: „Och das, das ist nicht schlimm, wir haben nur ein bißchen gerauft.“

Medien schieben sich zwischen die Menschen

Der Roman „Lilar“ von Roderich Feldes ist kein nostalgischer Dorfroman, auch wenn er eindringlich Erinnerungen an das alte Dorf beschwört, von denen wir hier Auszüge zitieren. Der Roman erzählt von einer Enttäuschung. Alexander, die Hauptfigur flieht ja aus der Stadt Frankfurt und zieht wieder in seine Heimatregion, um wieder im Dorf zu leben. Es ist der Versuch einer Heimkehr. Er findet das Dorf radikal verändert vor. Es geht in dieser Folge um das, was den Zusammenhalt der Menschen bewirkt. Wenn im alten Dorf Menschen sich auf der Straße begegneten, riefen sich kurze Bemerkungen zu oder sie sprachen miteinander über das, was im Dorf aktuell war, oder was sie selbst betraf. Sie sprachen Dialekt. Wenn Leute aus demselben Dorf in der Stadt sich sahen, gingen sie unweigerlich aufeinander zu und erzählten sich, was sie vorhaben.

Das Wirtshaus war ein entscheidender Treffpunkt, an dem man sich begegnete, sich erzählte, sich kannte, sich stritt. Das Dorf und seine Geschichte bleiben nur lebendig, wenn es solche Orte gibt. Das Sterben der Gaststätten ist für das Gemeinwesen fatal. Feldes selbst hatte in den Zeiten, in denen er noch arbeiten konnte, keinen Fernseher.

Das Fernsehen hat seit Mitte der sechziger Jahre die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Jetzt spricht man mehr über die „taufrischen Medienereignisse, die unentwegt und unausweichbar konsumiert werden. Die Bundesliga, Lady Di, Die Peter Alexander-Show werden diskutiert. Immer häufiger spricht man über etwas, immer seltener miteinander. Auch in Eiershausen schieben sich die Medien zwischen die Ereignisse und die Menschen, nehmen ihnen die unmittelbare Erfahrungsmöglichkeit. Man geht auf Distanz.“, schreibt Feldes 1980 in seinem Aufsatz über Eiershausen.  Ohne es zu merken, entfernt man sich dabei vom Dialekt. Das Dorf und seine Menschen, die unmittelbare Umgebung, verlieren an Gewicht. Wir zitieren hier eine Erfahrung der Hauptfigur des Romans „Lilar“, des Rundfunkredakteurs Alexander, der in das Dorf Moosberg gezogen ist, ganz in die Nähe seines Heimatdorfes Birkenroth und der hier das alte Dorf zu finden hoffte. Ihn schmerzt, was da verschwunden ist, der Zusammenhalt, die Natürlichkeit. Wird das Dorf zu einem Ort, wo man nur noch schläft?

Im ersten Moosberger Juni: Glühwürmchen saßen im Gras oder schwebten durch die Äste im Garten. Aus den offenen Fenstern der Moosbergklause kamen Stimmen und dumpfe Schläge. Samstagabend. Der Würfelclub tagte. Ich stand am Fenster, sah in den anderen Fenstern das graue Licht der Fernsehgeräte zucken, in gleicher Weise zucken in über zwanzig offenstehenden Fenstern und hörte gleichzeitig aus über zwanzig Zimmern Familien lachen. Und ich stand da, sah den grauen Lichtern zu und fühlte mich schlecht, als hätte man mich ertappt, bei etwas Staatsfeindlichem ertappt, und ich versuchte, eh sie mich an den Pranger stellen konnten, Selbstkritik zu üben: Was will ich hier? Mitlachen? Das hätt ich in Frankfurt auch gekonnt. Will ich nur die Ruhe, die Luft, die Überschaubarkeit wie die Fremden? Ich sitze hier zufällig, könnte überall sitzen und Reportagen ausarbeiten. …Ich bin von den Metropolen geprägt, hab mir dort die Techniken erworben, die mich jetzt ernähren, …Ich bin… mit der ängstlichen und irrealen Sehnsucht, den dort genutzten Technologien entkommen zu können. Und wie um zu büßen stand ich lange da, unbeweglich, ließ die Nachtfalter sich in meinem Haar verfangen, ließ sie über meine Schläfen Augen Wangen flattern und hörte sie gegen die Fensterscheibe stoßen.

In der ersten Zeit, als ich den Schmerz zu spüren begann, der mich jedesmal durchschnitt, wenn in meiner Umgebung wieder ein Stück Leben abbröckelte und unter Beton verschwand, glaubte ich noch, es läge an privaten Geschehnissen, an seelischen Strapazen, die mich überempfindlich hätten werden lassen.

Ich redete mir ein: das geht vorüber, wart noch ein bißchen bis es ruhig wird in dir, dann wirst du sehn, es ist wie in Birkenroth. Schon immer wurde gebaut und die Landschaft verändert durch Straßen Eisenbahnlinien und Häuser, heute wird das überbewertet, und deshalb der Schmerz.

Aber der Schmerz blieb. Auch Monate danach. Die Unterschiede zu Frankfurt und Umgebung gab es noch: Es war stiller in den Nächten, und ich kannte die Leute um mich her. Es gab keine Staus und manchmal setzten sich viele zusammen, Nachbarn, junge Leute, und hatten Zeit, nicht aus Langeweile, sondern aus Spaß. Moosberg hatte sich in eine weitab liegende Schlafstadt verwandelt.“

Die Arbeit war für die Dorfkinder kein Spiel

Wir kommen wieder zurück auf die Kindheit unseres Helden. Es misslingt dem Försterjungen Alexander, -sein Elternhaus liegt ja außerhalb des Dorfes, Vorbild ist das Forsthaus Offdilln- mit Dorfjungen Kontakt aufzunehmen. Nach der ersten unglücklichen Begegnung auf dem Weg zum Driller will er vehement den Umkreis des Forsthauses nicht verlassen. Dies ändert sich aber durch ein Erlebnis. Bei einem Hochzeitfest im Dorf, zu dem seine Eltern ihn mitnehmen, lernt er beim Spiel am Rande des Festes Christopher kennen. Er erzählt:

Ich gehe rein zu Vater und Mama. Vater greift mir ins Haar, lacht und läßt mich einen Schluck Wein trinken. Mama geht mit mir zum Auto, wickelt mich in eine Decke, bettet mich auf den Rücksitz und fragt: »Wars schön?« »Ja.« »Hast du schön gespielt?« »Ja.« »Siehst du, du kleiner Dummer, hättest doch damals nicht heimlaufen brauchen, es frisst dich doch keiner im Dorf.«

Christophers Eltern betreiben noch Landwirtschaft und er hat darum wesentlich weniger Zeit zum Spielen. Vor allem bei der Ernte muss er helfen, wie einst alle Bauernkinder. Als er Alexanders Freund wird, sucht er nach ihm sogar mit dem Fernglas. Er richtet es nicht mehr nur auf irgendwelche Dinge in der Ferne, sondern er sucht auf den hohen Erntewagen, die über den steinigen Feldweg schaukeln, seinen Freund Christopher wieder zu erkennen. Die Arbeit war Spiel für den Försterjungen. Nicht für seinen Freund. Nicht oft erzählen Erwachsene, dass diese Art Kinderarbeit sie sehr belastet hat. In ‚Lilar‘ heißt es dagegen:

„Wenn ich jetzt über die Wiese ging, durch die Nusshecke kletterte und einen Gewannweg hochstieg, wollte ich Christopher treffen. Christopher zwischen Säcken, Tonkrügen, Sensenscheiden, Christopher beim Winden der Bünde für die Kornhausten, Christopher beim Mittagsläuten auf dem Wagen mit einem Schmalzbrot in der Hand, Christopher im Regen unter dem Wagen mit den jüngeren Geschwistern beim Schnureinfädeln in die Kartoffelsäcke. Manchmal, wenn ich Christopher entdeckt hatte, half ich ihm, das Heu auf den hohen Leiterwagen zusammen zu stampfen, durfte dann aus dem blaugrauen Tonkrug Wasser trinken und bekam ein Schmalzbrot. Die Arbeit war ein Spiel für mich. Und erst nach Jahren hab ich begriffen, dass sie für Christopher etwas anderes war.

Wenn er Lust hatte, über die Felsen bis zu den flechtenbärtigen Fichten zu steigen und von dort in den düsteren verhexten Buchenwald zu sehen, wenn er traurig war und dann gern das Lied vom blutigen Edelweiß gehört hätte, geschah nichts, spielte das keine Rolle, waren das Träumereien, die abends zwischen Dämmerschein und Nachtgebet aufkommen durften, aber im Tageslicht nichts zu suchen hatten und denen natürlich auch nicht nachgegeben wurde der Arbeit wegen, die für die Familien im Dorf eine Art Sisyphusstein war.

Denn nur während der großen Aktionen: der Heu- und Grummetmahd, der Korn- und Kartoffelernte, nahmen die Männer Urlaub »auf der Hütte« und standen schon im Morgengrauen auf den Wiesen oder Feldern. Das Häufeln Wenden Lesen, das Sammeln Füttern Legen war Frauen- und Kindersache. Aber trotz der unaufhörlichen, sich immer wiederholenden Bewegungen gab es keinen Fortschritt, der andere Bewegungen oder gar Pausen ermöglicht hätte. Jedes Nachlassen hätte ein Absinken in eine ungesicherte Zukunft bedeutet.

Deshalb konnte Christopher nicht wie ich vom Wagen steigen und »Tschüss« sagen »bis morgen«, konnte nicht mit mir gehen und den Waldarbeitern zusehen, das Brechen der Äste hören, das Sausen und Dröhnen, wenn die Bäume auf die Erde stürzten, konnte nicht Monikas Lieder hören, die sie mir beim Bügeln vorsang, konnte nicht das schwarze Wasser im Moos sehen hoch oben in den Brüchen, wo die Sauen ihre Suhlen hatten. Er musste Bünde flechten und das Heu stampfen. Es war Ernst für ihn und kein Spiel. Nur wenn der Triller kam, durfte er tagsüber so tun als ob, als ob er bis in den Himmel fliegen könnte, rund um die Welt über wilde Meere, gefährliche Wälder mit giftigem Viehzeug. Und deshalb war der Triller das Schönste im Jahr.

„Wej de Bittschöner koome“ – Szenen aus dem Roman „Lilar“

Nach dem Krieg 1945/46 kamen viele Sudetendeutsche in den Dillkreis. Sie waren aus ihrer Heimat im ehemaligen Sudetenland, heute Tschechien, nicht geflüchtet, wie man es oft falsch ausdrückt, sondern sie waren vertrieben worden.  Sie sprachen anders, melodischer und sie waren katholisch. Mancherorts im Westerwald wurde die bis dahin unbekannte Fronleichnamsprozession als ein Aufmarsch von Heiden empfunden. Sie brachten nur ein paar Säcke mit und mussten in beengte Wohnverhältnisse einquartiert werden. Die Dorfhäuser hier waren kleiner, einfacher, als ihre Höfe, aus denen sie vertrieben worden waren. Nicht selten bewohnte eine einquartierte Großfamilie ein einziges Zimmer.  Sie waren nicht willkommen. Es gab natürlich Ausnahmen. Später wurden am Rand mancher Dörfer Baracken gebaut, so in Breitscheid. In den fünfziger Jahren entstanden dann die Siedlungshäuser. Ihrer Freundlichkeit wegen nannte man sie die ‚Bittschöner‘; sie sagten in ihrer höflichen Art sehr oft ‚Bitteschön‘; es gab über sie das Wort ‚Sudetengauner‘, anderswo hießen sie schon mal Kartoffelkäfer, die ja als Schädling gelten. Diese Notzeit war für sie ein schmerzhafter Prozess des Ankommens im alten Dillkreis. Das darf nicht vergessen werden.

Für einen kleineren Teil ihres verlorenen Besitzes erhielten sie später eine finanzielle Unterstützung, den sogenannten ‚Lastenausgleich‘. Von Eberhard Betz stammt das schöne Gedicht  „Wej de Bittschöner koome“, das schildert, wie sich langsam die Achtung vor den Vertriebenen bildete. Ihre Tüchtigkeit und Freundlichkeit tat viel dazu. Nur noch die Alten wissen davon.

Roderich Feldes schildert im Roman „Lilar“ eine dramatische Szene, die in den fünfziger Jahren am Rosenmontag im Wirtshaus spielt: Der beschwingte Sudetendeutsche Sedlacec  lässt sich von einem Schreihals provozieren. Der „Lastenausgleich“ wird als Beleidigung hochgespielt. Die Gäste schauen gerade im Fernsehen den Rosenmontagsumzug. Fernseher gab es damals fast nur in Gasthäusern. Unser junge Held Alexander, wird von seinem ehemaligen Schulkameraden Georg in den Gastraum gerufen und so wird er Zeuge dieser Szene.

Sedlacec und Hanswahnersch

Georg steht in der Tür und ruft uns zu: „Der Hanswahnersch Gustav is widder schwer in Fahrd unn der Sedlacek is dambich. Der Jürgen unn der Wilfried sinn auch da.“

Im Gastraum ist es fast dunkel. Die Vorhänge sind zugezogen. Wir setzen uns auf einen Tisch, der ohne Stühle an der Wand steht. Auch die anderen Tische stehen verlassen, ohne Funktion, stehen in einem kleinen Meer von Stühlen, auf denen Männer sitzen mit Biergläsern in den Händen, die nur selten etwas sagen und dann auch nur meist „Walter“.

Walter, Georgs Vater, schwimmt durch das Stuhlmeer auf diese Anrufe zu und nimmt die Gläser aus den nach hinten hochgereckten Händen und bringt sie gefüllt zurück. Ich kenne die Männer: Maurer und Waldarbeiter, die zur Zeit stempeln oder „Schlecht-Wetter“ machen, Hüttenarbeiter, die Spätschicht haben, Rentner, die froh sind, dass heute schon vor Mittag im Gasthaus was los ist. Die Männer schauen alle in die gleiche Richtung, schauen leicht nach oben in die Ecke, in der auf einem Bord ein Fernsehgerät steht. Der Fernsehansager sagt weniger offiziell und lockerer als an gewöhnlichen Tagen: „Und jetzt ist wieder Köln an der Reihe.“ Auf dem Bildschirm erscheint eine Straßenschlucht. Zwei Menschenmauern von den Hauswänden bis tief in die Straße stehen sich gegenüber. Die Kamera kommt näher, löst die Mauern auf in Reihen und Gruppen, in schunkelnde Ketten mit Ringelpullovern, Sackhosen, Clownsnasen, Narrenkappen, riesigen umgehängten Schnullern, mit Bierflaschen und Flachmännern in Händen, die wie Taktstöcke den Schunkelbewegungen um Sekundenbruchteile….

Während ein Wagen mit dem Motto „friedliche Koexistenz“ ins Bild fährt, während sich auf dem Wagen Chruschtschow und Kennedy mit Boxhandschuhen kräftig in die Magengegend schlagen, singt Sedlacek auf seinem Stuhl:

„Heute blau und morgen blau und übermorgen wieder.“ Er stößt das Glas im Takt ruckartig in die Luft, als wolle auch er einen Koexistierenden treffen und singt gegen die missbilligenden Blicke:

„Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang.“ „Falsch, völlig falsch!“ ruft mitten aus dem Meer der Hanswahnersch Gustav und singt: „Am dreißigsten Mai geht ein Flüchtlingstransport, se wolle ned mehr fort, se wolle ned mehr fort.“ Das Meer wellt und lacht.

Im Fernsehen: Ein Wagen mit tanzenden Mädchen in Dragoneruniformen, Wolken aus Haaren unter den Dreispitzen, mit fest-gerastetem Lächeln findet keine Beachtung mehr. Der Sedlacek steht auf, stützt sich auf der Stuhllehne ab und wendet sich dem Hanswahnersch Gustav zu, fährt das Bierglas gegen ihn aus, was zur Folge hat, dass auf Anton ein Bierstrahl zuschießt. Anton ruckt zur Seite. Der Strahl trifft den Hund des Jagdaufsehers, der erschrocken auffährt und bellt.

„Ruhe!“ ruft der Sedlacek, „Hasso, halt die Schnüss. Daß du überhaupt noch lebst, Hanswahner, das beweist doch nur, dass der Mensch auch ohne Gehirn auskommt, oder dass du einfach zu faul bist, um tot umzufallen.“ „Ganz im Gechesatz zu euch Flüchtlinge. Ihr fallt, wann ihr fallt, immer die Trepp eruff. Drüwwe habder de Kidd aus de Fensder gefresse unn hier margierd ihr de digge Wilhelm.“

„Seid froh, daß wir bis hierhergefallen sind, sonst hätten die Amerikaner in Birkenroth mit Waffengewalt den aufrechten Gang einführen müssen.“

„Ich will dr mal was sache, du dabbicher Sedlacek. Die größd Bomb, die im ganze Kriech gefalle is, die is drüben bei euch gefalle. Der Dregg is bis nach Birkenroth gespratzt.“ Das Männermeer tost, und der Sedlacek richtet sich auf, obwohl er schon aufgerichtet steht, und weil er merkt, daß er schon aufgerichtet steht, stürzt er auf den Hanswahnersch Gustav los und schreit: „Schubiak, dreckiger, der du bist!“ Er stürzt über Antons Knie, fällt auf den Hund, der sich sofort in der dick wattierten Schulter verbeißt und den Sedlacek zaust und schüttelt. Vier Männer packen den Sedlacek an den Armen und den Beinen. Der Hund hat die Jacke von der Schulter bis zum Kragen aufgerissen. Die Watteeinlage hängt aus dem Riß heraus wie eine stark belegte Zunge. Der Jagdaufseher schreit: „Hasso! Platz!“ Hasso mit gesträubten Nackenhaaren knurrt, setzt sich zwischen die Knie seines Herrchens. Der Sedlacek schwebt zwischen den vier Männern durch die Stuhlreihen, zappelt und stimmt ein neues Lied an:

»Wo lahme Ochsen krumme Furchen ziehn/wo selbst Zigeuner mit Galopp durchfliehn/wo Knecht und Magd aus einer Schüssel fressen/da ist das Land der scheelen Hessen!«

„In Katzeburg is neulich e Brügg gegrachd, Sedlacek, unn weißde auch warum?“ fragt der Hanswahnersch Gustav eigentlich gar nicht und gibt gleich selbst die Antwort: „Da is en Flüchtling mim Lasdeausgleich drüwwer.“ Das Meer rauscht. Die vier Männer tragen den Sedlacek raus, kommen wieder rein und lachen. Walter füllt die Gläser. Die Männer lachen noch vereinzelt, beginnen sich für einen riesigen Hintern in einer Lederhose zu interessieren, die das Türchen hinten hat und gerade ins Bild kommt.

Der Hund grunzt und legt sich unter den Stuhl des Jagdaufsehers. Wir rutschen vom Tisch und gehen raus. Der Sedlacek schwankt auf der Straße, hat einen schneeigen Rücken, singt laut und untermalt seinen Gesang mit wilden Gesten:  „Dahin, dahin will ich nicht flüchten. Da geh ich lieber stiften.“

Fußballspiel in Langenaubach fünfziger Jahre: So gut besucht wurde früher ein Spiel. (Foto: Archiv Helmut Groos)

“Hej pack dr mo u de A…”

Roderich Feldes selbst war nicht nur Schriftführer im Vorstand des Eiershäuser Fußballvereins; er spielte auch bei den Alten Herren mit. In jener Zeit der fünfziger und sechziger Jahre, von denen er erzählt, war es kaum möglich, dass ein junger Mann in einem Verein außerhalb seines Dorfes spielte. Undenkbar war es auch, dass er Geld für das Spielen bekam oder verlangte. Man spielte für die Ehre des Dorfes.

Man kannte die Spieler des Vereins von klein auf und verfolgte mit Leidenschaft das Spiel. Der Lohn für die Spieler kam nach dem Spiel in den überfüllten Gaststätten am Tresen und an den Tischen, wo es laut zuging mit Besserwiserei: warum hast du den Ball nicht abgegeben; wo aber auch gelobt, wo Bier spendiert, wo gesungen wurde.

Davon ist viel verloren gegangen. Der einzigartige Spieler Uwe Seeler ließ sich von seinem Verein HSV auch für ein lukratives Angebot nicht abwerben: ‚Man kann ein Steak nicht zweimal essen.‘ So ein Kommentar von ihm.

Der Einzelne ist prominent

Feldes schrieb 1990 in seinem Aufsatz ‚High-matt‘: „Die jungen Leute wollen nicht ihre Knochen hinhalten für den Namen des Dorfes, das sie als Person verschlingt. Lauf- und Reitervereine, Golf- und Tennisclubs sind entstanden, die auch den Einzelnen auf das Siegerpodest treten lassen und VlPs in ihren Marmorhütten parat halten, die den Namen des Dorfes auslöschen, der über dem Eingang steht. Ein Fußballspieler wird an seiner Ablösesumme gemessen, und man muss aufpassen, ihn seiner jeweiligen Mannschaft zuordnen zu können. Ein Tennisspieler wird in der Kreiszeitung als Kreismeister vorgestellt und klein unter seinem Bild, seinem Namen, steht der Verein, dem er angehört. Der Individualsport hat die Mannschaften, das kollektive Einer-für-alle, Alle-für-einen abgelöst. …Nicht das Dorf, sondern der Einzelne siegt. Die Vereine vereinen nicht mehr… Seit einigen Jahren fehlen die Jugendlichen. Die Tradition wird tönern wie die Stimmen, die sie preisen. ..Der Zusammenlegung der Dörfer zu Großgemeinden scheint die der Vereine zu folgen, will man mit befriedigender Besetzung auftreten können. Restbestände einer Lebensform, die vorüber ist.

Fußballspiel zwischen zwei Dörfern (aus dem Roman Lilar)

Die Mannschaften laufen ein. Die Zuschauer klatschen rhythmisch. Am Mittelkreis stehen sie sich gegenüber die Blauhemden aus Birkenroth und die roten Teufel aus Dauzhausen. Außer der Fußballkleidung tragen die meisten Spieler noch elastische Binden um die Knie und Oberschenkel, die tief ins Fleisch schneiden. Karl Heinz hält seine nach hinten gekämmten Haare mit einem Gummiring in Form, der vom Kinn an den Ohren vorbei eine Querrinne in die Frisur drückt.

Der Schiedsrichter wirft eine Münze hoch. Sie rufen: hurra! Sie laufen sich warm, treten den Ball. Der Tormann macht Probesprünge. Der gegnerische Anhang stellt sich hinter das gegnerische Tor und kommentiert nur leise das Spiel, während die an den Seitenlinien dichtgedrängten Anhänger des Birkenrother SC jeden Schuß aufs Tor mit langgezogenen Lauten untermalen, so dass ich auch mit geschlossenen Augen wahrnehmen kann, ob der Ball dicht am gegnerischen Tor vorbeigeschossen oder vom Torwart gehalten wird. Fouls gegen die heimischen Spieler werden mit Pfiffen und scharfen Zurufen geahndet. Fouls gegen die Gegner mit Fußballweisheiten kommentiert: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Bei Freistößen treten auch die auf Stöcke gestützten Veteranen unsichtbare Bälle an der Mauer vorbei ins Tordreieck.

Zwei Männer mit einem Zigarrenkistchen umkreisen den Platz, bleiben vor jedem stehen und kassieren. Ich brauche keinen Eintritt zu bezahlen, muß dafür mit den anderen, die noch nicht »auf die Hütte« gehen, die weit ins Aus geflogenen Bälle zurückholen.

Die Pfiffe nehmen zu. Es steht unentschieden. Die Gäste wittern ihre Chance, was daran zu erkennen ist, dass sie sich gänzlich anders verhalten, als es sich nach Meinung der Zuschauer für Gäste gehört. Ein Verteidiger aus Dauzhausen tritt dem Birkenrother Stürmer Karl Heinz vors Schienbein. Der hält mitten in seiner Aktion inne, lässt den Ball vorbeilaufen und schreit, während er sich mit der flachen Hand mehrmals vor die Stirn schlägt: „Hej pack dr mo u de Arsch!“

Der gegnerische Anhang ist empört, weil der Schiedsrichter diese markigen Worte ungeahndet lässt. Die heimischen Zuschauer drehen ihre Köpfe zur Gästekolonie und lassen nach einigen Momenten der Stille, in der das verbissene Ringen auf dem Platz, das Knallen Knirschen Knacken Laufen Fallen seine Wirklichkeit verliert: ein mechanisches Geschehen in einem Metaraum, Wortkaskaden auf sie einstürzen, in denen von ausgekugelten heißen und fehlenden linken Ohren die Rede ist.

Die Gästekolonie rückt dichter zusammen.

In beiden Gruppen beginnt der Hass alle anderen Gefühle zu überdecken und treibt sie aufeinander zu. Jedes aufflammende Streichholz kann jetzt die alle Dämme zerreißende Detonation auslösen. Die durch sie freigesetzte Energie verhält sich umgekehrt proportional zur gewöhnlichen Entfernung zwischen Birkenroth und dem Ort der Gäste. Je näher die Dörfer der Fußballgegner zusammenliegen, desto mehr steht auf dem Spiel, desto entschiedener geht es um einen generellen Überlegenheitsbeweis, der eher zufällig durch ein Spiel auf zwei Tore ausgetragen wird. Dauzhausen liegt zwölf Kilometer von Birkenroth entfernt, zu weit, um die Birkenrother auf die umliegenden Viehweiden zu treiben, mit ausgerissenen Zaunpfählen zurückzukommen und mit diesen Stempeln die generelle Birkenrother Überlegenheit nachhaltig auf den Köpfen der Dauzhausener zu besiegeln.

So bleibt es bei Drohgebärden, und auch die verlieren bald an Intensität, lösen sich auf, weichen einer Spielstimmung, die das Geschehen auf dem Platz von allen Mythen und Symbolen befreit.

Einer kommentiert einen Gewaltschuss, der weit in die Viehweiden hineinfliegt und zwei Kühe erschreckt mit den Hinterbeinen ausschlagen lässt, mit dem Ausruf: »Ein bildschönes Aus!«

Die beiden Blöcke lösen sich in Einzelgruppen auf, und aufflammende Streichhölzer können höchstens noch Zigaretten in Brand setzen.

Vom Quotschehoinkrühren, schlaflosen Nächten und Singstunden

In einer Szene des Roman „Lilar“ erzählt Feldes von der Jugendzeit seiner Hauptfigur Alexander in den frühen sechziger Jahren. Von der Zeit des Übergangs. Wie befreunden sich Mädchen und Jungens? Die Eltern dieser Jugend sind sich noch beim ‚Quotschehoinkkoche‘ (Pflaumenmuskochen) näher gekommen. Im Waschkessel wurden entkernte Zwetschken zum Brei gekocht und gerührt. Die jungen Leute waren zu gern für diese Arbeit zuständig. Eine zum Glück langwierige Sache, das Rühren. Warm war es in der Waschküche und es roch angenehm süß. Da kamen sie dann zusammen. Mehr als eine halbe Nacht lang waren sie mit dem Rühren zugange. Hier war Tuchfühlung möglich. Das Hoinkkochen ging dann von Haus zu Haus und die Jungen wanderten mit. Es wurden schlaflose Nächte. Für die Generation davor, die Großeltern, waren es auch die Spinnstuben, wo sich die jungen Leute trafen. Der Obrigkeit im alten Nassau ging das lustige Treiben in diesen Stuben zu weit und sie wurden zeitweise verboten. In Dillenburg gab es bis Mitte der sechziger Jahre im Hotel Thier den Tanztee bei der mütterlichen Frau Rein. Jeden Sonntag ab drei Uhr. Die Kapelle Hoffmann spielte im großen Saal. Um sechs Uhr gings kurz zum Abendessen nach Hause und dann kam man wieder.

Und heute. Ich habe schon in der Nacht recht junge Leute, Anhalter hinter Wetzlar oder vorm Einhaus, im Auto mit- genommen. Sie wirkten etwas verloren in dem, was sie erzählten. Zweifellos fehlen bei uns die Orte in der Nähe, wo die Jugend heimisch ist. Es wäre so wichtig.

Roderich Feldes nun erzählt vom Ende der fünfziger Jahre.  Es gab noch heimatliche Rituale und eine stärkere Bindung an die Kirche. Mädchen spazierten in geordneter Gruppe bis zu Wendepunkten außerhalb des Dorfes, Jungens in etwas wilderer Gruppe hinterher. Von Diskotheken ist damals bei uns noch keine Rede. Feldes erzählt:

Die Konfirmation ist ein Fest in der Mitte der Wildnis, im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsenendasein. Man darf in den Gaststätten noch kein Bier trinken und für Limonade fühlt man sich zu alt. Man weiß, daß es zwei Geschlechter gibt und spürt an den milden Sommerabenden einen Druck in sich, daß man auseinanderzuplatzen glaubt, hält sich aber lieber zu seinesgleichen aus Angst, nicht richtig akzeptiert zu werden. Deshalb bedeutet es auch weiter nichts, wenn man nach der Konfirmation noch einige Zeit sonntags in die Kirche geht. Fromm ist einer erst, wenn er das auch mit achtzehn noch tut…

Den Mädchen merkt man diese Zeit nicht an. Sie schwanken nicht – höchstens zwischen zwei Gefühlen – sie bereiten sich vor, sie besuchen die Singstunden und Gottesdienste und warten auf den einen, der sie zur Hausfrau macht…

Üblicherweise entscheidet sich ein Junge – von einigen Ausnahmen abgesehen, die dann den Mädchen ähneln, Kirche und Singstunde besuchen und Öffentlichkeit und Alkohol meiden – für das normale Männerleben: Er geht wochentags auf die Hütte, putzt samstags sein Quickly und hilft bei den Ernten, geht abends ins Gasthaus, wo er kurz vor zehn abends zahlt und in Richtung Vereinshaus geht, in dem der landeskirchliche Chor von acht bis zehn singt.

Nach der Singstunde dürfen die Mädchen bis zu einer Stunde für den Heimweg brauchen. Sie gehen eingehakt in Ketten langsam auf der Straße aus dem Dorf in die Nacht. Neben ihnen rauscht der Bach. Hinter ihnen sind die schnellen Schritte der jungen Männer zu hören, die sich, wenn sie nah genug sind, ihrem Tempo angleichen.

Sätze, die bei den Mädchen verlegenes Kichern oder energische Antworten auslösen, sind die einzige Verbindung zwischen den beiden Gruppen im Dunklen. Nur beim Umdrehen, das meistens vor einer Bank geschieht, lösen sich die Reihen auf, um sich nach einiger Zeit wieder wie zuvor zu formieren. Manchmal fällt nach einigen Schritten auf, daß ein Mädchen und ein junger Mann noch am Wendepunkt zurückgeblieben sind. Dann weiß man etwas Neues.

So kommt es, daß die Kirche das Leben regelt, auch das Leben derjenigen, die glauben, mit der Kirche weiter nichts zu tun zu haben. Weiter ist eben in Birkenroth näher als weit. Die Kirche ist aber nicht eine Kirche, sondern ein viergeteiltes Gesellschaftssystem mit streng geregelten Verbindungen untereinander.

Einige gehen nur in die Kirche.

Viele gehen in die Kirche und ins Vereinshaus.

Einige gehen nur ins Vereinshaus.

Einige gehen nur ins Gasthaus.

Wenige sind katholisch, aber die zählen nicht.  

Wer nur in die Kirche geht, ist evangelisch.

Wer in die Kirche geht und ins Vereinshaus, ist evangelisch landeskirchlich orientiert.

Wer nur ins Vereinshaus geht, gehört einer freien Gemeinde an.

Wer nur ins Gasthaus geht, ist evangelisch und hat seine eigenen Ansichten über Gott.

Wer katholisch ist, ist erstens Flüchtling und darf sich zweitens nicht beschweren, daß sich alle vierzehn Tage die Kirchgänger über den Weihrauchgestank beschweren, aber das zählt weiter nicht.

Während die Kirche nur alle vierzehn Tage frühmorgens katholisch ist, ist das Vereinshaus zweimal in der Woche landeskirchlich, zweimal christlich, zweimal freievangelisch und einmal methodis­tisch.

Selbst an den Wendepunkten sonntagsabends draußen im Dunklen, wenn von Birkenroth nur ein heller Schein über dem Eichköppel zu sehen ist, gilt das viergeteilte System, und kein Gasthäusler wird mit einem Mädchen, das nur und stets ins Vereinshaus geht, zurückbleiben, das wäre etwas zu Neues.

Die ‚Birkenroter Haubergsband‘

Ein heimkehrender Sohn soll Kasse machen

In unserer heutigen Folge erzählen wir von dem Schlagersänger Bruno und seinem Heimatdorf. Zunächst aber von einer Musikband in Birkenroth, dem fiktiven Dorf in „Lilar“, wie sie sich in den sechziger Jahren in manchen Dörfern formierte. Die Beatles waren da Anreger. „Am fünften November stand im Katzenburger Anzeiger – Dillenburg heißt im Roman  Katzenburg – unter einem Bild, das eine musizierende Gruppe zeigte, in halbfetter Schrift: „Die Birkenrother Haubergsband brachte Schwung in die Aula und lockerte das klassische Programm wohltuend und gekonnt auf. Auf eine schreckliche Katzenmusik, die vermitteln sollte: so hat es vor einem halben Jahr noch geklungen, wenigstens sagte das die kesse Moderatorin der Band, die kleine Petra, folgten »Marmor, Stein und Eisen bricht« und »The House of the Rising Sun«. Weil der Beifall nicht enden wollte, brachten sie als Zugabe noch Karl Valentins Ritterballade zu Gehör. Ja so wams – und da sind wir sicher – ja so wird das bestimmt eine Band, von der wir noch viel hören werden“.

Von dem Sänger der Band, dem Dorflehrersohn Bruno, hat man noch viel gehört. Er wurde ein Schlagerstar mit einem albernen Lied: „Ich stehe stumm im Wind, und vor mir liegt die Einsamkeit, wo alle Träume traurig sind“. Bruno kehrt in unserer Geschichte heim in sein Dorf Birkenroth, das gerade das Jubiläum seines Gesangvereins MGV feiert.  Ein Manager seiner Plattenfirma und Reporter des Jugendmagazins „Bravo“ begleiten ihn und sie wollen den Besuch nutzen, um ihrem Star auch noch die Aura eines Heimatsohnes zu verleihen. Am Dorfeingang hängt das Transparent: „BIRKENROTH GRÜSST SEINEN PROMINENTEN SOHN BRUNO.“

»Schreibste dann dein Name auch auf meinen Ball?«

»Klar.«

»Und auf mein Gipsarm?«

»Klar.«

»Wieviel Platte haste dann schon verkauft?«

»Knapp fünfhunderttausend.«

»Dann biste ja bald Millionär.«

»So bald nun auch wieder nicht.«

»Wann singste dann widder im Fernsehn?«

»Am ersten Juli in der ZDF Hitparade.«

»Und was?«

»Mädchen, ist dir meine Ente zu klein.«

»Und wenn, dann saddeln mir die Hühner.«

Die Kinder lachen, reichen Plattenhüllen und Notizblöcke, und Bruno schreibt, streicht über Haare, beantwortet Fragen nach Lieblingssängern und Lieblingsgerichten und ob er Hunde mag. Er mag Hunde.

Der Bravoreporter neben mir trägt ein ähnliches Gerät, benutzt es aber nicht, schreibt Kürzel auf einen Block. Sein Kollege umkreist wie ein Hütehund die Kinderherde um Bruno und fotografiert. Brunos Produzent winkt den Frauen mit durchsichtigen Kopftüchern über den Lockenwicklern an den offenen Fenstern zu, als sei er Königin Elisabeth im offenen Wagen. Er trägt Jeans und eine ärmellose Nerzweste mit einer goldenen Uhrkette, an der kleine Amulette wippen: Hörnchen Feige Tigerkralle. Der Fotograf kommt wieder zur Gruppe, wechselt den Film, öffnet Taschen, wechselt Objektive, setzt Filter auf, ruckt an den vielen Lederriemchen, die in seinen Hals schneiden und an Behältern oder Apparaten enden. »So, abgehakt, Fans in der Kiste, Dorflinde samt Brunnen abgelichtet, jetzt braucht ich son paar Knaller, was Knackiges, was Idyllisches, aber nicht nur Kuhstallromantik. «

Sein Kollege zuckt mit den Schultern: »Da mußt du nicht mich ansehen, ich bin hier nicht der prominente Sohn.«

Die Kinder scheinen zufriedengestellt, Bruno kommt zu uns. Nur noch wenige stehen mit Fahrrädern und Kett-Cars und Bällen unter den Armen am Straßenrand und schauen zu uns hin. Der Produzent legt seinen nackten Arm um Brunos Schultern:

»Stark. Das gibt eine ganz starke life-story, das spür ich, der große Sohn aus dem kleinen Dorf, da kommst du mächtig aus dem Startloch, das ist promotion, die kleine Ente ist schon so gut wie vergoldet, da hat unser PR-Macker endlich mal richtig getickt. Fünfzig Jahre MGV rostige Stimme mit Stargast Bruno und Bravo war dabei, was Besseres könnt uns gar nicht passieren. Und nu mal die grauen Zellen aktiviert, den Jungs hier fehlt noch der letzte Pep, so was Originelles, was noch richtig anmacht.« »Tja.«

Bruno denkt nach. Der Produzent winkt wieder und zeigt seine Zähne. Die Reporter sehen gelangweilt aus.“

Feldes konfrontiert in unserer nächsten Folge Bruno und seine Werbeleute mit einer alten Dorfbewohnerin, mit der Frau Eisenkrämer, die sich nicht auf diese merkwürdigen Fremden einlassen will und trotzdem von ihnen skrupellos als Werbemotiv benutzt wird. Feldes macht in diesem Romankapitel einen Kulturbruch anschaulich: den Einfluss der modernen Medien in das Dorf hinein. Im alten Dorf haben die Menschen noch selbst gesungen. Die Jugend sang im Gesangverein, in dem sie Gemeinschaft fand und die Möglichkeit, bei Festen in andere Gemeinden zu kommen.

Die Werbeleute von Bruno und Frau Eisenkrämer

Eine alte Frau, die sich ihre Welt bewahrt. Mit den „Bravo“-Reportern und dem Schlagerstar hat sie nichts am Hut.
(Foto: Sammlung Feldes-Gesellschaft)

Zuletzt wurde in unserer Feldes-Serie von dem der Besuch des Lehrersohns Bruno erzählt, der im Dorf Birkenroth aufwuchs und als berühmter Schlagersänger sein Dorf besucht, als gerade das Jubiläum des Gesangvereins MGV gefeiert wird. Bruno streicht durch sein Dorf im Schlepptau seines Produzenten und von Reportern der Zeitschrift „Bravo“, die ihm ein heimatliches Image verpassen wollen. Sie fotografieren und notieren für eine Reportage. Feldes zeigt, wie das große Geschäft den Bruno verführt, wie er sich benutzen lässt und er auch die Frau Eisenkrämer, mit der er von Kindheit vertraut ist, als dekorative Staffage für seine Werbung missbraucht. Feldes beschreibt einen Verrat, der heute inflationär ist.

»Stark. Das gibt eine ganz starke life-story, das spür ich, der große Sohn aus dem kleinen Dorf, da kommst du mächtig aus dem Startloch, das ist promotion«

Die Reporter lachen wie in einem Werbefilm für leichte Zigaretten, und der Produzent nimmt Bruno wieder um die Schulter, und sie gehen langsam durchs Dorf auf das Lehrerhaus zu, laut und breit. Unten auf einem Hof steht Frau Eisenkrämer und hackt fingerstarke Äste klein im gleichen eckigen Rhythmus, in dem der Tod der Straßburger Münsteruhr die Stunde schlägt. So hat sie schon dagestanden mit ihrem weißen Kopftuch und dem dunkelblauen Kittel, der nur wenige Zentimeter ihrer schwarzen Wollstrümpfe und weichen Kamelhaarpantoffeln frei lässt, als ich noch in die Birkenrother Volksschule ging. So hat sie auch dagestanden auf dem Bild im Katzenburger Anzeiger vor zwei Jahren, ein Beil in der rechten, einen Ast in der linken Hand hinter dem Hauklotz, als sie hundert Jahre alt wurde. »Und alles ohne Brille« stand unter dem Foto. »Kennst du das Omachen da vorn?« fragt der Fotograf. »Klar, das ist die Linerts Oma. Ein echtes Original.« »Na Mensch, das ist doch der Knaller, wenn schon Kaff, dann aber auch richtig, die Orna ist doch Spitze, lebendiges neunzehntes Jahrhundert, genau das hat uns noch gefehlt, son Dinosaurier, nu aber ran.«

Bruno tänzelt auf sie zu in seinen schwarzen Samtjeans und seinem bis tief auf die Brust offenen bonbonfarbenen Schwalbenschwanz-Kragenhemd, hebt die Hand, während der Fotograf wieder zu kreiseln beginnt, Objektive wechselt, kniet, schießt, spannt. »Guten Tag Linerts Oma, immer noch fleißig?« Bruno steht verlegen da, wie ein Kind, das der Tante den fröhlichen Landmann vorspielen soll und sich geniert. Die Linerts Oma läßt ihr Beil sinken und sieht ihn erstaunt an.

»Jung, ech kenn dech jo gor ned.«

»Ei ich bin der Bruno Starke, da unten hab ich immer gewohnt«, und er zeigt auf das rote Backsteinhaus mit den grünen Fensterläden.

»Ach dem Lehrer sein Jung. Su su. Dech hed ech owwer nimmih erkannd. Ech maan, s war ierschd gesdern gewesd, dodd dau su e klaa Knaddelche worschd. Unn wodd mechsde itzt? Arwesde schu?« Bruno wendet sich leicht ab von Frau Eisenkrämer, die immer noch zu staunen scheint über all die bunten Gestalten, über ihre Gesten, über ihre absurde Geschäftigkeit, und übersetzt für den Reporter und seinen Produzenten, sie habe ihn erkannt und frage, was er jetzt mache. Er wendet sich ihr wieder zu.

»Ei ich wohne jetzt in Frankfurt und singe Schlager, so Lieder, die am Radio kommen.«

»Su su, singsde da aach uj Heimadlied: Zwöscher Hirningsteig unn Spitz?«

»Was ist das denn für ein Lied, das Heimatlied?« fragt der Produzent leise hinter Bruno. »Son Sentimentalschocker von nem alten Oberlehrer mit ner Art Sülchermelodie. «

»Aber das ist doch klar wie klärchen«, ruft der Produzent zu Frau Eisenkrämer hin, »das versteht sich doch von selbst, daß Bruno heute abend in der Dreschhalle auch das Heimatlied singt, ohne Pep und Drive, ganz wie früher.«

»Wodd schwedsd der klaane Digge do, der mid der Gladdse unn dem winsche Felljäggelche, maand der mech?« »Ja ja, und er sagt, heut abend sing ich das Heimatlied, und ihr müßd auch in die Dreschhalle kommen.«

»Naa naa, dofir sein ech ze aald, dodd naumurische Werg is naud fir mech.«

Der Fotograf packt ein, ist zufrieden, sein Kollege auch. »Bis dann um kurz vor acht«, sagt der Produzent und geht mit den beiden Reportern die Hauptstraße entlang auf einen schwarzen Mercedes sechshundert zu, um den Kinder und Jugendliche herumstehen und stumm zur Seite weichen vor den weiten Schritten und lauten Sätzen der bunten Männer.

Jubiläumsfest mit Stargast Schlagersänger Bruno

Besuch des zum Star gewordenen Schlagersängers Bruno in seinem Heimatdorf. Diese ‚Heimkehr‘ wird vom Produzenten und Medien, die überall im Dorf schwirren, hemmungslos für die Werbung aufgezeichnet. Der krönende Abschluss des Besuches ist Brunos Auftritt im Festzelt des Gesangvereins ‚MGV Harmonie Birkenroth‘, der gerade sein hundertjähriges Jubiläum feiert. Das Festzelt der Sänger ist proppenvoll.

In Birkenroth zeigt man sich stolz auf den Beitrag von Bruno, der der Vermarkung von Bruno dienen soll, dem Bestreben der Chorsänger und ihres Vereins völlig quer liegt, eigentlich. Sie merken es nicht. Bruno äußert sich vor seinem Auftritt überraschend abfällig gegenüber Alexander über ihr Dorf:

»Birkenroth ist ein Film, der immer wiederholt wird, alles erstarrt, wie tot. Dieselben Leute, dasselbe Gerede, dieselbe Enge seit Jahren… Das ist doch kein Leben, das ist der totale Frust. Hier hat noch keiner gemerkt, daß eine neue Zeit angebrochen ist. Herz und Seele haben sich in live und action verwandelt. Hier wird immer noch geschuftet, als sei Mallorca noch nicht entdeckt worden. …Mein Leben ist ein Abenteuer. Täglich treffen neue Nachrichten ein. Fans Groupies, lockere Feten, bis der Hahn kräht. Es gibt keine Grenzen, keine Tabus. Ich kann ganz ich selbst sein, brauch mich um nichts zu kümmern, Hotel Honorar Auftritt Abfahrt, alles ist festgelegt, seit Monaten. Manchmal komm ich mir vor wie in einem Traum, wie in der Geschichte von dem besoffenen Bauern, den sie in ein Fürstenbett gelegt haben und einen Tag lang Fürst mimen ließen, bis sie ihn total berüsselt wieder dahin gelegt haben, wo sie ihn aufgelesen hatten. Sicher, ich hab manchmal Angst, da wieder aufzuwachen, wo ich vor einer Ewigkeit eingeschlafen  bin.  Sicher, die Bravotypen machen die Story über mich, um jedem Teenie ins Gehirn zu schreiben: auch du kannst Bruno werden, du musst nur noch entdeckt werden“.

Soweit Stargast Bruno über sich selbst. Der Stargast dann im Festzelt

„Vor dem Ausgang, an den Wellblechwänden entlang bis zur Theke stehen die, die keinen Platz gefunden haben oder keinen finden wollen, um so schneller das nachschütten zu können, was hier in der stickigen Schwüle aus ihnen herausperlt… Die Kapelle, die zwischen den frischen Birkenbüschen sitzt, beginnt mit einem mageren Trompetenton und drei Akkorden auf einer elektrischen Gitarre, die sich nach zwei Takten schon zu einer Melodie zusammenfinden, zu Brunos Hit »Ich stehe stumm im Wind«. Bruno kommt von hinten auf die Bühne, breitet die Arme aus, als wolle er den Beifall und die Rufe wie einen großen Blumenstrauß entgegennehmen, geht auf das Mikrofon zu, über dem sich die Strahlen der Jupiterlampen kreuzen und beginnt zu singen und beugt sich nach »mit dir Katrin« der Dusche aus positiven Geräuschen entgegen, singt: Mädchen ist dir meine Ente zu klein, singt: Ich weiß jetzt was Sehnsucht heißt, singt: Let it be, verbeugt sich tief.

Der erste Vorsitzende kommt auf die Bühne, gibt Bruno die Hand, klopft ihm auf die Schulter, dreht das Mikrofon zu sich hin und sagt in den nachlassenden Beifall nach einigen Hustenstößen:

»Wir, der MGV Harmonie Birkenroth und auch meine Wenigkeit, wir schätzen uns unendlich glücklich, daß das, was wir kaum zu hoffen wagten, so ohne jede Komplikation eingetroffen ist. Nicht nur daß sich Bruno spontan bereit erklärt hat, hier beim Freundschaftssingen aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens des MGV Harmonie Birkenroth einige seiner Hits vorzutragen, nein, er singt auch noch gänzlich ohne Gage.«

Und obwohl er das Wort »Gage« laut in die Halle ruft, wird es von den Leuten unten übertönt. Der Geräuschpegel sinkt. Der Vorsitzende hustet. In den Lautsprechern ist der scharfe Luftzug zu hören. »Die heute abend eingenommenen Gelder kommen also voll unserem Verein zugute. Aber als kleine Anerkennung haben wir in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, unserem Bruno die Ehrenmitgliedschaft anzutragen.«

Heimat „high-matt“?

Während der Vorsitzende eine goldblaue Nadel an Brunos rosarotschillernden Schwalbenschwanzkragen befestigt, blitzen Blitzlichter, und der Bravoreporter kreiselt durch den Beifall. Der Produzent von Brunos Platte unten vor der Bühne springt auf und streckt die Arme hoch, als habe sein Verein gerade ein Tor geschossen. Der Vorsitzende wendet sich um, und sein Gesicht spiegelt schon das freundlich Witzige des nächsten Satzes: »Und nicht nur dass Bruno live – wie es so schön auf Neudeutsch heißt – auf unserer bescheidenen Bühne steht, in einer der nächsten Bravonummern kann man auch nachlesen, wie es heute abend hier gewesen ist. Aber jetzt wieder Bühne frei für unseren Stargast Bruno.« Die Musik setzt ein, kämpft sich durch, durch die Geräusche und Bruno singt das Birkenrother Heimatlied. Die an der Theke halten ihre Gläser in den Händen, ohne zu trinken.

Die hinter der Theke stechen ein neues Faß an. Zwischen zwei Strophen zischt Kohlensäure.

Bei der Zeile »Sterwen mir, da rouen mir bei Ellern Kenn im Dool«, tupfen sich einige ältere Frauen die Augen, und der Moosberger Notenwart verteilt die Mappen für den Auftritt des MGV Liederkranz Moosberg.

Schifflein Schifflein auf den hohen Wellen/Die Dämmerung fällt/Wos Dörflein traut zu Ende geht/Vertrauert ist die Winterszeit/Ei Mädchen vom Lande, wie bist du so schön/Habet Dank, ihr Freunde mein.

Der erste Vorsitzende bedankt sich bei Bruno, bei allen teilnehmenden Vereinen für die vollendeten Liedvorträge und für das hohe Niveau und für die ihm überreichten Briefumschläge mit Inhalt und nochmal bei Bruno. Die Kapelle setzt mit einem Tusch ein, der in einem mageren Trompetenton mündet, und der Mann mit der Elektrogitarre greift drei Akkorde, setzt sich eine Perücke auf und singt: ‚Ich stehe stumm im Wind‘. Der Produzent lacht und trommelt mit den Fäusten auf dem Tisch, lässt die Biergläser hüpfen und wirft die Arme hoch, steuert auf die Theke zu, wühlt sich durch, verteilt mehrere Körbchen Bier an die jungen Männer, die da immer noch stehen in Doppelreihen und nach den Mädchen Ausschau halten, nach Ingrid und Karin und Doris und Gunda, und ich nach Brigitte.

Sie sitzen auf den Bänken an den langen Tischen Rücken an Rücken mit ihren Eltern. Die Mütter kreischen auf. Die Väter rufen kurze Sätze und trinken rasch, winken die Männer mit den Bierkörbchen zu sich her, ziehen die Jacken aus und lockern die Schlipse. Sie bewegen ihre Körper zur Musik, die Töchter, und nippen an ihren Limonaden und warten“. Soweit der Roman Lilar.

Brunos Karriere wird sich aber nur eine kurze Zeit halten.  Sein Abstieg führt durch Turnhallen und Möbelhäuser.  Sein Erfolgslied  ‚Ich sehe stumm im Wind‘ ist ihm selbst bald unerträglich: „Und wenn man immer auf derselben Rille schrubbt, dann kann man sich auch gleich pensionieren lassen“. Sein Ende als Sänger ähnelt in manchem dem tragischen Schicksal des Schlagerbarden Rex Gildo und seinem bekannten Song ‘Fiesta Mexicana’, für den er am Ende seines tragischen Lebens Spott erntet.

Roderich Feldes erlebte das Desinteresse an Traditionsvereinen und schrieb 1990 über die Ursache in seinem Aufsatz „High-matt“: Gegenwart ist: Ein junger Mann wird angesprochen, der gerade mit Braus das Fußball-Lied gesungen hat, das weltmeisterliche: Tritt ein in den Gesangverein, bring Glück herein. Nein danke, zu viel der Ehre. Man ist weiter auseinandergerückt und höflicher geworden. Der junge Mann winkt ab, das passe nicht zu ihm, zu alt, zu hölzern, knarrende Männer, nein, nein. Die übliche Ausrede. Das Dorf und er sind Rivalen, obwohl er gern in einem Festzelt feiert, wenn der MGV 100 Jahre alt wird… Er will nicht ins Singen müssen, wenn er Tennis spielen oder beim Westernreiten den Geländepokal erringen könnte. Er will vielleicht lieber die Füße hochlegen für zwei schwere, arbeitsfreie Tage.

Zur Zeit der Großväter war der Verein eine der besten Gelegenheiten, das Dorf zu verlassen. Auf Lastwagen fuhren die Sänger und Fußballer 3 oder 10 Gemeinden weit und taten ihr Bestes, konnten sich betrinken, wurden verladen, hielten nach Mädchen Ausschau, verirrten sich hinter fremden Festzelten. Noch heute gibt es Anekdoten und Großmütter aus diesen Zeiten. Aber Anekdoten sind Anekdoten, und die Großmütter der Zukunft holt man im eigenen Wagen heim… bestimmt selbst seine Ziele. Es könnte ja sein, man sitzt gerade in der Gesangstunde, und in Dillenburg fände das Ereignis des Jahres statt. Das ist auf Dauer niemandem zuzumuten…Er wohnt in Eiershausen der Ruhe wegen, wegen des Elternhauses, das er erben wird, paar Freunde hat er hier, aber in Oberdieten wohnt es sich auch nicht schlecht, das Herz würde nicht bluten.

Der Gesangverein Eiershausen – und Autor Roderich Feldes mittendrin.

 

Weltläufig und sich dabei nicht verlieren

In der Süddeutsche Zeitung führt Feldes einmal als Ursache des Entschwindens von Heimat auf „die Veränderungen, die der Wohlstand, die Motorisierung, die Versandhauskataloge, Bauwellen, Fernsehprogramme bewirkt haben und die Revolutionen gleichen, die (die) Demut und den Glauben an die Unabänderlichkeit ausgelöscht haben“. Dass man jetzt mehrmals den Beruf wechseln soll oder sich je nach Mode neu einrichtet, wegen einer Arbeitsstelle umziehen muss, daran dachte man einst nicht. Beständigkeit war ein Grundgefühl. Alexander, die Hauptfigur im Roman „Lilar“, schmerzt, was von dem, was Heimat ausmacht, verschwindet:  Jeder anrückende Vermessungstrupp, jedes Baugeräusch lässt ihn spüren, „wie ein Stück Leben abstirbt“. An anderer Stelle beim Anblick der Vermesser einer gepflegten Streuobstwiese für ein Wochenendgebiet: „Da spür ich in mir einen Stich, als hätte ein Speer meinen Brustkorb durchschlagen.“

Die Folgen dieser Unbeständigkeit greifen ein in die privaten Verbindungen von Alexander. Seine Beziehungen sind nicht tragfest  durch die schon genannte moderne Mobilität, die unser Zusammenleben bestimmt und leicht Unverbindlichkeit bewirkt. Die möglichen Folgen der Mobilität findet ihr ironisches Bild in dem Geschenk der Porzellanhunde, die Matrosen ihren Frauen schenkten, wenn sie von ihren langen Schiffsreisen zurückkamen.

Die Freundin von Alexander, Sisa, wird Museumsleiterin auf einer Ostseeinsel und schreibt ihm: Das alte Fischerhaus Museum ist putzig. Aber eine museumsdidaktische Neugruppierung der Ausstellungsstücke kann ich erst im Winter vornehmen. Zur Zeit muß ich mit meinem Kollegen, dem pensionierten Oberlehrer Jan Hinrichsen, ununterbrochen den Kurgästen und Touristen die Sägefischsäge und die Buddelschiffe erklären. Aber immerhin: alte Fischerhausmuseumsleiterin in spe, das ist schon mehr, als man normalerweise mit einem abgeschlossenen Kunstgeschichte- und Volkskundestudium erwarten darf. Es ist sogar manchmal witzig, wenn gestandene Ehefrauen auf die vielen Porzellanhunde zeigen und sagen: guck mal, Manne, so einen hast du mir doch auch mal mitgebracht, und ich erzähl ihnen dann, daß die Hunde von Matrosen aus südlichen Hafenstädten mitgebracht wurden, in denen die leichten Mädchen kein Geld nehmen durften und deshalb die Hunde mit einem kleinen Aufschlag für ihre speziellen Dienstleistungen verkauften, die sie auch als eindeutiges Zeichen in ihren Fenstern aufstellten.

Hier an der See – so scheints – hab ich Glück, hab sogar auf Anhieb ein richtiges Zimmer bekommen…. Gell du kommst mal?“

„Sisa, denkst du noch an die Wintertage in den Dünen, die nassen Flocken, das tote Kaninchen, das sich die Möwen immer wieder gegenseitig abjagten, denkst du noch an unsere Tage im alten Fischerhausmuseum, an den Kasten mit den Nordseemuscheln, in den ich die Hosenknopfauster eingeschmuggelt habe, an unsere Nachmittage hinter verhängten Butzenscheiben im ostfriesischen Fischerbett aus dem siebzehnten Jahrhundert. Draußen wirbelten die Wolken und die Nordseewellen leckten über die Kaiserstraße und schwemmten drei Autoreifen vom Minigolfplatz in den Keller des Hotels Germania und rissen die Stege von den Buhnen. Denkst du noch daran, daß wir übereinkamen, daß fünfhundert Kilometer einfach zu weit sind für Freundschaften. Wir wollten keine üblichen Besuchsrituale aufbauen, und wenn man drei Monate nicht miteinander gesprochen hat, kann mans nicht mehr richtig und erschrickt über das »wie gehts«, das plötzlich aufsteigt. Und fünfhundert Kilometer fahren, um mit einem Mädchen zu schlafen. Zur Zeit der Artusritter eine Selbstverständlichkeit, aber heute macht man so was einmal, und schon beim zweiten Mal fängts an, lästig zu werden. Wir haben es deshalb nicht wiederholt.

Jetzt beginnen wieder die einundzwanzig Jahre, hast du gesagt.

Einundzwanzig Jahre, bis wir uns getroffen haben in einem Till-Eulenspiegel-Seminar (in der Universität) in Frankfurt. Vielleicht dauerts wieder einundzwanzig Jahre, bis wir uns gegenüber sitzen für länger. Wir haben uns angesehen drei Sitzungen lang, und wir sind in Spiralen aufeinander zu gekommen und unsere Antworten zu: war Till ein Politclown, ein Revolutionär, ein Rüpel? Waren nur Geräusche, die immer nur eines bedeuteten: heut abend will ich mit dir zusammen sein. Und wir wußten auch, daß das fast immer so ist, seit mindestens fünftausend Jahren, aber es war schön so, schön für zwei Jahre, Sisa, in denen wir uns jeden Tag gesehen haben, in denen wir aber dennoch frei sein wollten, uns nicht eingeschränkt haben auf ein täglich gemeinsames Programm, nicht die Spaziergänge an windstillen Abenden im Taunus ritualisierten noch die Kinobesuche in der Nordweststadt, in der Lupe.

Vielleicht hatten wir auch einfach nicht genug Mut gegen die Mode zur Gemeinsamkeit. Wir sind auseinandergetrieben. Ein zufälliges Zusammentreffen einer Büchse und einer Latte im Fluß, die in einem kleinen Strudel schon für immer getrennt werden. Ja. Zu wenig Mut, um gemeinsam irgendwo zur Ruhe zu kommen, im gemeinsamen Garten zu stehen zwischen Obstbäumen und kleinen Kindern, aus Angst, allein schon der Gedanke daran sei spießig. Und jetzt bin ich vielleicht schon zu alt, um so bedingungslos mit jemandem treiben oder ruhen zu können, wie es für eigene Kinder oder für ein gemeinsames Haus notwendig wäre. Sisa, meinst du nicht auch, wir haben, geblendet von so viel neuem Leben um uns her, unsere Chance versäumt?“

Die Ehen im alten Dorf hatten ihre Basis in der gemeinsamen Arbeit im Hof und Feld. Unsere Geschichte spielt in den siebziger Jahren, als diese Art Bindung nicht mehr gegeben ist. Beide Partner hier betreiben vermutlich deshalb Heimatgeschichte als Wissenschaft, um sie nicht zu vergessen. Und beide sind aber auch weltläufig. Aber genau das stellt neue Anforderungen an die Partnerschaft, sich nicht zu verlieren. Sich also aus freien Stücken und nicht gezwungenermaßen wie einst eine Gemeinsamkeit schaffen.

Die Einbrecher kamen mit einem Möbelwagen

Wir kommen mit unserer Serie langsam zu Ende. Ein Aspekt soll hier nochmals beleuchtet werden, das Nachlassen des sozialen Zusammenhangs im Dorf, hier vor allem in den Neubauvierteln. Es kam bis in die sechziger Jahre sehr selten vor, dass Städter aufs Dorf zogen und dort bauten. Innerhalb weniger Jahre änderte sich das und Feldes schreibt einmal in der Süddeutschen Zeitung:

Was haben diese Veränderungen, das Aufgeben vieler Landwirte, der Wohlstand, die Motorisierung, die Versandhauskataloge, Bauwellen, Fernsehprogramme bewirkt? Eine Antwort gibt er in seinem bekannt gewordenen Aufsatz ‚Das Knopfgießersyndrom‘ aus den siebziger Jahren: Die Neubauringe rundum sind schon auf das doppelte Volumen des alten Dorfes angewachsen. Dort werden die Haustüren auch tagsüber geschlossen gehalten und bei Einbruch der Dunkelheit die Rollos heruntergelassen. Da befleißigt man sich einer distanzierten Freundlichkeit, weiß nicht viel vom Nachbarn – die Automarke und wann er den Rasen mäht – und will auch nicht mehr wissen. Man will sich nicht mehr in die Töpfe gucken lassen. In den neuen Vierteln sind auch die Einheimischen in der Minderzahl: Ehemalige Kurgäste aus dem Ruhrgebiet, Beamte, Gewerbetreibende, Kaufleute aus den umliegenden Städten und Dörfern sind hierhergezogen, haben Ruhe gesucht und billiges Bauland gefunden.

Im Roman ‚Lilar‘ wird nun erzählt, auf welche Weise in einem Neubauviertel am helllichten Tag unter den Augen der Nachbarn eingebrochen wurde. Eine betroffene Nachbarin erzählt danach unten im Dorf:

Ja natürlich hätten sie den Möbelwagen gesehn, wer könne schon einen Möbelwagen übersehen, sagten die Nachbarinnen Frau Placzek und Frau Resinski den Polizeibeamten, die wie Archäologen mit feinen Pinselchen und Folien durch das Haus des Oberamtmanns in Ruh Paul Frerick gingen und sehr sorgfältig Türklinken und Möbel-oberflächen behandelten.

Sie hätten Kaffee getrunken auf ihrem Balkon. Da habe so gegen vier der Wagen angehalten. Drei Männer in blauen Arbeitsanzügen seien ausgestiegen, seien die Auffahrt hoch um die Ecke gebogen. Die Haustür könnten sie nicht einsehen, deshalb könnten sie auch nicht sagen, ob die Männer einen Schlüssel gehabt hätten oder nicht. Zwei Stunden hätten sie eingeladen. Teppiche Bilder Kisten und die schönen Bauernschränke. Frericks seien ja häufig weg, wenigstens seien die Rollos oft unten. Es sei ihnen zwar merkwürdig vorgekommen, daß Frericks umziehen wollten und dann auch noch mitten im Monat und ohne daß sie dabei gewesen wären, aber möglich, möglich sei alles, so genau kenne man sich ja doch nicht, um alles zu wissen.

Paul Frerick stand im leeren Wohnzimmer im offenen Fenster und schien in Gedanken versunken zu sein und sah wenig intelligent aus. Seine Frau stand auf dem Balkon, hielt fest eine Hand auf den Mund und sah bitter auf die Straße, auf den Polizeibus, in dessen Mitte hinter einer offenen Tür ein Beamter an einem Tisch das Protokoll schrieb.

Sogar einen Safe hätten Frericks gehabt, sagte Frau Placzek, und was hätten sie darin gehabt: Spezialkondome, und das in dem Alter.

Frau Resinski nickte dazu und war erstaunt, daß diese von ihr an den Zentralstellen des Dorfes verbreitete Information nicht die von ihr erwartete Wirkung hatte. Die Moosberger waren von etwas anderem berührt. Beim Metzger sagten die Frauen, früher wäre so was gar nicht möglich gewesen, da wäre niemand auf die Idee gekommen, von Moosberg wegzuziehen, wenn er mal gut hier gewohnt hätte, und wenn dann bestimmt nicht mit einem Möbelwagen und drei blauen Packern. Unten im Dorf hätte so was auch gar nicht passieren können, da hätten die Nachbarn gewußt, daß die Frericks in Urlaub seien und wären hingegangen zu den Packern und hätten sie gepackt.

Und abends in der Moosbergklause sagten die Männer, das sei ja ein Ding. Und nicht daß man den Frericks da oben die Wohnung ausgeräumt habe, sei schlimm, die würden ja sowieso so geschwollen tun, als hätten sie einen Geldschisser zu Haus, sondern daß solche Großstadtmethoden auch schon hier fruchteten. Das Neubaugebiet sei ein Krebsgeschwür, und es sei leider schon so verzweigt, daß es nicht mit einem Schnitt entfernt werden könne. Die Männer nickten und waren erst wieder verschiedener Meinung, als jemand die ideale Aufstellung.

Der Einbruch unter den Augen der Nachbarn ist ein Beispiel für viele Veränderungen in den Dörfern. So wie Nachbarn oft wenig voneinander wissen, wissen wollen, schwindet auch das Interesse für das Dorf, für die Anliegen der Gemeinde. Ein Indikator ist auch die schwindende Bereitschaft, in Dorfvereinen mitzuwirken, bei Kommunalwahlen zu kandidieren oder wenigstens wählen zu gehen. Zwischen 30 und vierzig Prozent pendelt die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen. Oft weiß man nicht mehr, wer im Gemeindeparlament sitzt. Dabei wäre vor Ort noch etwas zu bewirken. Die Aufmerksamkeit auf unsere unmittelbar Umwelt wird leicht abgezogen zu den neuen Nachbarn, die man noch weniger kennt, zu den ‚Nutzern‘ der sozialen Medien, zu den wechselnden Ereignissen auf der Welt, die man schnell wieder vergisst.

Als nächste Folge kommt unser Schlussbetrachtung. Die Roderich-Feldes-Gesellschaft plant für die nächste Zeit eine öffentliche Veranstaltung zu Feldes und zu ‚Lilar‘.


Diese Beitragsserie stammt von Albrecht Thielmann, Hartigstraße 10, 35683 Dillenburg, Telefon (02771) 829147.

Damals – die Geschichtsseite der Tageszeitung – hat am 04.01.2023 eine Sonderseite „Der Region ein Denkmal gesetzt“ veröffentlicht.


Roderich-Feldes-Gesellschaft plant Aktion „Eine Region liest ein Buch“

Vorstand der Roderich-Feldes-Gesellschaft (von links): Manfred Schmidt, Harro Schäfer, Vorsitzender Albrecht Thielmann, Klaus Petri und Achim Gutbrod.

„Eine Region liest ein Buch“ ist das Motto für ein Projekt, das sich die Roderich-Feldes Gesellschaft vorgenommen hat. Der Roman „Lilar“ von Roderich Feldes wird dabei im Mittelpunkt stehen.

Mit vier Kommunen im Dillgebiet, Dillenburg, Haiger, Dietzhölztal und Eschenburg, wird zur Zeit die literarische Veranstaltungsreihe „Eine Region liest ein Buch“ vorbereitet. Auch für Eibelshausen, wo der Verein im Heimatmuseum schon mehrmals aufgetreten ist. „Viele Szenen des Romans enthalten Erfahrungen vom Leben in diesen Gemeinden“, erinnert Vorsitzender Albrecht Thielmann. In den Nachrichtenblättern der Kommunen erscheinen zur Zeit kommentierte Auszüge aus dem Roman „Lilar“.

Für Stadtbibliotheken und andere öffentlichen Orte, auch für einem Rundgang durch die Gassen Dillenburgs oder in den Höhen der Hauberge bei Offdilln werden Lesungen geplant. Diese sollen ergänzt werden durch Foto-Ausstellungen zur „Kulturform Dorf“. Im Roman sind ausdrucksvolle Zeugnisse für das zu lesen, was einst das heimische Dorfleben ausmachte. Ebenso zeigt er unerbittlich die Verluste, die im Wandel entstanden.

Neu formiert wurde der Vorstand bei der jüngsten Jahreshauptversammlung: Vorsitzender bleibt Albrecht Thielmann, sein Stellvertreter wurde Manfred Schmidt, ehemals Bürgermeister in Hüttenberg. Neuer Schriftführer wurde der Pädagoge Eno Soltani, der 2015 als jugendlicher afghanischer Flüchtling ins Dillgebiet kam. Kassierer bleibt der Steuerberater i.R. und ehemalige Dillenburger Achim Gutbrod. Zum Beisitzer gewählt wurde wieder der Offdillner Heimatforscher Harro Schäfer und neu im Vorstand ist der Wetzlarer Lehrer Klaus Petri.

Im letzten Teil des Abends wurde über ein zentrales Zitat aus dem Roman diskutiert. Es handelt von der Verantwortung des Bürgers in einer unübersichtlichen Umwelt:

„Wenn eine Straße gebaut wird, ist keiner dafür verantwortlich. Die einen haben bloß den Verkehr gezählt, die anderen haben Richtlinien beschlossen, wie eine Straße beschaffen sein sollte bei einer bestimmten Verkehrsdichte. Wieder andere entwerfen Pläne, die von Gutachtern geprüft werden, die kleine Korrekturen anbringen (…): Verantwortung können wir natürlich nicht einfach wupp! übernehmen, wir müssen uns wie unsere Vorfahren als ein Stück Natur begreifen, müssen uns wieder abhängig fühlen von natürlichen Größen, von der Zeit, vom Ort, an dem wir wohnen und mit dem wir so verbunden sein sollen wie ein Baum. Nur dann kann es uns schmerzen, wenn die Vermessungsautos kommen, die Bagger und Raupen. Wir sind ein Stück Natur, nur wird uns ausgetrieben, das zu sehen.“

Dieses Zitat zeigt, warum nach Erscheinen des Romans 1980 die Zeitung „Die Welt“ schrieb: Feldes „schärft das ökologische Bewusstsein“.

Kontakt: Die Roderich-Feldes-Gesellschaft ist erreichbar per E-Mail an die Adresse r.feldes.gesellschaft46@gmx.de – eine Internetseite für den Verein ist geplant.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht aus Vorstand, Verwaltung und Verbänden (30.03.2023)

Zur Sitzung der Gemeindevertretung am 30.03.2023 berichtet Bürgermeister Götz Konrad.

Gesamt-Gemeinde:

  1. Ideenwettbewerb um Ehrenteller: Für die Neugestaltung unseres „Ehrentellers“ oder einen Nachfolger als Auszeichnung fürs Ehrenamt hat der Gemeindevorstand einen Ideen-Wettbewerb gestartet. Als Preis wird eine Schwimmbadkarte im Wert von 50 € ausgelobt. Die Ideen sollen bis zum 30.09.2023 gesammelt werden.
  1. Gespräche zur Gesundheitsversorgung: Mit Dr. Johannes Rein von der IWG-Gruppe, mit dem Landarztnetz, einzelnen Ärzten und Interessenten an einer Zusammenarbeit laufen Gespräche. Nach den Ferien kommen die beiden Gemeindevorstände von Eschenburg und Dietzhölztal zusammen, um Möglichkeiten der Kooperation unter den Kommunen zu diagnostizieren.
  1. Glasfaser bis Ende März gratis buchen: Bis Ende März können bei der Telekom noch kostenlos Hausanschlüsse gebucht werden, was weitere Bauarbeiten nach sich ziehen wird. Die Mängelliste ist von den beteiligten Firmen dann abzuarbeiten. Mehr Informationen zur Verfügbarkeit und den Tarifen der Telekom:
  • Telekom Partner expert klein Dillenburg, Herwigstraße 30, 35683 Dillenburg
  • Telekom Shop Dillenburg, Hauptstr. 90, 35683 Dillenburg
  • Radio Weller, Hauptstr. 101, 35745 Herborn
  • telekom.de/glasfaser
  • 0800 22 66100
  1. Hunde in Feld und Wald anleinen: „Hunde sind während der Brut- und Setzzeit (15. März bis einschließlich 15. Juli) im Wald und auf Wiesen an der Leine zu führen“, heißt es in der Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde Eschenburg. Und das steht auch so auf jedem Hundesteuerbescheid. Diese Anleinpflicht ist von der Gemeindevertretung eingeführt worden, um die Tiere in der Natur zu schützen: In dieser Zeit brüten Tiere und bringen ihre Jungen zur Welt, deshalb ist Vorsicht geboten. Dabei muss ein Hund erst gar nicht „wildern“, schon ein neugieriges Schnüffeln stört schon mehr als wir ahnen. Und weil im jetzt rasch sprießenden Gras, am Waldesrand und am Ufersaum die „Kinderstube der Natur“ Vorrang hat, müssen wir auch unsere treuesten Vierbeiner an die Leine nehmen.
  1. Neue Stiefel für die Feuerwehr: Die notwendige Schutzkleidung liefert die Firma K&S Feuerwehrtechnik (Hungen), die mit 18.842,46 € das wirtschaftlichste unter den zwei vorliegenden Angeboten abgegeben hat.
  1. Hilfe statt Rechnung schicken: Die Stadt Haiger dankt mit einem Schreiben vom 22.02.2023 für die vielfältige Hilfe beim Waldbrand im August 2022. Im Gesetz steht für einen solchen Fall, dass diese gegenseitige Hilfe unentgeltlich erfolgt. Die Gemeinde Eschenburg hat Schläuche, Armaturen und andere Ausrüstungsteile, welche bei dem Einsatz zerstört wurden bzw. wir nicht zurückerhalten haben, für knapp 4.000 € ersatzbeschafft. Auch der mobile Löschwasserbehälter, der nach dem Waldbrand nicht mehr zu gebrauchen ist, wird uns in der Neubeschaffung rd. 5.000 € kosten. Auf der Ebene der Bürgermeister-Kreisversammlung soll nun eine Vereinbarung ausgearbeitet werden, die bei einer solchen gegenseitigen Hilfe den Verzicht auf Kostenerstattung grundsätzlich festlegt. Tenor: Wir schicken uns gegenseitig Hilfe und keine Rechnungen! Diese Vereinbarung wird von der Gemeindevertretung zu beschließen sein.
  1. Gespräche mit Gemeindebrandinspektoren: Nach einer ersten Runde bei der Ernennung neuer und Ehrung ausscheidender Wehrführer hat der Gemeindevorstand mit den Beratungen begonnen, wie die professionelle Hilfe im Ehrenamt weiter entlastet und unterstützt werden kann. In einer zweiten Runde ging es konkret um hauptamtliche Gerätewarte, wie sie z. B. im Kreis Gießen auch bei Kommunen gleicher Größe eingeführt worden sind. Diese Lösungen sind nun genauer zu betrachten und zu besprechen.
  1. Zukunfts-Beruf Zerspanungstechniker: Beim nächsten „Bürger-Forum online“ am 26. April geht es um Zerspanungsmechaniker und andere Zukunfts-Berufe. Damit doch noch eine Klasse an der Berufsschule in Dillenburg gebildet werden kann, werden bis August ein Dutzend neue Auszubildende in der Region gesucht. Wir helfen mit unserer Video-Veranstaltung, die um 20 Uhr beginnt. Informationen und Zugangswege über eschenburg.de/forum im Internet.
  1. Aussteller und Ausbilder anmelden zur Energie-Messe: Am 11. + 12. November steigt die elfte Auflage der Beratungsbörse (jeweils 11 bis 17 Uhr in der Mehrzweckhalle). Neben Tipps und Tricks fürs Sanieren und Sparen geht es hierbei verstärkt um die E-Berufe, mit denen Energiewende und Klimaschutz gelingen können. Aussteller, Ausbilder und Referenten sollten sich alsbald anmelden. Mehr Informationen unter endlich-energie.de im Internet.
  1. „Eschenburg UNTERNEHMEN“: Unter dem Stichwort ist ein Runder Tisch für Wirtschaft & Gesellschaft eingerichtet. Die Termine sind für dieses Jahr eingerichtet, die Themen werden gesammelt und dann gemeinsam angegangen. Die Termine sind 17. Mai, 6. September und 28. November. Treffpunkt ist – soweit nichts anderes vereinbart und unter eschenburg.de/unternehmen bekannt gegeben wird – jeweils 20 Uhr das Sitzungszimmer 1.01 im Rathaus. Als Themen für das Treffen im Mai sind geplant: Zukunft für Zukunfts-Berufe, „Regional-Portal – von der Such-Maschine zur Find-Gemeinschaft“, Wegweiser-System fürs Gewerbegebiet Heerfeld, Ortspläne in den Vitrinen und Energie-Messe. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer in Kontakt kommen und auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei buergermeister@eschenburg.de per E-Mail.  
  1. Energiesprechstunde und -Beratung: Für die „Energiesprechstunde“ im Rathaus laufen die Anmeldungen telefonisch über die Rathaus-Zentrale (02774) 915-0 während der Dienstzeiten. Die „Energiesprechstunde“ im Rathaus findet jeden ersten Montag im Monat ab 14 Uhr statt und wird von der Verbraucherzentrale Hessen kostenlos angeboten. Ratsuchende erhalten Tipps zum Sanieren und Energiesparen sowie Informationen zur Bestandssanierung, Heiztechnik, Regenerativen Energien und Fördermöglichkeiten. Neben der monatlichen Energiesprechstunde im Eschenburger Rathaus gibt es auch die Möglichkeit, Energieberater Bernd Schütz für einen Vor-Ort-Termin zu buchen. Einen Vor-Ort-Termin macht man direkt mit Bernd Schütz aus. Der Bauingenieur ist erreichbar per E-Mail an ibwbautechnik@web.de, Telefon (02774) 921843 sowie mobil (0152) 09832874. Eine Energieberatung zuhause kostet 30 € Gebühr.  
  1. „Aufholen nach Corona“: Für das Aktionsprogramm stehen der Gemeinde 10.384,36 € zur Verfügung für Vereine und Veranstaltungen. Um Zuschüsse auf 39 Anträge zu verteilen, werden wir 50 % der beantragten Zuwendung bewilligen und auf maximal 2.000 € Gesamt-Zuschuss pro Verein/Veranstalter deckeln. Wenn alle Aktionen so stattfinden, würde das in Summe 12.115 € Förderung bedeuten. Was fehlt, wird aus Mitteln der Gemeinde ergänzt.
  1. Benefiz-Konzert und Spendenportal beflügeln „Stiftung für Eschenburg“: Das Konzert zugunsten der „Stiftung für Eschenburg“ haben Mark Heinzel und seine Ehefrau Viktoria Lakissova in der Aula der Holderbergschule gegeben. Mit Bratsche und Flügel spielten sie Beethovens „Notturno für Viola und Klavier D-Dur, op. 42“ und die „Sonate für Viola und Klavier f-moll, op. 49“ von Anton Rubinstein (mehr über das Benefiz-Konzert, die beiden Musiker und die Vorgeschichte unter eschenburg.de/benefizkonzert). Statt eines Eintritts wurde um Spenden und weitere Stiftungen gebeten für die „Stiftung für Eschenburg“, die sich auch den Schulen, Spielstätten und vor allem Spielplätzen verpflichtet sieht. Im „Klingelbeutel“ waren spontan 713,39 €. Unter dem Dach der Stiftergemeinschaft, die eigens von der Sparkasse Dillenburg gegründet worden ist, gibt es auch für die „Stiftung für Eschenburg“ ein Spendenportal, das online ganz einfach über einen QR-Code erreichbar ist. Mehr unter www.eschenburg-de/stiftung im Internet.
  1. Neueintritte nähren Chance für Neustart beim KKED: Wenn der 1989 gegründete Kulturkreis Eschenburg-Dietzhölztal bis zur Mitgliederversammlung am 5. Mai einen neuen Vorstand findet, muss keine Auflösung des Vereins beschlossen werden. Ob und wie es weitergeht, entscheiden die Mitglieder bei der Mitgliederversammlung am 5. Mai. Informationen und Beitrittsformulare gibt es unter kked.de im Internet.
  1. Eschenburg hilft… Gemeinde mietet Wohnungen und Häuser an: Für Flüchtlingsunterbringung mietet die Gemeinde Eschenburg Wohnraum an. Für den April hat der Lahn-Dill-Kreis die Zuweisung von 19 Flüchtlingen aus der Ukraine an die Kommune angekündigt. Um nicht Dorfgemeinschaftshäuser und Mehrzweckhalle belegen zu müssen, sucht die Gemeinde weiter Wohnraum und brauchbare Möbel. Für Angebote und Anfragen ist die E-Mail-Adresse hilfe@eschenburg.de eingerichtet worden. Unter der Adresse eschenburg.de/hilft gibt es weitere Informationen im Internet.
  1. Sprache als Schlüssel: Für das Sprachförderungs-Programm „Hippy“, das vom DRK-Kreisverband organisiert wird, stellt die Gemeinde jährlich 1.600 € bereit, solange Familien in Eschenburg betreut werden.
  1. Vertrag für Familienzentrum: Für Begegnungs- und Familienzentrum haben die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal mit dem Verein „Das Projekt – Soziale Arbeit Eschenburg Dietzhölztal“ (projekt-ev.de) den Kooperationsvertrag abgeschlossen. Zur Finanzierung tragen die beiden Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal für das Jahr 2023 mit einem Anteil von je 18.500 Euro bei. Zur Deckung der Inflation wird der Beitrag jährlich um 2 % erhöht. Nach spätestens 5 Jahren soll die Refinanzierung gemeinsam überprüft werde.
  1. Vereinbarung für Netzwerk Jugend fortführen: Die Förderung für unser „Netzwerk Jugend Eschenburg + Dietzhölztal“, seit Mai 2023 auch getragen vom Verein „Das Projekt – Soziale Arbeit Eschenburg Dietzhölztal“ (projekt-ev.de), soll nach den ersten zwei Jahren verlängert werden, ebenso mit einer jährlichen Erhöhung des Zuschusses um 2 %.
  1. Vergaben: Durch die frühe Haushaltsgenehmigung konnten die Ausschreibungen plangemäß früh erfolgen und bereits folgende Vergaben beschlossen werden:  
  • Straßenunterhaltung Jahresvertrag: Die Firma Grimm (Herborn) in der ARGE Grimm/Bernshausen-Bau war unter sieben Angeboten am günstigsten.
  • Feldwege und Gewässerunterhaltung: Firma Gerhardt & Weigel (Haiger) bester Anbieter unter 5 Offerten.
  • Flurstraße: 17 Firmen hatten die Ausschreibungsunterlagen heruntergeladen, 8 abgegeben. Für anstehende Tief- und Leitungsbauarbeiten wird die Firma Bernshausen-Bau GmbH & Co.KG (Bad Laasphe) zum Angebotspreis von 248.927,65 € brutto beauftragt. Das teuerste Angebot lag bei fast 358.000 €.
  • Oranienstraße & Talstraße: Für die Tief- und Leitungsbauarbeiten haben sich 16 Firmen interessiert und davon 9 beworben. Firma Hönig & Müller GmbH & Co.KG (Sinn) ist mit 215,458,89 € brutto am günstigsten. Das teuerste Angebot rangiert bei über 339.000 €.
  • Schwarzbachstraße: Die Firma Hans-Georg Grimm GmbH & Co. KG (Herborn) besorgt die Tief- und Leitungsbauarbeiten zum Brutto-Preis von 093,43 €. Der teuerste der sieben Bieter wollte dafür fast 347.000 €
  • Dachabdichtungsarbeiten (Dienstleistungszentrum und KiTa Simmersbach) besorgt Firma Thilo Reh zum Paket-Preis von rd. 87.000 €. Ein zweites Angebot lag bei über 151.000 €.
  • Schreinerarbeiten (Austausch Kunststofffenster in den Kindertagesstätten Eiershausen, Simmerbach und Hirzenhain/Bahnhof) besorgt die Firma Jochen Bach (Eschenburg) zum Angebotspreis von 33.983,43 €. Sechs Firmen wurden aufgefordert, die Ausschreibungsunterlagen als Download zu beziehen, drei Firmen haben davon Gebrauch gemacht.
  • Trockenbauarbeiten (KiTa Simmersbach) soll die Firma Donath Heimdecor GmbH & Co. KG (Eschenburg) möglichst in den drei Wochen Schließung während der Sommerferien besorgen, nachdem sie mit 20.010,98 € brutto das günstigste der drei eingegangenen Angebote hatte.
  1. Hilfe für den Wegebau: Als Nachfolger des 15 Jahre alten Anbaugeräts für die Unterhaltung von Feld-, Wald- und Wirtschaftswegen kaufen wir einen Anbaugrader des Herstellers HEN bei der Firma Fuchs (Eschenburg) zu dem Netto-Gesamtpreis von 25.712 €.
  1. Baulücken- und Leerstandsbörse: Um den Bedarf an Bauplätzen zu belegen und Leerstände durchs „Lotsen“ verhindern zu können, soll eine Baulücken- und Leerstandsbörse auf der Internetseite der Gemeinde eingerichtet werden.
  1. Neuer Maurer für Bauhof: Die neu geschaffene Stelle am Bauhof konnte besetzt werden. Der neue Mann kommt zum 1. Mai.
  1. Ansprechpartner für Radverkehr gesucht: Per Ausschreibung sucht die Gemeinde Eschenburg eine oder einen ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten. Es wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 € pro Monat sowie ein Sitzungsgeld für die Teilnahme an Sitzungen mit dem Thema Radverkehr gezahlt.
  1. Mitmachen beim „Stadtradeln“: In der Zeit vom 01.-21.07.2023 nimmt der Kreis und viele seine Kommunen teil beim Stadtradeln (stadtradeln.de). Bei diesem Wettbewerb kann jeder 21 Tage in die Pedale treten für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in seiner Kommune.

Kommission Zukunft

Die „Kommission Zukunft” (kurz: KommZu – im Internet zu finden unter www.eschenburg.de/zukunft) setzt sich für Umwelt, Natur und Klimaschutz sowie für nachhaltiges Planen und Bauen ein. Derzeit werden folgende Aktionen unterstützt:

  • Aktion saubere Landschaft: Mit einem Verpflegungszuschuss wird die „Kommission Zukunft“ alle Aktionen begleiten und dafür die Werbetrommel rühren. Nachdem in Wissenbach Ende März die Umwelttage mit vielen Kindern und Jugendlichen gestartet worden ist, stehen die nächsten Termine an:
    • 04.2023 14:00 Uhr Hirzenhain, Treffpunkt am Feuerwehrhaus, Abschluss Alter Friedhof
    • 04.2023 10:00 Uhr Simmersbach, Treffpunkt u. Abschluss am Dorfweiher
    • 04.2023 16:00 Uhr Roth, Treffpunkt und Abschluss an der Schutzhütte
    • 04.2023 10:00 Uhr Eibelshausen, Treffpunkt und Abschluss am Vereinsheim des Verkehrs- und Verschönerungsvereins im Dombach
    • 05.2023 10:00 Uhr Eiershausen, Treffpunkt Festplatz 
  • „Baby-Baum“ im „Bürgerwald“: Die nächste Pflanzaktion ist am 22.04.2023 um 10 Uhr. Der Weg zum „Bürgerwald“ ist ab dem Bauhof ausgeschildert. Für Neugeborene übernimmt die „KommZu“ die Kosten für die Pflänzchen, somit können Familien für ihren Nachwuchs einen Baum wachsen lassen. Für Spenden und Infos sind unter buergerwald-eschenburg.de weitere Infos zu finden.  
  • „Unser Dorf soll grüner werden”: Statt den Garten mit Schotter zu einer Wüste zu verwandeln und lieber mit mehr Grün das Klima zu schützen, soll im Herbst eine Pflanzaktion für zuhause angeboten werden. Interessenten bekommen Tipps von heimischen Experten und auch ein Bäumchen geschenkt zum Selberpflanzen.

Bearbeitete Beschlüsse

  • Defibrillatoren (06.10.2022, TOP 19): Der Auftrag zur Beschaffung von 8 Defis ist erteilt worden an Jürgen Hoffmann (Angelburg), der mit 14.784,56 € das günstigste von 3 Angeboten vorgelegt hatte. Davon sollen 7 Geräte zentral in jedem Ortsteil, einschl. Hirzenhain/Bhf. angebracht werden. Die Anbringung erfolgt im Außenbereich eines Gebäudes. Ein weiteres Gerät soll im Rathaus vorgehalten werden, welches für größere Veranstaltungen vermietet wird.
  • Planungsrechtliche Steuerung von Vergnügungsstätten (16.02.2023, TOP 10): Über die Möglichkeiten, einen entsprechenden Bebauungsplan nach § 13 BauGB aufzustellen, hat die Verwaltung eine Informations-Vorlage erarbeitet. Der Gemeindevorstand gibt diese Vorlage allen drei Ausschüssen zur Kenntnis und empfiehlt der Gemeindevertretung, entweder im Nachtragshaushalt oder im kommenden Haushalt die nötigen Mittel bereitzustellen. Darüber hinaus bittet der Gemeindevorstand um Vorschläge, welches Gebiet überplant werden soll.

Eibelshausen: 

  1. Der Sportverein „Grün-Rot“ Eibelshausen hat den ausgehandelten Pachtvertrag fürs Holderbergstadion unterschrieben. Nun können die Pläne für eine Sanierung gemeinsam angegangen werden.
  1. In der Rehgartenstraße sind noch Mängel zu beseitigen. Nachdem die mit dem Projekt beauftragte Firma unseren Aufforderungen nicht nachgekommen ist, haben wir gemäß § 8 VOB/B den Vertrag fristlos gekündigt und melden Schadenersatzansprüche an. Abgerechnet werden nur die erbrachten Leistungen, mit den ausstehenden Arbeiten ist ein anderes Unternehmen zu beauftragen.
  1. Für die Eiershäuser Straße kam aus der Bürgerschaft die Anregung, einen Fußgängerüberweg einzurichten. Da es eine Gemeindestraße ist und die Gemeinde für die Kosten aufkommen müsste, ist das Thema genau zu beobachten und bewerten. Weil es keinen einzelnen Weg zu den Schulen gibt, sondern verschiedene, ist eine Überquerungshilfe schwer zu platzieren. Womöglich wäre ein mobiles Messgerät für Tempo-Kontrollen hier sinnvoller, was aber aus dem Haushaltsplan gestrichen wurde. Wichtig ist, dass Unfälle der Polizei gemeldet werden, damit sie auch dort in der Statistik stehen.

Hirzenhain:

  1. Für einen Windpark unserer Lahn-Dill-Bergland Energie GmbH am Mattenberg/Hornberg sind die seit Herbst 2021 laufenden Verhandlungen mit den privaten Partnern ins Stocken gekommen. Das gilt auch für den Bestandswindpark in Hirzenhain, aus dem die LDBE gerne einen Solarpark für GmbH und Genossenschaft gestalten wollte. Am Hornberg könnte eine Windkraftanlage im Ensemble mit der Energie-GmbH realisiert werden, wofür die kommunalen Grundstücke bereitgestellt sind. Auf den privaten Grundstücken alleine kann keine Anlage gebaut werden. Sollte die LDBE dort nicht bauen, wird auch die Gemeinde und alle anderen Beteiligungsmöglichkeiten leer ausgehen.
  2. Mit einer tollen Chronik und vollem Programm wird das große Jubiläum 100 Jahre Segelfliegerclub Hirzenhain gefeiert. Wie auf der Internetseite sfc-hihai.de nachzulesen ist, sind am 12. Mai der Festgottesdienst, am 13. Mai der Festkommers, das Fliegerfest zu Pfingsten (26.-28. Mai), ein Festzug am Pfingstmontag (29. Mai) sowie ein Oldtimer- und Doppeldecker-Treffen & Fly In (8. + 9. Juli) und ein Seglertreffen (23.+24. September) die Höhepunkte.

Wissenbach:

  1. Zum Bau eines neuen Dorfplatzes sind die Pläne mit dem Ortsbeirat abgestimmt, nun wird der Abriss des Alten Rathauses angegangen. Nach dem Schadstoffgutachten (Kosten: 4.928,39 €) kann nun der „Bauantrag“ zum Abriss des alten Rathauses in Wissenbach gestellt werden. Der für 60.706,66 € erteilte Abriss-Auftrag erhöht sich um weitere 4.938,50 €, die für die Entsorgung von 15 m2 Fliesenkleber aus der Küche anfallen. Damit steigen die Kosten für den reinen Abriss auf 66.545,16 €.
  1. Für einen Outdoor Fitnesspark an der Freizeitanlage „Alter Wissenbacher Sportplatz“ haben wir einen Förderantrag ans Regionalbudget beim Lahn-Dill-Bergland gestellt. Die Idee des Ortsbeirates, mit diesem Förderprogramm für Wissenbach Bänke zu beschaffen, geht leider nicht so einfach. Auch bei diesem Förderprogramm sind die Vorgaben und Vorschriften vielfältig.
  1. Der Rassegeflügelzuchtverein 1958 Wissenbach hat sich aufgelöst. Das restliche Vereinsvermögen in Höhe von 1.876,16 € geht an den Förderverein der Kita „Meisennest“.

Simmersbach:

  1. Die Pläne für das Feuerwehrgerätehaus in Simmersbach sind mit der Wehr abgestimmt. Nun werden Unfallkasse Hessen und der Technische Prüfdienst einbezogen.
  1. Manfred Geil erhält den Ehrenamtspreis der Gemeinde Eschenburg für sein treues Engagement. Von 1974 bis 2000 war er Vorsitzender des Verschönerungsvereins in Simmersbach, danach der Hüttenwart der Schutzhütte. Von 1993 bis 2006 in der Gemeindevertretung und danach bis 2011 im Ortsbeirat Simmersbach hat er die Gremien der Gemeinde unterstützt. Mit der Urkunde soll ab jetzt der Ehrenamtspreis mit einem Füller im Etui als Geschenk verliehen werden.
  1. Wie ein „Dorfplatz“ in Simmersbach günstig gestaltet werden kann, will der Ortsbeirat klären.
  1. Widersprüche zum Straßenbeitrag „Obere Lenzstraße“ und „Feldstraße“ wurden zurückgezogen. Nur ein Widerspruch zum Erschließungsbeitrag „Obere Lenzstraße“ wird nun an den Anhörungsausschuss des Lahn-Dill-Kreises weitergeleitet, nachdem der Gemeindevorstand dem Widerspruch nicht abhelfen kann.

Eiershausen:

  1. Für die Obstbaumanlage „Im Winkel“ werden weitere Obstbaumpaten gesucht. In der Obstbaumanlage „Im Winkel“ Eiershausen stehen insgesamt 80 Obstbäume, die als Ausgleich für das Gewerbegebiet Heerfeld angelegt worden sind. Für Obstbaumpatenschaften sind 43 Obstbäume vergeben und noch 37 verfügbar. Mehr Informationen unter eschenburg.de/obstbaumpate im Internet.
  1. Für die Bauarbeiten in der Flurstraße sind die Anlieger in einer Versammlung informiert worden. Mitte Mai sollen die Erneuerung von Kanal, Wasserleitung und Straße beginnen. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt 10 bis 12 Wochen.
  1. Mit einem Informations-Schreiben sind die Anlieger der Schwarzbachstraße über die Baustelle informiert worden, die in den Sommerferien beginnen soll und voraussichtlich über zehn Wochen durchs Dorf „wandert“ von der Abzweigung Betzelbachstraße bis zum Ortsausgang in Richtung Eibelshausen. Die Gemeindewerke Eschenburg planen, in diesem Abschnitt den Abwassersammler zu erneuern. Der aktuell im Gehweg (Südseite) liegende Kanal wird stillgelegt und durch einen neuen Kanal ersetzt, der dann in der Fahrbahn der Schwarzbachstraße (L3043) verlegt wird. In dem Zuge wird die Gemeinde die Gehwegoberfläche der Südseite grundhaft erneuern. Zusätzlich wird die Bushaltestelle im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses barrierefrei ausgebaut.

Gemeindewerke Eschenburg

  • Hochbehälter-Sanierung teurer: Die Betonsanierungsarbeiten für den Hochbehälter „Arthel“ sind von Betriebskommission und Gemeindevorstand ausgeschrieben und wegen der Eilbedürftigkeit vergeben worden, auch wenn die Kosten die Haushaltsmittel übersteigen. Im Wirtschaftsplan sind mitsamt den Planungskosten 450.000 € eingeplant. Das wirtschaftlichste der sechs Angebote kam von der Firma GFB (Essen) mit einem Netto-Preis von 476.953,22 € für die Erneuerung der Wasserkammern des Hochbehälters. Mit dem Honorar für den Planer fallen für das Projekt insgesamt 522.559,11 € an. Die Summe liegt damit rund 73.000 € über dem Ansatz im Wirtschaftsplan. Weil die Erneuerungsarbeiten im Hochbehälter erforderlich sind, um die Trinkwasserqualität sichern zu können, wird die Gemeindevertretung gemäß § 100 HGO über die Mehrkosten informiert.
  • Jahresverträge verlängert: Als Bauunternehmen hilft die Bietergemeinschaft Gerhardt & Weigel (Haiger) und Erich Oppermann GmbH (Dietzhölztal) auch weiterhin den Gemeindewerken. Bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr waren zwei Verlängerungs-Optionen abgefragt, von denen die erste gezogen wird und das bewährte Gespann weiter beschäftigt. Für die Regulierung von Schachtabdeckungen bekommt die Fa. Oppermann den Jahresvertrag ebenfalls das erste Mal verlängert.
  • Gemeinsame Finanzierung prüft: Die Wasserwerke Dillkreis Süd wollen prüfen, ob ihr Bauprogramm – in den Jahren 2024 bis 2028 stehen Investitionen für etwa 6 Mio. € an – auch über Investitionszuschüsse der zwölf Mitgliedsgemeinden finanziert werden kann.

Abwasserverband „Obere Dietzhölze“

  1. Planung für Neubau wird ausgeschrieben: Nachdem der Vorstand im Januar beschlossen hat, die Planung und das Bauprogramm auszurichten auf einen zukunftsfähigen Neubau, wird die Planung neu ausgeschrieben. Die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner hatte zuvor dargelegt, dass nur ein Neubau der Kläranlage die steigenden Anforderungen in der Abwasserbehandlung zukunftssicher leisten kann. Gegenüber einer Sanierung mit etwa 16 Mio. € ist der Neubau auf dem Gelände der Klärschlammvererdungsanlage mit bislang grob kalkulierten 28 Mio. € teurer, aber günstiger als ein Neubau im Bereich der bisherigen Teichanlage in Wissenbach, was mit 33 Mio. € angenommen wurde.   
  1. Gas und Glas bis zum Klärwerk: Ein Erdgasanschluss bis zur Kläranlage steht im Bauprogramm 2021-2026 des Abwasserverbandes „Obere Dietzhölze“, um die Prozessleistung zu optimieren. Die EAM ist zum Angebotspreis von 84.874,17 € mit dem Bau beauftragt worden. Ein Glasfaseranschluss wird dabei mitverlegt.  
  1. Neue Ausbildung: Eine junge Frau, die bereits ein Praktikum am Klärwerk absolviert hat, beginnt im Sommer die Ausbildung zur „Fachkraft für Abwassertechnik“. Der vorherige Auszubildende hat in einem spezialisierten Industrie-Betrieb eine Stelle gefunden, wo seine Kenntnisse in der Labortechnik gefragt sind.

Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“

  1. Hohe Reichweite: Die Besucher-Befragung Ende Januar und Anfang Februar hat gezeigt, dass das Freizeitbad „Panoramablick“ eine hohe Reichweite in der Region hat. Gezählt wurden die Besucher, die ein Ticket gelöst haben. 22 % der Besucher kommen aus Eschenburg, 10 % aus Dietzhölztal. Bei der Besucher-Befragung 2012 waren es noch 28 und 17 Prozent aus den beiden Gemeinden. Deutlich gestiegen ist der Anteil der Dillenburger: 21 % unserer Bad-Besucher kommen aus der Oranierstadt, wo das „Aquarena“-Schwimmbad wegen Sanierung geschlossen ist. Vor zehn Jahren kamen 8 % aus Dillenburg.  
  1. Kreis zahlt mehr fürs Schulschwimmen: Seit 2018 zahlt der Lahn-Dill-Kreis für jeden Teilnehmer am Schulschwimmen 4 €. Der Lahn-Dill-Kreis will seine acht Schwimmbäder fürs Schulschwimmen – derzeit gibt es Hallenbäder in Aßlar, Dillenburg, Ehringshausen, Eschenburg/Dietzhölztal, Haiger,  Solms, Wetzlar und Lahnau – stärker unterstützen und hat für 2022 rückwirkend auf 5,50 € erhöht.  Ab 2023 sollen pro Teilnehmer 10 € als Kostenerstattung fürs Schulschwimmen kommen. Mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf wird ebenso abzurechnen sein. Mittlerweile nutzen 14 Schulen aus der Region das Freizeitbad „Panoramablick“ fürs Schulschwimmen: Neben der Holderbergschule sind hier die Grundschulen aus Dietzhölztal (Ewersbach, Mandeln, Steinbrücken, Rittershausen) und Eschenburg (Eibelshausen/Eiershausen, Wissenbach, Hirzenhain, Simmersbach), die Mittelpunktschule Breidenbach und die Grundschule Oberdieten aus dem Nachbarkreis sowie die Goldbachschule Frohnhausen, die Grundschulen Manderbach, Nanzenbach und neuerdings auch Dillenburg (Rotebergschule) am Start. Mittlerweile wollen auch drei Klassen der Wilhelm-von-Oranien-Schule den Schwimmunterricht im „Panoramablick“ starten.
  2. Bonus für Bäder: Bei unserer Befragung 2012 lieferte die Auswertung die Argumente für unseren Finanzierungs-Vorschlag für den KFA. 5 Prozent der Besucher kamen aus Biedenkopf, der Heimat unseres damaligen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, der unsere Frage für den „Kommunalen Finanzausgleich“ aufnahm, nur bei KFA-Reform 2016 noch nicht lösen konnte. Seitdem halten wir in unserem Bäder-Blog www.freizeitbad-panoramablick.de/bonus Interessierte auf dem Laufenden. Mit den neuen Zahlen sagen wir mehr denn je zuvor: Ein Schwimmbad für alle braucht eine Finanzierung mit allen!
  1. Jubiläum „50 Jahre Freizeitbad“: Am 19.02.1973 war die Eröffnung. Seitdem hat sich viel getan. Für einen Foto-Rückblick suchen wir alte Aufnahmen, die das Schwimmbad im Wandel zeigen. Zusendungen an freizeitbad@eschenburg.de per E-Mail. Das Jubiläum „50 Jahre Freizeitbad“ wird am 26.08.2023 gefeiert mit einem Freizeitbad-Familien-Fest.
  2. Energie gezielt einsparen: Der Vorstand hat am 25.01.2023 beschlossen, die Fragen rund um die Themen Energie und Schwimmbad schriftlich zu beantworten und die Verbandsversammlung zu informieren. Wie wir errechnet haben, spart die Schließung des Außenbeckens pro Tag knapp 72 Euro an Energie-Kosten. Das Absenken der Beckenwassertemperatur im Schwimmerbecken um 1 Grad Celsius würde rund 12 € pro Tag sparen; bei 2 °C wären es etwa 24 €. Die zeitweise zitierten Einsparmöglichkeiten von 20 % für eine Absenkung von zwei Grad werden im Freizeitbad „Panoramablick“ nicht erreicht werden können, weil solche pauschalen Ansätze niemals die besonderen Gegebenheiten berücksichtigen. Investitionen in die Heizung, Wärmedämmung und Wärmerückgewinnung sind in solchen Faustformel nicht enthalten. Deshalb sieht der Vorstand seine Strategie bestätigt, solange die Betriebskosten beherrschbar bleiben, die Eintrittspreise nicht anzupassen und das Angebot nicht zu verändern.
  1. Der „Motor“ läuft und läuft: Unser BHKW mit 50 kW elektrischer Leistung hat 2022 insgesamt 200.000 kWh Strom erzeugt. 114.716 kWh sind für den Eigenverbrauch gewesen (59%). 85.284 kWh sind eingespeist worden. Auf die Einspeisung verhalten wir eine Rückvergütung von 35.297 €. Für 200.000 kWh hätte das BHKW 4.000 Stunden mit „Vollgas“ fahren müssen. Das BHKW ist 2022 insgesamt 8.334 Betriebsstunden gelaufen. Der Motor hat demnach nur an 17,75 Tagen gestanden für Reparatur und Wartung.
  1. Lob für Hygiene und Sicherheit: „Insgesamt ist das Bad in einem guten hygienischen Zustand. Es ist beim Personal ein hohes Verständnis für die Belange der Hygiene und den sicheren Betrieb des Bades vorhanden. Die Badewasserproben waren in den letzten Jahren in Ordnung. Größere mikrobiologische und chemische Auffälligkeiten der untersuchten Parameter konnten nicht gefunden werden“, schreiben die Experten des Untersuchungsamtes nach einer Begehung Mitte März.
  1. Schließung nach Herbstferien: Für Revision, Reparaturen und Umrüstung der Beleuchtung auf LED soll das Bad in der Zeit vom 30. Oktober bis 12. November geschlossen werden. Für die kommenden Projekte im „Panoramablick“ wird gerade das neue Bauprogramm aufgestellt, über das die Gremien des Zweckverbandes und der beiden Gemeinden zu beraten haben.

Benefiz-Konzert für Bürgerstiftung 18.03.2023 in der Holderbergschul-Aula

Benefiz-Konzert und Spendenportal beflügeln die „Stiftung für Eschenburg“

Viel Spiel: Die neue Aula der Holderbergschule hat sich bei dem Konzert als schöner Saal präsentiert. (Fotos: Konrad)

Es war so etwas wie ein „Heimspiel“: Mit einem Benefiz-Konzert haben Viktoria Lakissova und ihr Mann Mark Heinzel die „Stiftung für Eschenburg“, dessen Großvater mit einer Schenkung den Grundstock dazu lieferte, beflügelt.

Die Aula der Holderbergschule wandelte sich zum Konzertsaal. Nicht nur für die rund 80 Zuhörer war es eine Premiere, sondern auch für das Pas de deux: Am Flügel der Holderbergschule und der Bratsche aus der in Eibelshausen begonnenen Sammlung der Familie Heinzel erklangen schöne Töne. Die Klavier-Professorin und der Amerika-Fachmann spielten die „​​​Sonate für Viola und Klavier f-moll“ von Rubinstein das erste Mal im Konzert – aber gewiss nicht das letzte Mal.

Schul-Leiterin Andrea Rink erinnerte daran, dass die Schenkung von Dr. Albert Heinzel seit den 80er Jahren viel für die Holderbergschule getan hat. Und auch nachdem die Heinzel-Schenkung zum Grundstock für die Bürgerstiftung geworden war, steht die Holderbergschule immer im Mittelpunkt: Die „Stiftung für Eschenburg“ habe den Austausch mit der Partnerstadt Becov nad Teplou ebenso unterstützt wie die Bibliothek und die Streuobstwiese. Dass Schülerinnen Apfelsaft aus eigenem Anbau in der Pause servierten, versteht sich da von selbst.

Freiwillig (von links) Felix Hermann und Julius Dobener (beide Trompete) und Tom Philipp (Posaune) spielten zum Auftakt Henry Purcells „Trumpet Voluntary“.

Im Vorprogramm waren ein Blechbläser-Trio und ein Holzbläser-Quartett der Holderbergschule zu hören, die sich beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ als Gewinner empfohlen hatten.

Mit der Rubinstein-Sonate und Beethovens „Notturno für Viola und Klavier“ (D-Dur, op. 42) im ersten Teil wollte Familie Heinzel einen klangvollen Beitrag zur Bürgerstiftung leisten. Bürgermeister Götz Konrad hatte 2019 noch Angst vor einem neuen „Enkeltrick“, als Mark Heinzel im Rathaus in Eschenburg anrief. Albert Heinzel, geboren 1902 in Eibelshausen, hatte 1985 der Gemeinde Eschenburg aus dem Verkauf letzter Grundstücke das Sparbuch überlassen, dessen Erträge sozialen Zwecken dienen sollten; 1912 hatte die Familie eigentlich Eibelshausen den Rücken gekehrt und alle Brücken abgebrochen.

Hier hatten sich alle angestrengt. Die Blumen und Deko hatte der Kunst-Fachbereich arrangiert. Zum Umblättern der Noten zum rasanten Klavierspiel verpflichtete der Bürgermeister kurzerhand die eigene Tochter. Im Publikum fanden sich viele ein, die einen solchen Kultur-Leckerbissen lange vermisst haben und sich nach neuen Taten sehnen. Die Wetzlarer Musikschule schickte eigens einen Experten, der auch in Eschenburg Akteure und Spielstätten sucht für ein kreisweites Zusammenspiel.

Zum Spendenportal der StiftergemeinschaftStatt eines Eintritts wurde um Spenden und weitere Stiftungen gebeten für die „Stiftung für Eschenburg“, die sich der Schulen, Spielstätten und vor allem Spielplätzen verpflichtet sieht. „Wir wollen anstiften, Gutes zu tun. Die Stiftung lebt vom Mitmachen und Mutmachen“, sagte Bürgermeister Götz Konrad. „Und für ‚Leuchtturmprojekte‘ brauchen wir ‚Scheinwerfer‘“. Im „Klingelbeutel“ waren spontan 713,39 € und ein Baumarkt-Chip. Konstruktiv und kontinuierlich klingt das Konzert fort: Unter dem Dach der Stiftergemeinschaft, die eigens von der Sparkasse Dillenburg gegründet worden ist, gibt es auch für die „Stiftung für Eschenburg“ ein Spendenportal, das online ganz einfach über einen QR-Code erreichbar ist.

Fotos und Infos zur „Stiftung für Eschenburg“ finden sich unter www.eschenburg-de/stiftung im Internet.

 

Bilderbogen

Sehen Sie hier einige Impressionen vom Benefiz-Konzert am 18. März 2023 für Bürgerstiftung.

 


Vorberichte:

Benefizkonzert beflügelt Bürgerstiftung

Beim Benefizkonzert für die Bürgerstiftung am 18. März um 16 Uhr in der neuen Aula der Holderbergschule geht es darum, gemeinsam Gutes zu tun. Ein Eintritt wird nicht erhoben, aber mit Spenden kann jeder die „Stiftung für Eschenburg“ unterstützen. Für Spenden, die vor Ort abgegeben werden, gibt es eine Quittung. Ganz bequem kann man sich mittlerweile auch online über ein Spendenportal der Stiftergemeinschaft beteiligen.

„Das Benefizkonzert am 18. März ist für uns der Beginn mit der Bürgerstiftung auch die Bürgerschaft zu beteiligen und gemeinsam kreative Ideen und Initiativen zu fördern“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. „Bei unserer „Mission: Mehr Spielplätze“ sind alle Altersklassen, Bevölkerungsschichten und Interessensgruppen dabei, da können wir auch mit der „Stiftung für Eschenburg“ noch viel miteinander erreichen.“

Die „Stiftung für Eschenburg“ hat als Heinzel-Schenkung begonnen: 1985 schenkte Dr. Albert Heinzel dem damaligen Bürgermeister Otto Friedrich Schlemper ein Sparbuch mit 20.000 DM, dessen Ertrag „für soziale Zwecke“ verwendet werden sollte. Vor allem an der Holderbergschule konnten damit viele Dinge begleitet werden, interessanterweise vor allem im musikalischen Bereich.

Die Heinzel-Schenkung bildete das Startkapital für die „Stiftung für Eschenburg“, die mit Hilfe der Sparkasse Dillenburg gestartet werden konnte. Davon las zufällig 2019 der Enkel, Dr. Mark Heinzel aus Potsdam. Familie Heinzel war davon angetan, wie nachhaltig in Eschenburg mit der Schenkung von Großvater Albert umgegangen wurde. Und es gab spontan die Idee zu diesem Benefizkonzert: Seit der Zeit in Eibelshausen sind die Heinzels eine musikalische Familie. Seit fünf Generationen spielt in jeder Generation mindestens ein Heinzel ein Streichinstrument. Und so lag es nahe, dass Mark Heinzel und seine Ehefrau Viktoria Lakissova, Professorin für Klavier an der Universität der Künste Berlin, der Gemeinde Eschenburg ein gemeinsames Benefizkonzert anboten, das nun eine breite Beteiligung entwickeln kann. Mehr Informationen über die „Stiftung für Eschenburg“ unter www.eschenburg.de/stiftung im Internet.


Anlass des Konzerts

Am 5. Dezember 1985 ging bei der Gemeinde Eibelshausen ein Schreiben ein. In diesem kündigte ein gewisser Dr. Albert Heinzel dem damaligen Bürgermeister der Gemeinde, Otto Friedrich Schlemper, eine Schenkung über 20.000 DM an, deren Erträge in der Gemeinde „für soziale Zwecke“, so der Wunsch des Schenkenden, verwendet werden sollten.

Die Gemeinde Eibelshausen nahm die Schenkung am 16. Dezember 1985 an; sie wurde im Januar 1986 wirksam. Mit den Erträgen konnten in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Projekte durchgeführt werden. Der Vorgabe des Stifters folgend wurde dabei vor allem die örtliche Schule bedacht.

Wer war dieser inzwischen weitgehend vergessene Albert Heinzel? Geboren 1902 in Eibelshausen, hatte er die Region mit seinen Eltern bereits 1912 in Richtung Norddeutschland, zunächst nach Brake, dann nach Delmenhorst, verlassen. Nach seinem Studium der Chemie in Göttingen hat er nahezu sein gesamtes Berufsleben im Dienst der BASF gestanden. Zuletzt war er Betriebsdirektor des Ammoniakwerks in Ludwigshafen. Seiner Heimatgemeinde Eibelshausen bewahrte der promovierte Chemiker offensichtlich zeitlebens ein freundliches Andenken; deshalb die Schenkung aus dem Jahr 1986.

Seit 2009 nahmen die Erträge aufgrund des allgemeinen Zinstiefs allerdings ab. Um wieder handlungsfähig zu werden, entschied die Gemeinde Eschenburg, das vollständig erhaltene Kapital von 10.225 € als Grundstockvermögen in eine Bürgerstiftung, die „Stiftung für Eschenburg“, einzubringen. Sozialen Zwecken, für die es sonst eher wenige Mittel oder gar keine Unterstützung gibt, soll die „Stiftung für Eschenburg“ dienen. Die Sparkasse Dillenburg stockte den Betrag um 5.000 € auf, weitere Spenden kamen in den letzten Jahren hinzu.

Zufällig las – 2019 – der Enkel, Dr. Mark Heinzel aus Potsdam, von der Gründung der „Stiftung für Eschenburg“. Er konnte sich erinnern, dass Großvater Albert 1986 von der Schenkung gesprochen hatte. Die Freude, dass das Kapital noch existierte und seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß verwendet wurde, freute die noch lebenden Nachkommen. Mark Heinzel nahm Kontakt mit Bürgermeister Götz Konrad auf und bot der Gemeinde Eschenburg die Unterstützung der Familie für die Stiftung an: Denn ein Grundstockvermögen muss wachsen, damit eine Stiftung nachhaltig tätig werden kann. Mark Heinzel war selbst 11 Jahre lang ehrenamtlicher Vorstand einer Stiftung in Baden-Baden und weiß um die Notwendigkeit einer guten Kapitalausstattung.

Wie es der Zufall will, sind die Heinzels eine musikalische Familie. Seit fünf Generationen spielt in jeder Generation mindestens ein Heinzel ein Streichinstrument. Und so lag es nahe, dass Mark Heinzel und seine Ehefrau Viktoria Lakissova, Professorin für Klavier an der Universität der Künste Berlin, der Gemeinde Eschenburg ein gemeinsames Benefizkonzert anboten, dessen Erlös vollständig in das Grundstockvermögen der „Stiftung für Eschenburg“ fließen soll. Das Konzert war für den Oktober 2020 geplant. Die Corona-Krise hat es immer wieder verzögert, bereits gefundene Termine mussten mehrmals abgesagt werden. Nun ist es so weit: Die Gemeinde Eschenburg und die „Stiftung für Eschenburg“ laden Sie herzlich zu diesem Benefizkonzert ein.

Die Ausführenden

Mark Heinzel, Viola, geboren in Karlsruhe, aufgewachsen in Rio de Janeiro, studierte in Freiburg und Basel Musikwissenschaft, katholische Theologie und urgeschichtliche Archäologie. 1996 promovierte er mit einer Arbeit über die Violinsonaten Wolfgang Amadeus Mozarts. Seit seinem 9. Lebensjahr spielt er Violine, 1982 wechselte er zur Viola. Er ist Schüler von Karl-Heinz Schwarz, dem Geiger des früheren „Duo Classique“. Sein Studium der Musikwissenschaft schloss er 1996 mit einer Promotion über die Violinsonaten Wolfgang Amadeus Mozarts ab. Seit einem 2004 begonnenen Ausflug in die Bundespolitik wandelt Mark Heinzel beruflich seit vielen Jahren auf „Abwegen“: Seit 2013 ist er Leiter des Referats Nord- und Lateinamerika bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Berlin. 2012 hat er, nach langer Pause, wieder begonnen, Konzerte zu geben, insbesondere als Kammermusikpartner seiner Frau Viktoria Lakissova.

Viktoria Lakissova aus St. Petersburg begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Ihre erste Ausbildung erhielt sie in ihrer Heimatstadt. Ihre Studien bei Ekaterina Murina und Volker Banfield, in St. Petersburg und in Hamburg, schloss sie erfolgreich mit dem Konzertexamen ab. Seit ihrer Kindheit hat Viktoria Lakissova bei internationalen Klavierwettbewerben zahlreiche Preise errungen, unter anderem in Moskau, Sydney, Athen, Marsala, Mannheim und Bremen. 2002 wurde ihr zudem für ihre außerordentlichen künstlerischen Leistungen der Ritter-Preis der Hamburger Oscar-und-Vera-Ritter-Stiftung verliehen. Seit 2010 ist sie Professorin für Klavier an der Universität der Künste Berlin. Sie konzertiert bis heute regelmäßig insbesondere im Bereich Kammermusik. Ihre Debüt-CD wurde von Radio Bremen produziert. Weitere Einspielungen wurden von Sony Classical und dem US-Label LaborRecords veröffentlicht. Dazu kommen Rundfunkaufnahmen für Radio Bremen und den NDR, Fernsehaufzeichnungen bei der ARD und Televisión Española.

Das Programm

Ludwig van Beethoven               Notturno für Viola und Klavier D-Dur, op. 42

Pause

Anton Rubinstein                         Sonate für Viola und Klavier f-moll, op. 49

 

Zum Programm

Wir kennen Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) heute vor allem als Komponisten großer Symphonien, berühmter Streichquartette, virtuoser Klaviersonaten.

Dass in seinem Schaffen zwei Werke für jeweils drei Melodieinstrumente enthalten sind, ist dagegen wenig bekannt: Die Serenaden op. 8 und op. 25. Beide sind vielsätzige Potpourris nach klassischen Vorbildern, z. B. dem Es-Dur-Divertimento Mozarts, KV 563.

Beide Werke, technisch und musikalisch durchaus anspruchsvoll, waren erfolgreich. Und so holte der Komponist beide nach einigen Jahren noch einmal hervor und bearbeitete sie für Melodieinstrument und Klavier: die Serenade op. 8, ursprünglich für Streichtrio geschrieben, bearbeitete er dabei für Viola und Klavier. Die originale Partitur blieb dabei nahezu unverändert. Interessant ist, dass er als Soloinstrument das mittlere, nicht das obere Register des ursprünglichen Werkes wählte.

Eingerahmt von einem Marsch entfaltet sich ein weitgefächertes musikalisches Spektrum: Nachdenklich der zweite Satz, das Adagio, lyrisch das Andante. Dazwischen erklingen fröhliche Tanz- und Variationssätze.

Anton Rubinstein (1829 – 1894) ist in Mitteleuropa wenig bekannt geworden. Aus der Musikgeschichte des russischen Zarenreichs sind weder sein Werk noch sein Wirken wegzudenken. Er stammte aus der kleinen Gemeinde Wychwatinzy im heutigen Transnistrien. Er galt zu Lebzeiten als einer der besten Pianisten der Welt. Als Wunderkind führten ihn ausgedehnte Konzertreisen schon früh durch ganz Europa. Für sein Musikstudium hielt er sich mehrere Jahre in Berlin auf. 1862 gründete er das St. Petersburger Konservatorium, das noch heute seinen Namen trägt und eine der weltbesten Ausbildungsstätten für Musiker ist.

Stilistisch steht Rubinsteins Werk in der Tradition großer romantischer Musik. Die Freundschaft zu Felix Mendelssohn-Bartholdy ist oft musikalisch hörbar. Leidenschaft und Dramatik kennzeichnen seine Werke, hierin beeinflusste er seine Nachfolgegeneration, insbesondere Peter Tschaikowski und Sergej Rachmaninov.

Auch die Sonate für Viola und Klavier reiht sich in diese Gestaltung großer Dramatik ein. Das groß angelegte viersätzige Werk zählt zu den bedeutendsten Sonaten für diese Besetzung. Voller Dramatik zeigt sich der Kopfsatz, gefolgt von einem Adagio im Duktus einer Dumka, einer Gattung nachdenklichen, rezitativischen Charakters aus der slowenisch-ukrainischen Volksmusik. Das ukrainische Wort „Dumka“ bedeutet übersetzt soviel wie „kleiner Gedanke“. Das stellenweise nahezu atonal klingende Scherzo lebt von seiner pointierten Rhythmik. Der furiose Schlusssatz ist ruhelos – ein virtuoses Petpetuum Mobile. In Westeuropa hat sich dieses großartige Stück slawischer Musik nie recht durchsetzen können: zu Unrecht.

Der Eintritt ist frei

Die Stiftung für Eschenburg bittet Sie um eine Spende, die dem Grundstockvermögen der Stiftung in voller Höhe zugutekommt.

Stiftung für Eschenburg – www.eschenburg.de/stiftung

 

Neue Gestaltung gesucht für Eschenburgs „Ehrenteller“

Ideen-Wettbewerb bis 30. September


Zeitlos in Zinn: Der „Ehrenteller“ der Gemeinde Eschenburg war bislang von der Wissenbacher Firma Grimm als Zinn-Teller gestaltet und gefertigt worden. (Foto: Konrad)

Gute Ideen sind gefragt – damals wie heute: Für den „Ehrenteller“ der Gemeinde Eschenburg sucht der Gemeindevorstand eine neue Gestaltung.

Als „Ehrenteller“ der Gemeinde Eschenburg ist seit mehr als 30 Jahren ein Zinn-Teller überreicht worden, den die Wissenbacher Firma Grimm mit viel Liebe zum Detail gestaltet und gefertigt hat. Alle sechs Ortsteile sammeln sich um den Eschenburgturm, den es eigentlich gar nicht mehr gibt.

Nach den „Richtlinien der Gemeinde Eschenburg zur Ehrung verdienter Personen mit dem Ehrenteller der Gemeinde Eschenburg“ vom 14. Mai 1986 können mit dieser Auszeichnung Personen geehrt werden, die sich um das Wohl der Gemeinde Eschenburg besonders verdient gemacht haben.

Besonders verdient machen sich Menschen die

  • „mindestens 15 Jahre ehrenamtlich für die Gemeinde tätig gewesen sind,
  • durch besondere, einmalige oder mehrmalige Zuwendungen in finanzieller oder materieller Art ihr besonderes Interesse an gemeinnützigen oder kulturellen Einrichtungen der Gemeinde bezeugen
  • sich in herausragender Weise für das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger eingesetzt haben.“

Besonders um das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger haben sich einige Feuerwehrleute verdient gemacht, die zuletzt mit dem „Ehrenteller“ ausgezeichnet worden sind. Ein Dutzend der bewährten Auszeichnungen lagern noch im Rathaus. Für die vor uns liegende Zeit hat der Gemeindevorstand nun beschlossen, einen Ideen-Wettbewerb für eine Nachfolge für den Ehrenteller der Gemeinde Eschenburg zu veranstalten. Als Preis wird eine Schwimmbadkarte im Wert von 50 € ausgelobt. Die Ideen sollen bis zum 30.09.2023 gesammelt werden.

Auch sind Ideen willkommen, die vom „Teller“ weggehen und eine andere Form der Wertschätzung darstellen – ggf. muss dafür der Wortlaut der Satzung aktualisiert werden. „Es geht hier um ein dekoratives Dankeschön für Menschen, die Eschenburg lieben und leben“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. Ideen für den Gemeindevorstand sind an den Bürgermeister zu richten, am besten an die Adresse buergermeister@eschenburg.de per E-Mail.