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Made in Eschenburg – Jetzt geht’s wieder rund! Verkaufsoffen 13-18 Uhr

Herbstmarkt ist in Eibelshausen am 8. und 9. Oktober 2023

Jetzt geht’s wieder rund…. „Made“ in Eibelshausen! Verkaufsoffen 13-18 Uhr

Herbstmarkt ist in Eibelshausen am 8. und 9. Oktober 2023

„Wie früher“, schwärmen selbst Jüngere. Beim Herbstmarkt in Eibelshausen (8. und 9. Oktober) lädt das Zentrum der Großgemeinde wieder ein zum Bummel und Rummel. Während der Marktplatz mit Fahrgeschäften endlich wieder gefüllt sein soll, reihen sich die Händler ein an den Straßen ringsherum. Am Sonntag ist zudem „verkaufsoffen“ in Eschenburg von 13 bis 18 Uhr.

Rund 50 Händler haben sich angemeldet. Das zeugt von Eschenburgs Position „am Markt“. Während viele andere Kommunen sich Kommerz und Online-Handel gebeugt haben, wird das „Made“ in Eibelshausen seit 1782 im Mai und im Oktober ausgerichtet. Nach der Corona-Zwangspause konnte der Markt in Eschenburg starten, wenn auch mit Lücken, die sich nun wieder schließen: Die Nassauer Straße wird von der Marktstraße bis zur Rathaus-Ecke wieder einbezogen, wo sich mehr als 25 Teilnehmer mit einem Flohmarkt entfalten können. Somit ist der „Rundlauf“ auf dem Markt wieder möglich.

Rund geht es auch auf dem Marktplatz. Zwar ist noch immer kein Autoskooter zu bekommen, aber die Schausteller-Familie Elkan will erstmals einen „Explorer“ präsentieren. Die Berg-und-Tal-Bahn hat einen Durchmesser von 19 Metern und sorgt für ordentlich Rummel. „Scheibenwischer“, Kinderkarussell und die Buden-Gasse komplettieren den Schauplatz.

Traditionelle Marktbeschicker wie Familie Alde gehören zum Team wie auch die Markt-Newcomer von der HSG. Bei den traditionellen Getränken helfen weiterhin Sportverein und Angler aus. An drei Stellen gibt es – neben dem sonstigen Speisenangebot – die typische Marktwurst. Und zum Kaffee bietet sich eine Waffel an, die der CVJM wiederum an zwei Tagen serviert.

Nichts ist beständiger als der Wandel im Handel – das zeigt das „Made“ in Eschenburg. Am Sonntag haben zudem von 13 bis 18 Uhr das Wohncentrum Wissenbach und etliche Geschäfte „verkaufsoffen“. 


Nach dem Markt ist vor dem Markt

Freilich könnten sich noch mehr heimische Unternehmen beteiligen wie das Wohncentrum Wissenbach, das zum Markt und verkaufsoffenen Sonntag diesen Piraten in See stechen ließ – im Herbst gibt es dazu die nächste Gelegenheit.

So manche Ideen kamen zu spät, mancher Stand und manches Fahrgeschäft blieben aus. Mit Engpässen hatten einige Akteure beim Frühjahrsmarkt zu kämpfen, aber der Traditionsmarkt ist wieder im Tritt. Für den Herbstmarkt können nicht nur Lücken gefüllt, sondern das Angebot verbessert werden.

„Markt lebt vom Mitmachen“, sagt Bürgermeister Götz Konrad und lädt schon jetzt Eschenburger Vereine und Firmen ein, die sogar kostenlos mitmachen können.

Beim Herbstmarkt am 8. und 9. Oktober bleibt das Bürgerhaus „tabu“, weil dann dort auch die Landtagswahl läuft, aber Ideen sind willkommen. Wer an der Weiterentwicklung der Märkte mitwirken möchte, meldet sich bitte früh im Rathaus an, am besten per E-Mail an zukunft@eschenburg.de – Infos und Aktuelles halten wir unter www.eschenburg.de/made im Internet bereit.


Wiedersehen macht Freu(n)de

Der Neustart im Herbst 2022 hat gezeigt, dass der Markt in Eibelshausen nicht an Anziehungskraft verloren hat. „Made“ ist ein Gütesiegel und Garant fürs Wiedersehen. Tradition hat hier seit 1782, dass man Freunde auch nach langer Zeit wiedertrifft. Auch wenn es Fahrgeschäfte und fliegende Händler schwer hatten, gibt es Anmeldungen für rund 50 Stände. Von der Kirche bis zum Marktplatz und in den angrenzenden Straßen wird wieder allerhand angeboten, was es nur hier gibt. Bei den Fahrgeschäften kommt zum „Klassiker“ Kinderkarussell wieder ein „Scheibenwischer“ hinzu und erstmals ein Bungee-Trampolin.

Zur bewährten Versorgung mit „Maadschobbe“ und anderen Getränken bei Sportverein und Anglern wollen sich diesmal auch die Handball-Damen der HSG mit eigener Getränke-Palette an einem eigenen Stand versuchen. Die traditionelle Markt-Wurst bieten Toni, Metzgerei Holighaus und Familie Elkan an. Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und andere Süßwaren bietet Familie Alde feil.

Piraten und eine Apfelkönigin: Markt in Eibelshausen und „verkaufsoffen“ in Eschenburg treibt neue Blüten
Piraten und eine Apfelkönigin: Markt in Eibelshausen und „verkaufsoffen“ in Eschenburg treibt neue Blüten

Am Sonntag ist von 13 bis 18 Uhr „verkaufsoffen“. Bis hin zum Wohncentrum Wissenbach können dann Geschäfte in Eschenburg öffnen und beim Marktgeschehen mitmachen. Wie im Herbst wird von „Möbel Lückoff“ auch wieder ein Piratenboot den Markt „entern“ und für „Spaß auf der Gass“ sorgen.

Für einen Flohmarkt und andere Ideen war der Frühjahrsmarkt zu früh, weshalb der Herbstmarkt (8. und 9. Oktober) nicht nur dick im Kalender angestrichen, sondern die Chance zum Mitmachen genutzt werden sollte: Eschenburger Vereine und Firmen können sich kostenlos melden und mitmachen. Dabei kann auch ein Rahmenprogramm zum Markt gestaltet werden, wie es die Landfrauen mit dem Bürgerfrühstück am Samstag machen. Wer an der Weiterentwicklung der Märkte mitwirken möchte, meldet sich bitte früh im Rathaus, am besten per E-Mail an zukunft@eschenburg.de – Infos und Aktuelles halten wir hier unter www.eschenburg.de/made im Internet bereit.

 


Wiedersehen wichtigste Ware

Nach zwei Jahren Pause ist der traditionelle Markt in Eschenburg neu gestartet. Die Zahl der Stände ist zwar kleiner geworden, aber in Eibelshausen können „fliegende“ Händler immer noch gut landen. Von der Kirche bis zum Marktplatz und in den angrenzenden Straßen wurde wieder allerhand von rund 60 Akteuren angeboten, was es nur hier gibt.

Gebrannte Mandeln, Kurzwaren, Textil, T-Shirts, Gewürze, Spielzeug, Töpfe, Fan-Artikel, Hüte, Mützen, Bratwurst, Haribo, Tischdecken, Socken, Schuhe, Tupperware, Softeis, Spielwaren, Bastelartikel, Helium-Ballons, Kindermode, Büchertisch, Tischdecken, Ledergürtel, Leder, Crêpes, Unterwäsche, Pizza, Blumen, Messer, Gartenscheren, Waffeln, Haustierfutter, Bauelemente für Heim & Haus… „Maadwecke“ von Bäckerei Homberg durften dabei freilich auch nicht fehlen.

So wie Rummel und Bummel war auch der Rahmen klein, aber fein: Zum ersten Mal startete der Markt mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der evangelischen Kirche. Zur Predigt kam Pastor Tobias Hild in seinen Heimatort Eibelshausen und mitreißende Musik steuerte der Chor „In/m Takt“ bei.

Den Bogen vom Markt zum verkaufsoffenen Sonntag schlug das Wohncentrum Wissenbach mit einem Piratenboot, einer Apfelkönigin und dem bekannten Oberwachtmeister Schmidt, die für viel Spaß auf der Gass‘ sorgten.

Den musikalischen Abschluss am Sonntag bildeten die „Westerwald Pipers“. Das Steigerlied mit schottischen Dudelsack-Klängen faszinierte das Publikum. Und die positive Resonanz hallte noch lange nach an den Bierständen, an denen Sportverein und Angler die nach „Maadschobbe“ dürstenden Marktbesucher versorgten. Die Vereine, die sich für den Neustart des Fests eingesetzt haben, wurden mit vielen Besuchern belohnt.

Wie lässt sich der seit 1782 bestehende Markt in die Zukunft führen? Der Frage wird die bisherige „AG Markt“ nachgehen, die um Vereine, Firmen und andere Akteure erweitert zur Projektgruppe „Made in Eschenburg“ wachsen soll. Wer an der Weiterentwicklung der Märkte und an einem Eschenburg-Event zwischen den Markt-Terminen arbeiten möchte, kann sich bei zukunft@eschenburg.de per E-Mail melden. Mehr Infos unter www.eschenburg.de/made im Internet.

Im kommenden Jahr liegen die Termine ungewöhnlich, entsprechen aber der alten Regel, dass der Markt in Eibelshausen immer am zweiten Sonntag im Mai und im Oktober stattfindet, der darauffolgende Montag inklusive. Deshalb sollte man sich für 2023 schon einmal den 14. und 15. Mai im Frühjahr und den 8. und 9. Oktober im Herbst im Kalender markieren.

„Wir haben gesehen: Die wichtigste Ware bleibt das Wiedersehen“, bilanziert Bürgermeister Götz Konrad. „Denn Wiedersehen macht Freu(n)de!“

Nicht geizig: Die Resonanz auf den Markt-Neustart war wie der Beifall für die „Westerwald Pipers“ ermutigend.
Nicht geizig: Die Resonanz auf den Markt-Neustart war wie der Beifall für die „Westerwald Pipers“ ermutigend.

 

Mit Weltmeistern aufs Treppchen?

Bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Modell-Flieger holt Paul Ole Borsdorf Bronze im Einzel und Silber mit der Mannschaft. (Foto: Götz Konrad)

Vorschläge für Sportlerehrung und Ehrenamtspreis gesucht

Tina Hermann ist die erfolgreichste Sportlerin aus Eschenburg, aber nicht der einzige Leistungsträger. Wir rufen auf, Vorschläge für die Sportlerehrung und den Ehrenamtspreis einzureichen. Wer möchte mal mit Weltmeistern aufs Treppchen oder einfach nur ihre Erfolgsrezept hören? Die Preisträger laden wir ein zu einem gemeinsamen Ehrungsabend, der auch als Erfahrungsaustausch unter Ehrenamt und Leistungssport dienen soll.

Das Regelwerk von Eschenburgs Sportlerehrung verlangt nicht, dass die Titel und Erfolge in einem Eschenburger Trikot erbracht werden, aber eine Beziehung zu Eschenburg haben. Dafür gibt es viele erfolgreiche Sportler und aktive Vereins-Akteure, die eine Ehrung verdienen. Auch für einen Ehrenamtspreis muss niemand 50 Jahre lang Vereinsvorsitzender sein, sondern Vorbildliches für die Vereinswelt leisten. „Wir wollen hier besonders die stillen Macher im Hintergrund auszeichnen, ohne die kein Team spitze sein kann“, sagt Bürgermeister Götz Konrad.

Mit diesem Formular können Vorschläge eingereicht werden: https://www.gemeinde-eschenburg.de/wp-content/uploads/Formular-f%C3%BCr-Vorschl%C3%A4ge-Dankesch%C3%B6n-Abend.pdf

Bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Modell-Flieger holt Paul Ole Borsdorf Bronze im Einzel und Silber mit der Mannschaft. (Foto: Götz Konrad)
Bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Modell-Flieger holt Paul Ole Borsdorf Bronze im Einzel und Silber mit der Mannschaft. Der Hirzenhainer ist gesetzt für die nächste Sportlerehrung der Gemeinde (Foto: Götz Konrad)

 

Haiger und Eschenburg arbeiten zusammen in eigener Försterei

Haiger und Eschenburg arbeiten im Walsd zusammen und haben einen eigenen Förster.

Haiger und Eschenburg arbeiten zusammen in eigener Försterei 

Ab 1. Januar 2020 hat Förster Sebastian Biener die Beförsterung des Stadtwaldes Haigers und des Gemeindewaldes Eschenburg übernommen. Vorher waren beide Kommunen aus der Zusammenarbeit mit HessenForst ausgestiegen. In einem neuen Modell der Interkommunalen Zusammenarbeit kooperiert die Stadt Haiger jetzt mit der Nachbargemeinde Eschenburg.  

„Wir sind der festen Überzeugung, dass uns diese Lösung schneller und schlagkräftiger macht“, sagte Bürgermeister Mario Schramm beim offiziellen Start-Termin im Haigerer Stadtwald. „Es ist sicher ein Wagnis, aber ich bin davon überzeugt, dass es klappen wird“, ergänzte sein Eschenburger Amtskollege Götz Konrad.

Auslöser für den Schritt der beiden Kommunen war die Entscheidung des Landes Hessen, dass aus kartellrechtlichen Gründen ab 2019 das Holz von Privat- und Kommunalwaldbesitzern nicht mehr über die jeweiligen Forstämter verkauft werden darf. Viele Kommunen entschieden sich anschließend dafür, die Vermarktung des Holzes künftig im Rahmen einer neu gegründeten Gesellschaft abzuwickeln und die Beförsterung bei HessenForst zu belassen.

Haiger und Eschenburg wählten den Weg der gemeinsamen Beförsterung über eine eigene Revierförsterei und des gemeinsamen Holzverkaufs in Eigenregie. Der Haigerer Stadtwald ist insgesamt 1767 Hektar groß, Eschenburg bringt es auf 1100 Hektar Waldfläche.

Neuer Förster ist ein alter Bekannter: Diplomforstingenieur Sebastian Biener (40), der in Eiershausen lebt. Er hat im Jahr 2010 seine Tätigkeit bei HessenForst begonnen und seither Erfahrungen in Haiger und Eschenburg gesammelt. „Besser ging es nicht“, meinte Bürgermeister Mario Schramm und erinnerte daran, dass sich das Haigerer Stadtparlament nahezu ohne Diskussionen für eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eschenburg entschieden hatte. „Wir sind sehr gut aufgestellt mit einem Förster, der für die Bürger auch erreichbar ist“, sagte Schramm. Natürlich befinde sich der Wald nicht zuletzt durch die Borkenkäfer-Plage in einer schwierigen Phase. Geld verdienen lasse sich mit der Waldbewirtschaftung in den nächsten Jahren ganz sicher nicht.

„Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass der Wald wieder hochkommt – und ich bin überzeugt, dass das gelingen wird“, sagte Götz Konrad.  Er sei sicher, dass die Entscheidung, den Wald „mit eigenen Leuten“ zu bewirtschaften, richtig gewesen sei. Jetzt gehe es darum, „richtig Gas zu geben“. Die Kooperation biete sich an, da man Hand in Hand arbeiten könne und sich die Personalstruktur gleiche. Förster Sebastian Biener arbeitet zusammen mit den Forstwirten in Haiger und Eschenburg. In beiden Kommunen gibt es jeweils einen Forstwirtschaftsmeister – in Haiger ist das Christoph Krumm, in Eschenburg Markus Weil. Hinzu kommen jeweils zwei Forstwirte und je ein Auszubildender.  (öah)

Kontakt: Sebastian.biener@Haiger.de; 0176/10 811500

 

Antrags-Formulare zur „Stiftung für Eschenburg“

Um Bürger-Initiative vor Ort zu fördern, hat die Gemeinde Eschenburg eine „Stiftung für Eschenburg“ eingerichtet. Ohne eigenen Aufwand läuft diese Vor-Ort-Stiftung unter dem Dach einer Stiftergemeinschaft, die von der Sparkasse Dillenburg angestoßen und unterstützt wird. Anträge für das breitgefächerte Themenfeld, das die Stiftung unterstützen kann, gibt es hier auf der Internetseite der Gemeinde Eschenburg. Ausgefüllte Anträge können im Rathaus abgegeben werden.

Video-Wettbewerb zur Energie-Messe

Jetzt schon ein Bild von der Zukunft:
Video-Wettbewerb zur Energie-Messe

Zur neunten Energie-Messe in Eschenburg gibt es vorab eine Premiere: Unter dem Titel „Zukunftswerkstatt Energie“ schreibt die Gemeinde einen Video-Wettbewerb aus. Bis zum 13. Oktober können sich Jugendliche mit einem kurzen Film bewerben, in dem es ums Thema Energie geht. „Einfach beim Schulpraktikum einen passenden Beruf vorstellen oder auch der knifflige Frage nachgehen, wieviel Strom ein Handy braucht – wir suchen kreative Köpfe“, erläutert Bürgermeister Götz Konrad. Der Rathaus-Chef macht mit einem Gutschein für eine Ballonfahrt auch gleich den Anfang für die Preise, mit denen die besten Beiträge bedacht werden. Weitere Gewinne werden die Aussteller beisteuern, die sich zur „kleinen Messe der großen Möglichkeiten“ anmelden. Info-Stände zum Schwerpunktthema Ausbildung können kostenfrei teilnehmen. Die Beratungs-Börse findet am 9. und 10. November in der Mehrzweckhalle im Eschenburger Ortsteil Wissenbach statt.  Mehr Informationen gibt es unter www.endlich-energie.de im Internet.

In Sachen Energie gibt es viel zu erforschen und erklären: Zur neunten Energie-Messe in Eschenburg gibt es vorab einen Video-Wettbewerb als Premiere. (Archiv-Foto: Konrad)

Volkstrauertag 2018

Volkstrauertag

Volkstrauertag 2018

Gedenkveranstaltung der Gemeinde Eschenburg in Simmersbach

Ansprache von Bürgermeister Götz Konrad und Totenehrung

„Sorgt Ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe“, steht jetzt hier in Simmersbach wieder auf einer Tafel, auf einer neuen Tafel.

Nach dem dreisten Denkmal-Diebstahl von insgesamt zwölf Bronzeplatten, die hier in Simmersbach und in Eibelshausen an die Opfer der Weltkriege erinnerten, haben viele Menschen dazu beigetragen, dass wir hier und heute und in Zukunft erinnern können an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

An manchen Orten heißen diese Denkmäler Ehrenmale und sind gewidmet „unseren Helden“. Als Helden sind diese Menschen, meist Männer, nicht gestorben. Sie sind auch hier gestorben als Söhne, Väter, Ehemänner, Brüder…

Reh, Rein, Wagner… die Familiennamen zeigen hier in Simmersbach: Das ganze Dorf war betroffen. Und es ist auch heute noch betroffen.

Deshalb danken wir dafür, dass wir keine pauschale Gedenktafel angebracht haben, sondern wir wieder mit den Namen erinnern an die Verluste, die Krieg und Gewalt gebracht haben.

Mehr als 3.500 € sind gespendet worden, damit in Simmersbach und Eibelshausen wieder alle Tafeln angefertigt werden, diesmal nicht in Bronze, sondern in einem modernen Kunststoff. Das ist nicht nur für solch gewissenslose Diebe uninteressant, es soll uns allen auch zeigen: Unsere Trauer ist zeitlos.

Es geht um die Erinnerung und die Ermahnung: „Sorgt Ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibt.“

Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Feiertag, auch wenn selten eine stattliche Zahl von Menschen zu den Friedhöfen geht.

Deshalb danke ich Ihnen herzlich für ihr Kommen. Besonders danken wir für Ihr Mittun

  • dem Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde
  • Pastor Martin Simon
  • und dem Gesangverein „Liederkranz“

Haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht? Ich hatte im vergangenen Jahr den Tipp gegeben, im Urlaub mal die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges zu besuchen, die 100 Jahre nach seinem Ende immer noch große Gräberfelder sind.

Albert Schweitzer sagte: „Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens.“

Als kleiner Bub habe ich das erlebt in Verdun. Das Fort Douaumont, das Beinhaus mit Bergen von Knochen und Schädeln oder der Bajonettgraben, wo nur noch Gewehrläufe rausschauten, blieben als Bild im Kopf. Mit solchen Bildern im Kopf spielt man übriges anders mit dem Holzgewehr Cowboy und Indianer oder dem Computer-Ballerspiel. Beides will ich nicht verteufeln, aber um Obacht bitten.

Unser Verhältnis zum Krieg sollten wir mit dem Lied „99 Luftballons“ ausloten und immer wieder aufs Neue lernen, „dass sowas von sowas kommt“.

Wie unbedacht wir mit dem schweren Erbe in die Zukunft stolpern, zeigt mir die aktuelle Diskussion um das Westerwaldlied.

Es ist noch kein Krieg vom Zaun gebrochen worden, nur weil jemand das Westerwaldlied gesungen hat. Nur sind mit diesem Lied auf den Lippen aber auch viele ins Verderben geschickt worden.

Aber dadurch ist es noch kein schlechtes Lied, sondern schlecht ist, wer Schlechtes damit tut.

Entstanden ist das Lied „O, du schöner Westerwald“ übrigens 1932 in Daaden am Stegskopf, in einem Lager des so genannten Freiwilligen Arbeitsdienstes.

Lagerleiter, Baumeister der Gemeinde Daaden und Sportlehrer sollen im November zusammengesessen und gemeinsam den Text verfasst haben. Dazu haben sie eine alte Westerwälder Melodie genommen, die später zum Marsch weiterverarbeitet wurde.

1932 war auch das Jahr der Wahlkampfkampagne „Hitler über Deutschland“. Wenn auch die NSDAP bei der Reichstagswahl Stimmen verlor, machte sie auf dem Weg der Werbung Boden wett. Oder wie das damals hieß: Propaganda.

„Hitler über Deutschland“ pfiff stärker als der Wind überm Westerwald: Mit dem Flugzeug und dem Auto bereiste Hitler vor den Reichstagswahlen ganz Deutschland und sprach auf über 50 Großveranstaltungen, manchmal an fünf an einem Tag.

Unter dem Slogan „Hitler über Deutschland“ sorgte die Aktion für Aufsehen, der anschließende Film und das Fotobuch für bleibende Beachtung. Das Fotobuch wurde als preiswerte Broschüre verkauft, gedruckt in einer Auflage von einer halben Million Exemplaren. Das war neu – und das prägte die Zeit mehr als unser Westerwaldlied.

Ist die Junkers 52 ein Nazi-Flugzeug? Auf den Inhalt kommt es an: Das Flugzeug mit der Kennung D-2600 transportierte Adolf Hitler und wurde somit zum Nazi-Flugzeug.

Denn mit „Hitler über Deutschland“ und den Fotos von Heinrich Hoffmann wurde der Kult um den Führer begründet. Diese Propaganda machte die NSDAP zu einer Massenbewegung und vermittelte in einer Zeit der Weltwirtschaftskrise und Orientierungslosigkeit den Eindruck von Stärke und Geschlossenheit.

Was zunächst gut klingt, transportiert das Böse: Mit Führerprinzip und Volksgemeinschaft kamen auch Rassenlehre und Antisemitismus. „Minderwertige“ Menschen galten als unterlegen, wurden ausgegrenzt, als lebensunwert bezeichnet, verfolgt, ermordet.

„Die Juden sind unser Unglück!“ verbreitete 1879 der eigentlich liberale Berliner Geschichtsprofessor Heinrich von Treitschke. Die Nationalsozialisten erhoben diesen alten Antisemitismus zum Programm.

Und mit ihrer Propaganda durchdrangen diese Gedanken jede Faser des Lebens im deutschen Reich. Diese Gedanken krochen, wie winzige Dosen tödlichen Giftes, in die Köpfe.

Die Aussage „Die Juden sind unser Unglück“ war damals genauso falsch wie heute die Befürchtung „Flüchtlinge bekommen Weihnachtsgeld“.

Deshalb ist es besser, solchen Lügen entgegen zu treten oder sie wenigstens nicht zu verharmlosen und zu verbreiten.

„Man wird ja wohl noch sagen dürfen“, darf keine Entschuldigung dafür sein, das Denken auszuschalten.

Die Angst zu kurz zu kommen oder abgehängt zu werden darf sich nicht verbünden mit dem falschen Glauben, man selbst sei etwas Besseres und mehr Wert als andere.

Wie aus Neid schnell Hass und aus Streit Mord wird, lesen wir in der Bibel-Geschichte von Kain und Abel.

Wir müssen lernen, dass es immer auf den Inhalt ankommt: Ob nun ein Lied, eine Broschüre, eine Wahlkampfkampagne oder einfach nur so eine Parole. Schlimm wird es nur, wenn wir scheinbar harmlos unterschwellige Botschaften transportieren, die schlimm sind oder schlimm werden können.

Das Westerwaldlied an sich trifft keine Schuld. Es hat ein ähnliches Schicksal wie unser Eschenburg-Turm. Beide wurden für das Regime der Nationalsozialisten eingespannt. Und erst in dieser Funktion wird es zum Teil des Nationalsozialismus. Ich darf das Lied singen und auch mir einen neuen Turm wünschen, wenn ich die Geschichte kenne, um die Risiken weiß, für eine schlechte Sache eingespannt zu werden, und wenn ich damit umgehen kann, etwas Gutes zu tun.

Deshalb tun wir gut daran, mit diesem Volkstrauertag zu erinnern und zu ermahnen – auch mit diesem Kranz, den wir nun niederlegen.

„Sorgt Ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe.“

Wir denken heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg,

an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,

der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden,

weil sie einem anderen Volk angehörten,

einer anderen Rasse zugerechnet wurden

oder deren Leben wegen einer Krankheit

oder Behinderung als lebensunwert

bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand

gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,

und derer, die den Tod fanden, weil sie an

ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege

unserer Tage, um die Opfer von

Terrorismus und politischer Verfolgung,

um die Bundeswehrsoldaten und

anderen Einsatzkräfte,

die im Einsatz für uns ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,

die bei uns durch Hass und Gewalt gegen

Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen,

die Leid tragen um die Toten.

Wir denken darüber nach,

wie leicht sich Neid und Hass zu Gewalt und Krieg entfachen und dann Fremde und Schwache zu Opfern machen.

Wir mahnen

damit dieser Tag auch in Zukunft uns gedenken und nachdenken lässt, dass Friede nicht nur die Abwesenheit von Krieg ist.

Wir müssen handeln,

damit Frieden geschaffen und gesichert wird – auch durch diesen Volkstrauertag.

Unser Leben steht im Zeichen der

Hoffnung auf Versöhnung unter den

Menschen und Völkern,

und unsere Verantwortung

gilt dem Frieden unter den

Menschen zu Hause und in der Welt.

Rede zum Haushaltsentwurf 2019 – Bürgermeister Götz Konrad

Haushalt 2019

Bürgermeister Götz Konrad hat in der Sitzung der Eschenburger Gemeindevertretung den Entwurf des Haushaltsplanes 2019, den der Gemeindevorstand aufgestellt hat, in die Beratung eingebracht. Hierzu sein Redebeitrag:

Herr Vorsitzender,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

wie gut, dass wir auf die einzige Anregung in der letzten Haushalts-Debatte nicht eingegangen sind. Hätten wir die Steuererträge über den Prognose-Horizont hinaus hoch gesetzt, wären wir tief gefallen. Wie schwierig das auch in guten Jahren ist, haben wir beim jüngsten Quartalsbericht aufzuzeigen versucht: Erstes Halbjahr Steuereinnahmen im satten Plus, Rückzahlungen im zweiten Halbjahr. Das bringt vor allem Probleme bei der weiteren Planung, deshalb schicke ich dies dem Haushalt 2019 voraus.

Bei diesem Verschiebebahnhof namens „Kommunaler Finanzausgleich“ werden die Steuereinnahmen zur Ermittlung der Finanzkraft herangezogen, gemäß dieser Berechnung auch eingezogen und dann ausgleichend wieder verteilt. Die Starken geben den Schwachen. Ist eigentlich gut. Nur wird dabei mit Zahlen aus den Vorjahren gearbeitet: Fürs Planjahr werden die Steuerzahlen aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres und die aus dem zweiten Halbjahr des Vor-Vor-Jahres berechnet. Hat für uns zur Folge, dass die Steuerrückzahlungen aus dem zweiten Halbjahr 2018 erst für den Haushalt 2020 Erleichterung bringen.

Für den Haushalt 2019, den der Gemeindevorstand am 29.10.2018 im Entwurf festgestellt hat, kamen mit Datum 31.10. vom Land neue Plandaten für den KFA. Demnach werden wir 21.000 € weniger bekommen an Zuweisung, müssen aber andererseits auch 11.000 € weniger zahlen an Kreis- und Schulumlage. Das bedeutet, wir bringen einen Haushalt mit einem Überschuss im ordentlichen Ergebnis von 10.000 € ein, wissen aber schon jetzt, dass der Überschuss auf null Euro schmilzt – und danach hoffen wir darauf und arbeiten dafür, dass es eine schwarze Null bleibt.

Damit wäre dann der Haushalt 2019 bei 17,1 Millionen Euro an Aufwendungen und Erträgen im ordentlichen Ergebnis ausgeglichen.

Das außerordentliche Ergebnis weist Erträge von 70.000 € aus, die vor allem den Verkauf von Grundstücken und Immobilien beinhalten. Bevor wir an diesem einen Punkt die ganze Haushaltsberatung aufhängen und den Blick fürs Ganze verlieren, sei an dieser Stelle zum Alten Rathaus Neues gesagt.

Wie bei der Vorstellung der Bauprogramme in beiden Ausschüsse verdeutlicht: Die schon einmal eingeplanten Einnahmen wurden vor einem Jahr aus dem Haushalt abgesetzt. „In 2018 soll dem Ortsbeirat Wissenbach die Möglichkeit gegeben werden, ein Konzept für das alte Rathaus vorzulegen“, so steht es im Protokoll-Buch des Haupt- und Finanzausschusses. „Sollte dies nicht möglich sein, wird ein Verkauf des Gebäudes in 2019 angestrebt“, wurde am 07.12.2017 beschlossen vom HFA.

Zwischenzeitlich hat der Ortsbeirat Wissenbach vorgeschlagen, das Gebäude nicht zu verkaufen, sondern abzureißen und den gewonnen Platz für die Feste des Dorfes zu nutzen. Die Garage (Baujahr 1952), die heute Tische und Bänke der Vereinsgemeinschaft beheimatet, soll zum Versorgungsgebäude für die Veranstaltungen mitsamt Toiletten ausgebaut werden. Das ist noch kein Konzept, aber ein Vorschlag.

Nun müssen wir bedenken, dass für den Abriss des Gebäudes und das sichere Herstellen des Platzes, wie auch für den Neubau eines Versorgungsgebäudes doppelt so hohe Kosten entstehen als uns ein Verkauf einbringt. Für diesen Haushalt würde dies bedeuten: Es fehlen nicht nur die geplanten Einnahmen aus dem Verkauf, sondern es müssen im Aufwand und auf der Investitionsseite wesentlich höhere Summen aufgebracht werden. Selbst bei einer Verteilung der Investitionen auf mehrere Haushaltsjahre sehen wir dazu keine Möglichkeit.

In den nächsten zwölf Jahren wird es schwer werden – und streng geregelt. So lange läuft nämlich bei uns die Hessenkasse, über die wir zunächst 5,875 Mio. € an Kassenkrediten abgenommen bekommen. Aber wir müssen jedes Jahr in diesen zwölf Jahren einen Eigenanteil aufbringen von 25 € pro Einwohner. Das sind laut Bescheid des Finanzministeriums 252.775 €, wobei wir zugleich rd. 67.000 € an Zinsen auf die Kassenkredite einsparen. Und darum geht es uns doch allen hoffentlich.

„Hoffen auf Hessen“ ist das tragende Prinzip für diesen Haushalt 2019. Denn wir müssen am Anfang dieser zwölf Jahren Hessenkasse schon zum ersten Mal den „Joker“ ziehen, den wir noch gar nicht in der Hand haben. Unser Antrag auf Leistungen aus dem Landesausgleichsstock ist noch nicht bewilligt.

Zwar befürwortet der Kreis, dass wir 1,264 Mio. € Zuweisung erhalten bzw. in fünf Jahresraten auf den Eigenanteil zur Hessenkasse verrechnet bekommen, aber das ist noch nicht entschieden.

Diese Hilfe für unverschuldet in Not geratene Kommunen und unser Antrag sind älter als die Hessenkasse, weshalb der Antrag auch bearbeitet wird. Die Not, die viele vor zehn Jahren nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ereilte, setzt sich im Eschenburger Etat über die nächsten anderthalb Jahre fort, wenn unser größter Gewerbesteuerzahler sein Werk in Wissenbach schließt und seine Standorte bündelt.

Erfreulich ist, wenn in der Zwischenzeit durch allein vier neue Gewerbeansiedlungen in Eschenburg rund 200 Arbeitsplätze entstehen. Das wird die zwölf Jahre Hessenkasse auch leichter machen, aber wir müssen bei allem Optimismus den Aufwand im Zaum halten.

Deshalb bitte ich auch bei diesem Haushalt daran zu denken: Jede Veränderung, die das Ergebnis verschlechtert, muss von uns ausgeglichen werden. Deshalb dürfen wir uns auch nicht entfernen von der Ideallinie der kommunalen Finanzen, die im § 93 der Hessischen Gemeindeordnung die Einnahmegrundsätze darstellt:

  1. Beiträge,
  2. Gebühren (am besten Kosten deckend),
  3. erst an der Steuerschraube drehen
  4. und letztens, wenn sonst nichts mehr hilft, liebe Gemeinde, darfst Du einen Kredit aufnehmen.

 

Kredite wollen wir abbauen. Selbst wenn die Zinsen niedrig sind, ist geliehenes Geld teures Geld. Deshalb auf Platz 4.

 

Steuern sind nicht nur so etwas wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, weil es auf den Zeitraum der Zahlung ankommt (erstes Halbjahr oder zweites), sondern auch bei den Kommunen zu wenig bleibt: Bei der Grundsteuer ist es die Hälfte, bei der Gewerbesteuer ein Drittel, wenn es gut läuft. Den Rest teilen sich ohne weiteres Zutun Kreis, Land und Bund. Finde den Fehler…. Im Wort Steuer steckt ja schon teuer drin. Von der Steuer bleibt uns als Kommune nur Unsicherheit.

Auf Platz 2 Gebühren. Wir dürfen keine Gewinne erzielen, aber wir müssen auf unsere Kosten kommen. Wasser, Abwasser, sogar die Friedhofsgebühren auf Kostendeckung, das ist für uns in Eschenburg glücklicherweise mittlerweile selbstverständlich.

Bei den neuen Wassergebühren haben wir es eben gesehen, dass das Thema in Ausschuss und Vertretung keine Debatte mehr hergibt. Mit 1,85 € netto für den Kubikmeter Trinkwasser liegen wir nicht nur im aktuellen Vergleich gut und für die Zukunft prima in der Prognose, sondern auch im Rückblick geradezu genial: Wir hätten nämlich stattdessen 2,40 € in 2019, 2,45 € in 2020 und ab 2021 auf lange Zeit 2,47 € zu zahlen gehabt, wären die Investitionen wie sonst so gerne „auf Pump“ finanziert worden.

Mit unserem Bauprogrammen und den Beiträgen finanzieren wir die Wasserversorgung konjunkturstabil und generationengerecht.

Ertragswirksame Sonderpostenauflösung ist für viele erst ein spannendes Thema, wenn es ans Bezahlen geht. Aber das wollen wir mit den Beiträgen ja vermeiden. Hätten wir die Beiträge nicht als Basis der Finanzierung, wäre die Gebühr nicht nur auf bei 2,47 € gestiegen, sondern wir müssten in den nächsten 25 Jahren immer wieder nachlegen: Abschreibungen sind der Knackpunkt für die Kommunen, denn sie stellen nur den Wertverlust nach Investitionen dar, der wieder erwirtschaftet werden muss. Im Ergebnis des Haushalts zu finden als schweres Gewicht auf der Seite „Aufwand“.

Würden Straßenbeiträge andere Namen haben wie Direktzuweisung, Bürgerkredit oder Echtzeit-Finanzierung, wäre mancher der Entrüstungsstürme schnell beruhigt. Das Geld aus den eingenommenen Straßenbeiträgen wird freilich zunächst dazu verwendet, die Bauunternehmen zu bezahlen. Danach wird aber mit diesem Geld gearbeitet. Über 20 Jahre, aber ungeschmälert, werfen wir dieses Geld in die Waagschale auf der Seite „Ertrag“.

Allein für unseren Straßenbau, der zum größten Teil über die Beiträge der Anlieger finanziert wird, macht diese so genannte Sonderpostenauflösung im Jahr rd. 280.000 € aus als Gegengewicht zur Abschreibung. Hätten wir die Straßen aus Steuermitteln oder auf Pump finanziert, müssten wir allein dafür die Grundsteuer um 90 Prozentpunkte anheben.

Beim Wasser haben wir derzeit rd. 90.000 € jährlich aus den Beiträgen, die über 25 Jahre auf der Ertragsseite verbucht werden können. Bei den Ergänzungsbeiträgen fürs Abwasser, die rechnerisch sogar über 50 Jahre den Ertrag bilden, stehen derzeit rd. 75.000 € im Jahr.

In Summe 445.000 € also, die wir jedes Jahr nicht über Steuern oder Gebühren finanzieren müssen, nur weil wir mit Beiträgen belastbar und in Echtzeit finanzieren. Merke: Beiträge freuen nicht jeden, aber sie helfen allen.

Ein beredt Beispiel dafür, dass sich Steuergeschenke nicht lohnen, können wir an diesem Haushalt ablesen: Auf 1,845 Millionen Euro steigt der Zuschuss aller Eschenburger für die sieben Kindergärten. So steht es im Haushalt auf Seite 33. Zuschuss.

Seit August zahlt das Land einen Pauschalpreis von 135,60 € pro Platz und Monat, wenn für Kinder über 3 Jahren die Kita von Gebühren frei bleibt. Zumindest in 30 Stunden pro Woche. Statt Freude macht sich aber leider Frust breit. Nicht wenige Eltern meinen nun, dass sie für die Kinder unter 3 Jahren zu viel bezahlen müssten. Dabei hat sich mit 200 € für das mittlere Modul am Geld eigentlich gar nichts geändert. Weil das Land von 30 Stunden ausgeht, ist das mittlere Modul angepasst worden (von 32,5 Stunden auf 30) und das Mini-Modul mit den 25 Stunden ist weggefallen.

Die Kostensteigerung kommt: Weil beim Ganztagsplatz Ü3 nun nur noch die Zeit über die 30 Stunden hinaus zu zahlen ist, geht der Trend zum Ganztagesplatz. Weil das Personal gewissermaßen ans Kind gebunden ist und nicht verschoben werden kann, steigt der Personalbedarf und damit die Kosten. Wollten wir über Jahre in kleinen Schritten den Beitrag der Eltern an der Kita-Finanzierung auf 20 % bringen, wird jetzt jedes Jahr bei diesem größten Zuschuss-Posten zur Lotterie…Verlässliche Finanzierung sieht anders aus, liebes Land und lieber Bund.

Wenn die Eltern 200 € monatlich für den U3-Platz zahlen und das Land für den Ü3-Platz 135,60 € erstattet, bitte daran denken, dass wir als Kommune dann immer noch mehr als 400 € pro Platz oben drauflegen müssen. Auf diese Finanzierungs-Lücke kommt man, wenn man den gesamten Zuschussbedarf durch die Anzahl der Plätze (derzeit 365) teilt.

Um die Zahl der Plätze zu halten, müssen wir investieren. Mit 225.000 € grob geschätzten Kosten ist der An- und Umbau der Kita Meisennest in Wissenbach nicht nur das zentrale Projekt im Bereich Kindertagesbetreuung, sondern auch die größte Einzelinvestition. Eingeplant sind für das Projekt 135 T€ an Zuschüssen. Es darf gerne mehr werden, denn wir haben auch hier „Hoffnung auf Hessen“ – nämlich darauf, dass unsere Kinder dem Land mehr Wert sind als Wirtschaftswege durch Feld und Wald.

Insgesamt sind die Investitionen auf den Seiten 36 bis 46 im Haushalt ausführlich und anschaulich beschrieben. In der vergangenen Woche sind alle Punkte bereits in den beiden Ausschüssen in öffentlicher Sitzung vorgestellt worden in Form der Bauprogramme. Überhaupt ist das Zahlenwerk mit mehr als 40 Seiten Vorbericht mehr als gut erklärt.

Wenn jetzt noch dieser Haushalt als PDF im Internet unter www.eschenburg.de weltweit lesbar zur Verfügung steht, dürfte hier über Transparenz niemand meckern.

Trotz aller Transparenz wird gerne gemeckert. In den so genannten sozialen Medien vor allem wird mit der Wahrheit wenig sozial umgegangen. Einer meint, seine Empfindung teilen zu müssen, man müsse für den Kita-Platz mehr bezahlen, andere wissen schon ganz genau, dass das unverschämt viel ist. Keine drei Kommentare später ist die Erklärung gefunden: „Wir sind pleite wegen dem Schwimmbad.

Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit auf der erwähnten Seite 33.

Zuschuss Kindergärten: 1.845.000 Mio. €

Zuschuss Hallenbad: 460.500 €

Ja, aber beim Schwimmbad kommen doch auch noch der Anteil für die Investitionen drauf…

Richtig. Aber das sind 56.000 €, die das Schwimmbad-Ergebnis weiter zu verbessern helfen.

Denn auch diese Zuweisungen werden, wie die Beiträge der Bürger, über 20 Jahre in die Waagschale geworfen als Gegengewicht zur Abschreibung.

Und selbst wenn wir die Umlage und den Investitionszuschuss zusammenrechnen, haben wir für das Freizeitbad „Panoramablick“ schon lange nicht mehr so wenig bezahlt. Besser noch: Zum ersten Mal in 50 Jahren Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“ bekommen wir Geld zurück. Der Verband ist am 15.11.1969 gegründet worden in der damaligen Mittelpunkt- und Realschule Eibelshausen. In der ersten Satzung stand noch: „Etwaige Gewinne dürfen nur für satzungsmäßige Zwecke verwendet werden.“

Die neue Satzung ab 2017 regelt nicht nur, wie wir die Pflichten und Lasten teilen, sondern auch etwaige Überschüsse. Und weil wir 2017 gut gearbeitet haben, wird das positive Ergebnis – das sind etwa 100 T€ zusammen – nach der Feststellung des Abschlusses ausgezahlt. Dietzhölztal und Eschenburg werden also in dem gewiss nicht leichten Jahr 2019 dann vom Schwimmbad Unterstützung in Form einer Rückzahlung aus dem Vorvorjahr erhalten.

Das ist neu und steigert bei mir die Freude auf 2023. Das ist nämlich das Jahr, in dem der Schwimmbad-Zweckverband schuldenfrei sein wird.

Wo wir früher (noch ohne die Abschreibung) einen Schuldendienst von einer Viertelmillion Euro zu stemmen hatten, stehen derzeit noch 146 T€ Tilgung und 25 T€ Zinsen im Plan des Freizeitbads. Im Jahr 2023, wenn das Freizeitbad „Panoramablick“ 50. Geburtstag feiern kann, fällt auch diese Last endlich ab.

Wenn dann die gute Arbeit und die tagtägliche Leistung der Mannschaft für Sicherheit, Sauberkeit und Sparsamkeit anerkannt werden, können wir das Freizeitbad „Panoramablick“ für beide Gemeinden gestalten zu einer gemeinsamen Anlaufstelle für Gesundheit und für Tourismus.

Das Jahr 2023 hat auch für das Abwasser etwas Anziehendes. Bis dahin, so besagt die aktuelle Pegelmessung und Erfahrung aus zehn Jahren Klärschlammvererdung, reichen unsere drei Beete aus, um auf natürlichen Weg den Schlamm zu entwässern und für alle künftigen Verwendungen zu lagern.

Auch für die bald vorgeschriebene Phosphor-Rückgewinnung wird es dann bessere Möglichkeiten geben als heute, jedenfalls brauchen wir keine Preise unter Zeitdruck akzeptieren oder in Panik-Käufe verfallen.

Der Abwasserverband ist als erster Partner dabei, schon jetzt für das kommende Bauprogramm 2021 bis 2026 zu forschen. Ziel ist es, möglichst viele der nötigen Investitionen in diesen Zeitraum hinein zu planen, damit das Bauprogramm wieder über Zuweisungen der Mitgliedskommunen aufgebracht werden kann. Und wir Eschenburger werden dann auch bei der Beitragsfinanzierung eines Bauprogrammes über sechs Jahre die großen Brocken in kleinen Happen kauen und verdauen.

 

Unter dem Stichwort „Abwasser 4.0“ stellen wir uns nicht nur den kommenden Herausforderungen an den praktischen Umweltschutz, sondern wollen vor allem den gemeinsamen Wirtschaftsstandort Eschenburg und Dietzhölztal stärken.

Das ist übrigens interkommunale Zusammenarbeit seit mehr als 50 Jahren – und uns fällt immer was Neues ein: Im Haushalt des Abwasserverbandes eingeplant ist z. B. ein Sinkkastenreinigungsgerät (20.000 €), das wie schon Kehrmaschine und Kanalkataster durch den Verband angeschafft werden soll. Die beiden Gemeinden können das hilfreiche Gerät dann günstig einsetzen. Auch dieser Verband ist ein Dienstleister für die Kommunen.

 

Warum erzähle ich aus den Haushalten unserer Verbände? Wir müssen das Ganze in den Blick bekommen.

 

„Ich ging soeben unsere Bücher durch, und bei der Leichtigkeit, wie sich der Zustand unseres Vermögens übersehen lässt, bewundere ich aufs Neue die großen Vorteile, welche die doppelte Buchhaltung dem Kaufmann gewährt. Es ist eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes, und ein jeder guter Haushalt sollte sie in seiner Wirtschaft einführen. Die Ordnung und Leichtigkeit, alles vor sich zu haben, vermehrt die Lust zu sparen und zu erwerben, und wie ein Mensch, der übel haushält, sich in der Dunkelheit am besten befindet und die Summen nicht gerne zusammen rechnen mag, die er alle schuldig ist, so wird dagegen einem guten Wirt nichts angenehmer, als wenn er sich alle Tage das Fazit seines wachsenden Glücks ziehen kann.“

 

Ich schweife nicht ab, sondern zitiere Goethe. Damit haben wir uns übrigens auch auf die doppelte Buchführung in Konten eingeschworen.

Das Ganze im Blick – das können wir nach einer Dekade Doppik auch schon praktizieren, zumindest im Denken. Denn darum geht es doch, nicht nur den „Haushalt zu verabschieden“, wie man auch sagt.

 

Freilich gilt den Kassenkrediten mit diesem Haushaltsplan 2019 unser „Aufnimmerwiedersehen!“ – gelingen wird das nur bei einer (weiterhin) vorausschauenden Planung, die der Erkenntnis folgt: Die Entscheidungen, die wir heute treffen, gehen unsere Kinder schon mehr an als uns.

 

Wenn wir heute also über Nachhaltigkeit reden – ich mag eigentlich den Begriff Bürger-Bilanz mehr, denn wir wollen das für das Gemeinwesen wichtige Vermögen nicht verzehren -, dann dürfen wir nicht nur mit den bisherigen Phrasen daherkommen,

 

  • dass nicht mehr abgeholzt wird als nachwächst,
  • jede Generation erwirtschaftet, was sie selbst auch verbraucht,
  • der Haushalt keine Nettoneuverschuldung aufweist,
  • aus dem Saldo der Einzahlungen und Auszahlungen die Zinsen und Tilgung mitsamt Eigenanteil an der Hessenkasse aufgebracht werden

Sondern dann müssen wir auch selbst leben:

Nachhaltigkeit heißt: Unsere Kinder sollen ihre eigene Zukunft haben dürfen.

Diesen Haushalt hat der Gemeindevorstand per Beschluss am 29.10.2018 im Entwurf festgestellt. Er wird somit heute in die Beratung eingebracht und soll am 05.12.2018 von der Gemeindevertretung beschlossen werden.

Die Ortsbeiräte, die zu diesem Entwurf des Haushaltsplanes zu hören sind, sollen sich mit ihrer Stellungnahme bis zum 26.11.2018 beim Gemeindevorstand melden. Das ist die letzte Sitzung des Gemeindevorstands vor der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der diesen Etat berät und abschließend eine Empfehlung ausspricht.

Das Bauprogramm für die Zukunft ist wichtiger als die Wunschliste der Gegenwart. Das bitte ich alle bei aller Beratung zu beherzigen.

Schließen will und muss ich mit einem Dank: Dieser Haushalt 2019 wird, wie alle Zahlenwerke unserer Verbände und Werke, nur gute Zukunft, wenn wir auch kluge Entscheidungen treffen.

Auch bei diesem Haushalt wird sich zeigen, dass das alles nur möglich wird, weil bei uns tüchtige und gescheite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die klugen Entscheidungen der Gremien umsetzen.

Schon deshalb danke ich für alles Mitdenken und Mitlenken.

Geben wir unseren Kindern ihre eigene Zukunft!