Handelsweg Eiershäuser Straße: Für TSV-Geschäftsführer Arne Wohlfarth (rechts) war es ein Heimspiel, als er Eschenburgs Bürgermeister Götz Konrad eine Ladung Schutzmasken überbrachte, davon ein Teil als Spende an die Feuerwehr.

„Wir bekommen derzeit von vielen vieles an Schutzmaterial angeboten, aber wenig geliefert“, sagt Bürgermeister Götz Konrad. „Aber gerade für Masken und Desinfektionsmittel ist der Markt leergefegt. Was bleibt, sind Reste und Ramsch zu horrenden Preisen“. Selbst bei bewährten Fachhändlern kann die Lieferkette „reißen“. Da staunte der Rathaus-Chef nicht schlecht, dass gerade ein Fußballverein aushelfen konnte: Der TSV Steinbach und sein Hauptsponsor, die Firma Sibre, liefern Masken.

Beim Fußball-Regionalligisten hat die Corona-Krise ansonsten auch alles lahmgelegt. Spielbetrieb und Training müssen ruhen, obwohl der TSV Steinbach 1921 um den Aufstieg kämpfen wollten. Für Geschäftsführer Arne Wohlfarth kam stattdessen der Einstieg in den Handel mit Schutzmasken.

Die Firma Sibre, die in Eibelshausen die Endmontage ihrer Produktion von Industriebremsen betreibt, pflegt seit Jahrzehnten Kontakte nach China. Und im Januar half die Firma aus dem Lahn-Dill-Kreis, als dort OP-Masken gebraucht wurden. Obwohl der Mund-Nase-Schutz nicht zur Produktpalette gehört, legten sich Sibre-Chef Roland Kring und sein Team ins Zeug, um dem Partner zu helfen.

Es folgte die „Rückrunde“: Über die Lieferkette aus China heraus konnte Sibre nun auch Masken in die andere Richtung besorgen, als im Reich der Mitte die Fertigung wieder anlief und Europa von der Pandemie überrannt wurde. Dank der Partner waren Qualität und Termintreue besser zu überwachen als bei Geschäften mit Unbekannten.

Mund-Nase-Schutz wie für den OP und Atemschutzmasken des Typs KN95 – was hierzulande mit dem Standard FFP 2 bezeichnet wird – werden nun sogar über eine Internetseite (www.sibre-masken.de) angeboten.

Für Arne Wohlfarth wurde das neue Aufgabengebiet ein „Heimspiel“: Denn als der  TSV-Geschäftsführer das Angebot auch den 23 Städten und Gemeinden unterbreiten wollte, sprach er zunächst den Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Eschenburg an. „Wenn schon internationaler Handel, dann mit bekannten Partnern“, sagte sich Götz Konrad. Der Rathaus-Chef wartete vergebens auf die über den Fachhandel bestellte Lieferung. Die Lebenshilfe Dillenburg hatte zwischenzeitlich 400 Masken abgegeben und damit Dietzhölztal und Eschenburg ausgeholfen.

Nun aber konnten 500 Schutzmasken und 1.000 OP-Masken nach Eschenburg geliefert werden. Wie in Haiger ließ sich Sibre-Chef auch in Eschenburg mehr einfallen als einen „Freundschaftspreis“: Für die Feuerwehr gab es 60 der wiederverwendbaren Masken mit Wechselfilter.

Kontakt: www.sibre-masken.de