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Benefizkonzert zugunsten der Stiftung für Eschenburg

18. März 2023 - 16:00 - 18:00

Kostenlos

Benefizkonzert zugunsten der Stiftung für Eschenburg

Samstag, 18. März 2023, 16 Uhr

Aula der Holderbergschule, Eibelshausen

Anlass des Konzerts

Am 5. Dezember 1985 ging bei der Gemeinde Eibelshausen ein Schreiben ein. In diesem kündigte ein gewisser Dr. Albert Heinzel dem damaligen Bürgermeister der Gemeinde, Otto Friedrich Schlemper, eine Schenkung über 20.000 DM an, deren Erträge in der Gemeinde „für soziale Zwecke“, so der Wunsch des Schenkenden, verwendet werden sollten.

Die Gemeinde Eibelshausen nahm die Schenkung am 16. Dezember 1985 an; sie wurde im Januar 1986 wirksam. Mit den Erträgen konnten in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Projekte durchgeführt werden. Der Vorgabe des Stifters folgend wurde dabei vor allem die örtliche Schule bedacht.

Wer war dieser inzwischen weitgehend vergessene Albert Heinzel? Geboren 1902 in Eibelshausen, hatte er die Region mit seinen Eltern bereits 1912 in Richtung Norddeutschland, zunächst nach Brake, dann nach Delmenhorst, verlassen. Nach seinem Studium der Chemie in Göttingen hat er nahezu sein gesamtes Berufsleben im Dienst der BASF gestanden. Zuletzt war er Betriebsdirektor des Ammoniakwerks in Ludwigshafen. Seiner Heimatgemeinde Eibelshausen bewahrte der promovierte Chemiker offensichtlich zeitlebens ein freundliches Andenken; deshalb die Schenkung aus dem Jahr 1986.

Seit 2009 nahmen die Erträge aufgrund des allgemeinen Zinstiefs allerdings ab. Um wieder handlungsfähig zu werden, entschied die Gemeinde Eschenburg, das vollständig erhaltene Kapital von 10.225 € als Grundstockvermögen in eine Bürgerstiftung, die „Stiftung für Eschenburg“, einzubringen. Sozialen Zwecken, für die es sonst eher wenige Mittel oder gar keine Unterstützung gibt, soll die „Stiftung für Eschenburg“ dienen. Die Sparkasse Dillenburg stockte den Betrag um 5.000 € auf, weitere Spenden kamen in den letzten Jahren hinzu.

Zufällig las – 2019 – der Enkel, Dr. Mark Heinzel aus Potsdam, von der Gründung der „Stiftung für Eschenburg“. Er konnte sich erinnern, dass Großvater Albert 1986 von der Schenkung gesprochen hatte. Die Freude, dass das Kapital noch existierte und seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß verwendet wurde, freute die noch lebenden Nachkommen. Mark Heinzel nahm Kontakt mit Bürgermeister Götz Konrad auf und bot der Gemeinde Eschenburg die Unterstützung der Familie für die Stiftung an: Denn ein Grundstockvermögen muss wachsen, damit eine Stiftung nachhaltig tätig werden kann. Mark Heinzel war selbst 11 Jahre lang ehrenamtlicher Vorstand einer Stiftung in Baden-Baden und weiß um die Notwendigkeit einer guten Kapitalausstattung.

Wie es der Zufall will, sind die Heinzels eine musikalische Familie. Seit fünf Generationen spielt in jeder Generation mindestens ein Heinzel ein Streichinstrument. Und so lag es nahe, dass Mark Heinzel und seine Ehefrau Viktoria Lakissova, Professorin für Klavier an der Universität der Künste Berlin, der Gemeinde Eschenburg ein gemeinsames Benefizkonzert anboten, dessen Erlös vollständig in das Grundstockvermögen der „Stiftung für Eschenburg“ fließen soll. Das Konzert war für den Oktober 2020 geplant. Die Corona-Krise hat es immer wieder verzögert, bereits gefundene Termine mussten mehrmals abgesagt werden. Nun ist es so weit: Die Gemeinde Eschenburg und die „Stiftung für Eschenburg“ laden Sie herzlich zu diesem Benefizkonzert ein.

Die Ausführenden

Mark Heinzel, Viola, geboren in Karlsruhe, aufgewachsen in Rio de Janeiro, studierte in Freiburg und Basel Musikwissenschaft, katholische Theologie und urgeschichtliche Archäologie. 1996 promovierte er mit einer Arbeit über die Violinsonaten Wolfgang Amadeus Mozarts. Seit seinem 9. Lebensjahr spielt er Violine, 1982 wechselte er zur Viola. Er ist Schüler von Karl-Heinz Schwarz, dem Geiger des früheren „Duo Classique“. Sein Studium der Musikwissenschaft schloss er 1996 mit einer Promotion über die Violinsonaten Wolfgang Amadeus Mozarts ab. Seit einem 2004 begonnenen Ausflug in die Bundespolitik wandelt Mark Heinzel beruflich seit vielen Jahren auf „Abwegen“: Seit 2013 ist er Leiter des Referats Nord- und Lateinamerika bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Berlin. 2012 hat er, nach langer Pause, wieder begonnen, Konzerte zu geben, insbesondere als Kammermusikpartner seiner Frau Viktoria Lakissova.

Viktoria Lakissova aus St. Petersburg begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Ihre erste Ausbildung erhielt sie in ihrer Heimatstadt. Ihre Studien bei Ekaterina Murina und Volker Banfield, in St. Petersburg und in Hamburg, schloss sie erfolgreich mit dem Konzertexamen ab. Seit ihrer Kindheit hat Viktoria Lakissova bei internationalen Klavierwettbewerben zahlreiche Preise errungen, unter anderem in Moskau, Sydney, Athen, Marsala, Mannheim und Bremen. 2002 wurde ihr zudem für ihre außerordentlichen künstlerischen Leistungen der Ritter-Preis der Hamburger Oscar-und-Vera-Ritter-Stiftung verliehen. Seit 2010 ist sie Professorin für Klavier an der Universität der Künste Berlin. Sie konzertiert bis heute regelmäßig insbesondere im Bereich Kammermusik. Ihre Debüt-CD wurde von Radio Bremen produziert. Weitere Einspielungen wurden von Sony Classical und dem US-Label LaborRecords veröffentlicht. Dazu kommen Rundfunkaufnahmen für Radio Bremen und den NDR, Fernsehaufzeichnungen bei der ARD und Televisión Española.

Das Programm

Ludwig van Beethoven               Notturno für Viola und Klavier D-Dur, op. 42

Pause

Anton Rubinstein                         Sonate für Viola und Klavier f-moll, op. 49

 

Zum Programm

Wir kennen Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) heute vor allem als Komponisten großer Symphonien, berühmter Streichquartette, virtuoser Klaviersonaten.

Dass in seinem Schaffen zwei Werke für jeweils drei Melodieinstrumente enthalten sind, ist dagegen wenig bekannt: Die Serenaden op. 8 und op. 25. Beide sind vielsätzige Potpourris nach klassischen Vorbildern, z. B. dem Es-Dur-Divertimento Mozarts, KV 563.

Beide Werke, technisch und musikalisch durchaus anspruchsvoll, waren erfolgreich. Und so holte der Komponist beide nach einigen Jahren noch einmal hervor und bearbeitete sie für Melodieinstrument und Klavier: die Serenade op. 8, ursprünglich für Streichtrio geschrieben, bearbeitete er dabei für Viola und Klavier. Die originale Partitur blieb dabei nahezu unverändert. Interessant ist, dass er als Soloinstrument das mittlere, nicht das obere Register des ursprünglichen Werkes wählte.

Eingerahmt von einem Marsch entfaltet sich ein weitgefächertes musikalisches Spektrum: Nachdenklich der zweite Satz, das Adagio, lyrisch das Andante. Dazwischen erklingen fröhliche Tanz- und Variationssätze.

Anton Rubinstein (1829 – 1894) ist in Mitteleuropa wenig bekannt geworden. Aus der Musikgeschichte des russischen Zarenreichs sind weder sein Werk noch sein Wirken wegzudenken. Er stammte aus der kleinen Gemeinde Wychwatinzy im heutigen Transnistrien. Er galt zu Lebzeiten als einer der besten Pianisten der Welt. Als Wunderkind führten ihn ausgedehnte Konzertreisen schon früh durch ganz Europa. Für sein Musikstudium hielt er sich mehrere Jahre in Berlin auf. 1862 gründete er das St. Petersburger Konservatorium, das noch heute seinen Namen trägt und eine der weltbesten Ausbildungsstätten für Musiker ist.

Stilistisch steht Rubinsteins Werk in der Tradition großer romantischer Musik. Die Freundschaft zu Felix Mendelssohn-Bartholdy ist oft musikalisch hörbar. Leidenschaft und Dramatik kennzeichnen seine Werke, hierin beeinflusste er seine Nachfolgegeneration, insbesondere Peter Tschaikowski und Sergej Rachmaninov.

Auch die Sonate für Viola und Klavier reiht sich in diese Gestaltung großer Dramatik ein. Das groß angelegte viersätzige Werk zählt zu den bedeutendsten Sonaten für diese Besetzung. Voller Dramatik zeigt sich der Kopfsatz, gefolgt von einem Adagio im Duktus einer Dumka, einer Gattung nachdenklichen, rezitativischen Charakters aus der slowenisch-ukrainischen Volksmusik. Das ukrainische Wort „Dumka“ bedeutet übersetzt soviel wie „kleiner Gedanke“. Das stellenweise nahezu atonal klingende Scherzo lebt von seiner pointierten Rhythmik. Der furiose Schlusssatz ist ruhelos – ein virtuoses Petpetuum Mobile. In Westeuropa hat sich dieses großartige Stück slawischer Musik nie recht durchsetzen können: zu Unrecht.

Der Eintritt ist frei

Die Stiftung für Eschenburg bittet Sie um eine Spende, die dem Grundstockvermögen der Stiftung in voller Höhe zugutekommt.

Stiftung für Eschenburg – www.eschenburg.de/stiftung

 

Details

Datum:
18. März 2023
Zeit:
16:00 - 18:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Stiftung für Eschenburg
Telefon
01702457635
E-Mail
buergermeister@eschenburg.de
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Veranstaltungsort

Aula der Holderbergschule
Am Holderberg 2
Eschenburg, 35713 Deutschland
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